Ein echtes Leuchtturmprojekt für Rödental

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Das ehemalige Göbel-Areal wird Standort des neuen digitalen Gründerzentrums der Region.Rainer Lutz
Das ehemalige Göbel-Areal wird Standort des neuen digitalen Gründerzentrums der Region.Rainer Lutz

Oberfrankens neues digitales Gründerzentrum kommt nach Rödental. Eine entsprechende Illumination wird darauf aufmerksam machen.

"Es ist Teil eines Konzepts zur Wirtschaftsentwicklung", sagt Martin Schmitz von der Wirtschaftsförderung des Landkreises über ein Projekt, das seine Abteilung mit einiger Anstrengung in die Region geholt hat: ein digitales Gründerzentrum.

Mit Hochdruck hatte die "Zukunft.Coburg.Digital" GmbH an einer konzeptionellen Bewerbung gearbeitet, die schließlich den Ministerrat des Freistaats überzeugte. Es gab den Zuschlag. Der Landkreis Coburg wird Standort des neuen digitalen Gründerzentrums in Oberfranken. "Zukunft. Coburg.Digital" ist eine Gesellschaft der Stadt und des Landkreises Coburg. Beide sind zu 50 Prozent beteiligt, beide stellen einen Geschäftsführer. Eric Rösner kommt von der Wirtschaftsförderung der Stadt Domenique Dölz von der des Landkreises. "Sie hatten drei Wochen Zeit, die Bewerbung fertigzustellen", sagt Martin Schmitz.

Bei der Vorstellung der Pläne für das neue Gründerzentrum vor den Bürgermeistern des Landkreises sagte Dölz: "Mit einem digitalen Gründerzentrum kann es gelingen Produktionen aus dem Ausland zurückzuholen." Schon jetzt bietet die im ehemaligen Schlachthofgebäude in Coburg untergebrachte "Zukunft.Coburg.Digital" Gründern im Bereich der neuen Technologien Unterstützung.

"Wenn jemand für sein Startup einen Laptop braucht dann geht es dort, in Rödental werden wir aber die Möglichkeit haben, auch jemanden unterzubringen, der in begrenztem Umfang Maschinen benötigt", erklärt Martin Schmitz. Entwickelt sich ein Startup gut, sucht die Wirtschaftsförderung zusammen mit dem Unternehmensgründer dann nach einer Möglichkeit sich anzusiedeln.

15 Jahre sicher

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Im Bewerbungskonzept wird von einer Investitionssumme in Höhe von 2,8 Millionen Euro ausgegangen. Auch in das Gebäude der ehemaligen Goebel-Porzellanfabrik muss ein Betrag von wohl etwa 400 000 Euro gesteckt werden. Die Projektdauer ist zunächst auf 15 Jahre festgelegt. Inzwischen hat die Region den Zuschlag und den Auftrag zur Detailplanung erhalten. "Da wird sich an den Summen noch etwas ändern", weiß Martin Schmitz. Fest bleibt aber , dass bis zu 90 Prozent Förderung möglich sind. Der Wirtschaftsförderer freut sich, dass auch der Vermieter der Immobilie von der Idee des Gründerzentrums begeistert ist.

Wirklich leuchtender Turm

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Wenn Martin Schmitz von einem "Leuchtturmprojekt", so ist das in diesem Fall nicht die gern strapazierte bildhafte Wendung. Zu dem Gebäude gehört tatsächlich eine Art Turm und der soll beleuchtet werden, um auch weithin - etwa von der Autobahn aus - strahlend sichtbar zu sein. "Wir liegen hier an der Achse Berlin-Nürnberg-München", sagt Martin Schmitz selbstbewusst. Gerade Gründer stehen oft vor Problemen, die sich auf dem Land leichter lösen lassen als in den Metropolen. In einer zunehmend digitalisierten Welt spielt die Frage des Standorts ohnehin eine immer geringere Rolle.

Gesamten Raum entwickeln

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Zunächst ist der gesteckte Zielrahmen ein wenig kleiner. Von einer "Technologie-Banane" auf der Landkarte zwischen Bamberg, Lichtenfels und Coburg träumt Martin Schmitz. An ihrem einem Ende sitzt das in Bamberg bereits bestehende digitale Gründerzentrum, mit dem schon jetzt zusammengearbeitet wird. Am anderen entsteht bald das neue Zentrum im Coburger Land. Dazwischen liegt der industriell geprägte Raum Lichtenfels. "Dazu kommt die Zusammenarbeit mit den Hochschulen", betont Schmitz mit Blick auf die Universität in Bamberg mit ihrem renommierten IT-Bereich und die Hochschule Coburg mit ebenfalls Studiengängen in diesem Feld.