Die gute Nachricht: Es gab viel weniger schwer betrunkene Jugendliche. Die schlechte: Vermutlich waren professionelle Taschendiebe im Gedränge des Samba-Festivals am Werk.
Zufriedene Gesichter bei Veranstaltern und Ordnungskräften: Das Samba-Festival 2013 ist ohne größere Zwischenfälle vorübergegangen. Es waren - wie immer - rund 200.000 Besucher an den drei Tagen da. Die Zahl ist geschätzt; verlässliche wie zum Beispiel die Zahl der verkauften Karten gibt es (noch) nicht.
Die Statistik der Polizei fiel vor allem in einem Punkt halbwegs zufriedenstellend aus: Nachdem 2012 noch über zehn minderjährige Jugendliche im volltrunkenen Zustand ins Klinikum gebracht werden mussten, brauchten in diesem Jahr nur zwei die Hilfe von Rettungskräften. Ein 15-jähriger Junge musste am Samstagabend ins Klinikum gebracht werden; eine 16-Jährige aus Rödental wurde nach kurzer Behandlung im Sani-Zelt ihren Eltern anvertraut.
Markus Reißenweber, der Sprecher der Coburger Polizei, hat in diesem Jahr ganz andere Sorgen: Das Festival wurde offenbar von mindestens einem geschickten Taschendieb als Revier entdeckt. Zwei Smartphones und zwei Geldbörsen wurden aus ansich gut gesicherten Hosen- oder Handtaschen gestohlen, berichtet Reißenberger. In einem Fall verschwand das Handy, kurz nachdem sein Besitzer, ein Berliner, damit telefoniert hatte. Dass die Hosentasche mit zwei Druckknöpfen gesichert war, hatte den Dieb nicht abgeschreckt.
Doch alles in allem sei es "ein ausgesprochen friedliches Sambafestival" gewesen, bilanziert Reißenberger. Die Bereitschaftspolizei war mit vor Ort, aber mit weniger Beamten als beim Pfingstkongress des Coburger Convents. "Da haben wir ja auch Gegendemonstrationen", sagte Reißenberger. Die Coburger haben sich inzwischen nach 22 Jahren mit dem Samba-Festival arrangiert. Ganze zwei Anrufe habe es am Samba-Notfall-Telefon gegeben, berichtete Sambaco-Pressesprecher Andi Ebert. Auch die Polizei registrierte einige Anrufe wegen Ruhestörung - "aber nach dem offiziellen Festival-Ende und außerhalb des Samba-Gebiets", sagte Reißenberger.
Die Helfer vom Roten Kreuz waren vor allem am Sonntag während des Umzugs gefordert: Einige Besucher kollabierten am Sonntagnachmittag nach dem stundenlangen Stehen in der Sonne. An die Sambistas schenkte das Rote Kreuz beim Umzug 1000 Liter Tee aus, die Feuerwehr erfrischte mit einer Dusche am Schlossplatz.
Viel Routine also, sowohl bei den Organisatoren als auch bei den 600 Helfern. "Wir haben fantastische Teams!", lobte Rolf Beyersdorf von Sambaco. Auch Kai Holland vom Ordnungsamt lobte die Zusammenarbeit und berichtete von einer Probefahrt der besonderen Art: Um zu prüfen, ob die Stände wirklich so groß sind wie im Plan steht, fuhr am Samstagmorgen die Feuerwehr durchs Festareal.