In Neukirchen startet heute die Ski-Saison. Im Vorfeld sorgt Pistenwart Norbert Seitz dafür, dass es bei der Abfahrt richtig flutscht.
Mit 150 PS unter dem Hintern heizt Norbert Seitz über schneebedeckte Hänge. Das macht er aber nicht nur zum Spaß. Er sorgt mit seiner Raupe dafür, dass die Pisten in Neukirchen für die Ski-Saison präpariert sind, die heute beginnt. Früh um 6 Uhr geht es für Seitz meist los, damit am nächsten Morgen alles vorbereitet ist. Sechs bis acht Stunden ist er dann am Hang unterwegs und schiebt die Schneemassen dorthin, wo sie gebraucht werden. Die Piste gerade hinzubekommen, sei gar nicht so schwierig. Doch bei größeren Schneehaufen komme er ab und zu ins Schwitzen: "Da ist man schon mal ein bis zwei Stunden dran", sagt Seitz.
Um die Pistenraupe fahren zu dürfen, genügt eigentlich ein Traktorführerschein. Doch ganz so einfach ist es dann letztlich nicht: "Man braucht schon einiges an Feingefühl.
Vor allem, um am Ende ebene Flächen zu bekommen." Außerdem, sagt Seitz, dürfe der Fahrer nicht gleich die Nerven verlieren, wenn die Raupe mal auf eine Eisplatte kommt und anfängt zu rutschen.
Die eine oder andere kritische Situation hat es auch bei ihm schon gegeben. "Da habe ich schon ein paar mal die Backen aufgeblasen", sagt Seitz und lacht. Lebensgefährlich sei es aber noch nie geworden. "Die schlimmste Situation ist ein technischer Defekt mitten auf der Piste", erklärt Seitz. Man müsse dann die Ersatzteile dorthin transportieren und bei eisiger Kälte die nötigen Reparaturen vornehmen. Für Notfälle hat Seitz auch eine Seilwinde zu Hause. Gerade nachts müsse man aufpassen, denn "bei Schnee und Wind verliert man schnell mal die Orientierung.
Wenn man die Lampe anschaltet, sieht man nur noch weiß."
Norbert Seitz kennt seinen Hang Wie tief das Schild in den Schnee sticht, weiß die Maschine nicht automatisch. Auch hier ist beim Fahrer Feingefühl gefragt. "Das muss man ausprobieren. Außerdem kennt man irgendwann seinen Hang wie seine Westentasche", sagt Seitz. Wenn er dann doch einmal versehentlich die Erde umgräbt, dann verfolgen ihn die braunen Flecken auf der Piste noch über Wochen.
Viel Spaß am Ehrenamt Den Job des Pistenwarts macht Seitz ehrenamtlich - nicht hauptberuflich. Und er würde es vermutlich nicht machen, wenn nicht auch ein wenig Spaß dabei wäre. Den hat er sichtlich, wenn er mit seiner Raupe mit rasanten 15 Stundenkilometern über die Piste heizt.
Das 20 Jahre alte Gefährt hat den Verein 20 000 Euro gekostet und war ein echtes Schnäppchen. Beim Verbrauch ist die Pistenraupe nicht gerade sparsam: Rund 14 Liter Diesel schluckt sie pro Stunde. "Auch der Lift wird mit Diesel betrieben", erklärt Seitz. "Insgesamt lassen wir da in den sechs Wochen Saison schon 5000 Liter Diesel durch."
Die Wartung und Reparatur übernimmt Seitz selbst. "Wir haben zu Hause Landwirtschaft und auch eine eigene Werkstatt mit Hebebühne", sagt er. Wird die Raupe aufgebockt, bringt jeder aus dem Verein und aus dem Ort sein Können und seine Erfahrung mit ein. Das sei beim WFC Coburg-Neukirchen immer so. Und dieser Einsatz ist extrem wichtig, wie Seitz betont: "Ohne die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Verein würde nichts laufen." Erst kürzlich kam für Seitz und den Lift in Neukirchen eine schlechte Nachricht: Das Wetter spielt nicht mit. "Ausgerechnet zum Eröffnungswochenende ist Tauwetter gemeldet", sagt Seitz. Das sei aber kein Problem - die Schneekanonen laufen bereits, und der Pistenwart ist zuversichtlich, dass man das Wetter so ausgleichen kann.
kommt man in neukirchen um eine woche zu spät. geht eigentlich dort nichts einmal so schnell, dass man die im coburger land meist kurzlebige pracht auch einmal für ein paar stunden genießen kann? flexibilität ist geboten, wird aber nicht angeboten. wer soll dann noch hingehen nach neukirchen?
andererseits hat es ja erst am vergangenen Sonntag angefangen zu schneien.
Zudem wird der Ski-Betrieb mit Lift und Pistenraupe von einem Verein betrieben. Vermutlich mit viel Arbeit von Freiwilligen, die dafür kaum eine Entschädigung sehen.
Daher meinen herzlichen Dank an alle Beteiligten! Ohne den Skilift in Neukirchen wäre unsere Gegend ärmer.
(und an Evelyn: Was haben Sie in diesem Jahr für die Allgemeinheit getan?)