Es ist ein Haus mit Geschichte: In Großheirath wurde der alte Kindergarten von innen und außen renoviert und nun eingeweiht.
In Großheirath wurde der alte Kindergarten an der Ecke Bachstraße/Sandstraße von innen und außen renoviert. "Es ist ein wahres Schmuckkästchen im alten Ortskern von Großheirath entstanden", sagte Bürgermeister Udo Siegel bei der offiziellen Einweihung. Im Gebäude, für das man einen neuen Namen sucht, befinden sich im ersten Stock zwei Wohnungen und im Erdgeschoss der Bereitschaftsraum der First Responder, mit Tisch und Schlafsofa ausgestattet, sowie ein Lagerraum für Stühle und der 50 Quadratmeter große Gemeinschaftsraum, der rund 30 Personen Platz bietet. In dem hell gestalteten Gemeinschaftsraum befindet sich neben dem Galileogerät auch eine gemütliche Sitzecke, Klapptische und Stühle. Auffallend schön ist die Holzdecke.
Zentraler Treffpunkt der Senioren
In dem gemütlich gestalteten Raum treffen sich wöchentlich rund 60 Senioren, um nicht nur das Galileogerät zu nutzen, das rund 20 Stunden in der Woche im Einsatz ist und seit neun Jahren von Mara Geist betreut wird. Vielmehr dient der Raum auch zum Informationsaustausch der Senioren. Künftig will man den Raum noch intensiver nutzen und sich zur Kaffeetafel oder zu Vorträgen treffen. In der nächsten Zeit soll e der Zugang noch vollkommen barrierefrei gestaltet werden, sagte Siegel. Aber auch die Ortsvereine, darunter der Gesangverein und die Feuerwehr, die jährlich ihr Dorffest am Fronleichnamstag dort ausrichten, könnten den Raum nutzen, betonte Siegel. Leider sei der Vorplatz noch nicht fertig. Damit wolle man nach Fronleichnam beginnen.
Im Zuge der Renovierung wurde einiges um- und angebaut. So wurde die Fassade neu gestrichen. Dadurch kommt das Fachwerk wieder zur Geltung. Außerdem wurden neue wärmedämmende Fenster eingebaut und An- und Umbauten vorgenommen. Der Gemeinschaftsraum sowie der Bereitschaftsraum der First Responder wurden neu gestrichen. Das Gebäude erstrahlt jetzt wieder in neuem Glanz, dafür mussten rund 107 000 Euro aufgebracht werden. Die Gemeinde erhielt hier Zuschüsse in Höhe von 8500 Euro von der Bayerischen Landesstiftung sowie jeweils 5000 Euro von der Oberfrankenstiftung und vom Bayerischen Landesamt für Denkmalspflege.
Nicht besonders ansehnlich ist die Kastanie vor dem alten Kindergarten. Dieser Baum wurde vor gut 70 Jahren gepflanzt und vor kurzem gestutzt. Die Kastanie soll laut Siegel gefällt und durch eine neue ersetzt werden. Nach der Fertigstellung des Vorplatzes, "ist unser Schmuckkästchen wieder in einem ansehnlichen, ja perfekten Zustand", blickte das Gemeindeoberhaupt in die nahe Zukunft.
Ein Haus mit Geschichte
Bei seinen Ausführungen ging der Bürgermeister auf die Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes ein. Die Gemeinde kaufte das Gebäude im Jahr 1936, das bis zu diesem Zeitpunkt ein Kolonialwarenladen war. Während des Zweiten Weltkrieges fand das Haus als Erntekinderheim Verwendung und wurde nach dem Krieg als Kindergarten genutzt. Auch die Feuerwehr hatte dort ihr Domizil bis zum Neubau des Feuerwehrhauses im Jahre 1982. Die alte Spritze der Feuerwehr befindet sich immer noch in der Garage mit ihren zweiflügligen Türen. Die Nutzung als Kindergarten endete mit dem Umbau der alten Schule, und das Rote Kreuz übernahm das Erdgeschoss mit seinem Gemeinschaftsraum und baute zusammen mit der Gemeinde sanitäre Anlagen und eine kleine Küche ein. Zeitweise lagerte der Marienverein dort auch seine Pflegehilfsmittel ein. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde die Nutzung durch das BRK wieder abgelöst. Damit war die Gemeinde wieder alleiniger Nutzer des erhaltenswerten Gebäudes.
Das Gemeindeoberhaupt lobte im Besonderen die Arbeit von Architekt Johannes Höh als hervorragend. Dann stieß Udo Siegel zusammen mit dem Architekten und den Nutzern auf die neuen Räume an.