Auf dem BRK-Gelände sollen nicht nur die Gebäude saniert werden. Geplant ist auch der Bau von 24 Wohnungen und einer Tagespflegeeinrichtung.
Der Kreisverband Coburg im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) hat die Pläne bereits abgesegnet. Am Mittwoch gab nun auch der Bau- und Umweltsenat mit 8:1 Stimmen seinen Segen dazu. Bei fast allen Mitgliedern überwog die Freude, dass die "unbefriedigende Situation in der Sally-Ehrlich-Straße", wie es Bauamtsleiter Karl Baier umschrieben hatte, endlich behoben wird. Es gab aber auch Kritik: Petra Schneider (SPD) störte sich daran, dass der jetzige Parkplatz und Garagenhof sehr massiv bebaut wird.
Aber der Reihe nach: Architektin Marion Setzer stellte die Pläne vor, wonach die beiden bestehenden BRK-Gebäude komplett saniert werden sollen. Das Eckhaus, das ehemalige "Kolonnenhaus", wird dabei um ein Stockwerk zurückgebaut. Andernfalls wären kaum überwindbare Brandschutzauflagen in Kraft getreten. Zwischen dem weißen Kolonnenhaus und dem gelblichen Gebäude entsteht ein kleiner Neubau, der unter anderem auch einen zeitgemäßen Aufzug beinhaltet.
Dreigeschossiger Neubau
Die größte Veränderung wird es aber auf dem jetzigen Parkplatz geben. Dieser, und vor allem auch die um ihn herum angeordneten Gebäude, sind laut Marion Setzer "sehr marode". Deshalb sollen sie komplett abgerissen werden. An ihrer Stelle sind zum einen die neuen Garagen für die Rettungsfahrzeuge geplant. Zum anderen, mehr in Richtung Viktoriastraße, möchte das BRK in einem dreigeschossigen Gebäude insgesamt 24 Wohnungen sowie eine Tagespflegeeinrichtung schaffen.
In der Diskussion über die Pläne bedauerte es Jürgen Oehm (CSU), dass ausgerechnet die neuen Garagen für die Rettungsfahrzeuge künftig den Mittelpunkt auf dem Areal bilden würden. "Das ist städtebaulich schade." Petra Schneider (SPD) wollte wissen, warum die Garagen nicht überbaut werden könnten - zum Beispiel mit den geplanten Wohnungen. Dann würde auf der Fläche nämlich zumindest noch ein bisschen Grün bleiben. So aber prophezeite Petra Schneider: "Da werden drei Löwenzahn wachsen, sonst nix."
Ebenso wie Petra Schneider störte sich auch Jürgen Oehm daran, dass direkt vor dem geplanten Gebäudekomplex mit den Wohnungen mehrere Stellplätze vorgesehen sind. Das würde an der jetzigen, nicht besonders schönen Situation ja überhaupt nichts ändern. "Lassen sich die Stellplätze denn nicht neben oder hinter dem Haus schaffen?", fragte Oehm. Doch Parteifreund Max Beyersdorf gab zu bedenken, dass bei einer Tagespflegeeinrichtung ein "ständiges Kommen und Gehen" herrsche. Deshalb müssten sich die Stellplätze direkt vor dem Eingang befinden.
"Plan B" in der Tasche
BRK-Kreisgeschäftsführer Jürgen Beninga erklärte auf Nachfrage, dass das BRK die Tagespflegeeinrichtung selbst betreiben werde. Für den Fall, dass es für die 24 Wohnungen keine Nachfrage gibt, hätte man, was das neue Gebäude betrifft, aber "natürlich auch einen Plan B". Doch die Zuversicht sei groß, dass es Nachfrage gibt, so Setzer: Die neun Ein-Zimmer- und 15 Zwei-Zimmer-Wohnungen sollten "einfach, praktisch und bezahlbar" werden. Balkone sind nicht vorgesehen.
Max Beyersdorf nannte es "wichtig, dass sich da endlich etwas tut". Auch Mathias Langbein (SBC) sprach davon, dass eine Aufwertung in diesem Bereich "dringend notwendig" sei. Bei der Abstimmung votierten schließlich alle Senatsmitglieder - bis auf Petra Schneider - für das Projekt.
Vor der Präsentation der Um- baupläne hatte Bauamtsleiter Karl Baier darüber informiert, dass man gemeinsam mit dem BRK auch einen möglichen Umzug des BRK geprüft habe. Angedachte neue Standorte seien etwa der Güterbahnhof und die Lauterer Höhe gewesen. Doch es habe sich ergeben, dass die Sally-Ehrlich-Straße aufgrund ihrer zentralen Lage am besten geeignet sei. Rettungsfahrzeuge könnten von hier aus in alle Richtungen schnell ausrücken.