Coburger Landwirte appellieren an Altmaier

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Den Besuch des Bundesumweltministers nutzte BBV-Kreisobmann Gerhard Ehrlich zur Übergabe eines Schreibens - und eines Käse-Korbs.

Ehrlich und seine Mitstreiter erhoffen sich von Peter Altmaier (CDU) Unterstützung, dass bei der Umsetzung des Projekts "Grünes Band" entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze die Interessen der Landwirte berücksichtigt werden.

Das Schreiben hat folgenden Wortlaut:

"Sehr geehrter Herr Umweltminister Altmaier, das Naturschutzgroßprojekt Grünes Band ist im Landkreis Coburg innerhalb der Landwirtschaft sehr umstritten. Die bisherigen Planungen wurden von den betroffenen Landwirten nahezu einstimmig abgelehnt.

Als im Juni dieses Jahres der Abschluss der Phase I anstand und die II. Phase eingeleitet werden sollte, wurde durch den Widerstand der Landwirte die Phase I um ein Jahr verlängert, um einen Konsens mit der Landwirtschaft zu finden. Daraufhin kam es zu einem Gespräch zwischen dem Bundesumweltministerium und dem Deutschen Bauernverband am 18. Juni 2013 in Berlin.
Das Ergebnis dieses Gespräches liegt im Entwurf bei.

Grundsätzlich ist das Ergebnis des Gesprächs zu begrüßen, vor allem die Erstellung der Ampelkarte. Wobei es für uns vor Ort ganz wichtig ist, dass die Grundstücke wo sich Landwirte beziehungsweise Grundstückseigentümer einverstanden erklären, das Einverständnis sowohl des Grundstückseigentümers als auch des eventuellen Pächters (soweit die Grundstücke verpachtet sind) vorliegen muss. Wenn dann diese Karten zum Ende der verlängerten Phase I vorliegen, werden wir diese noch einmal mit unseren Mitgliedern und Landwirten besprechen. Wenn alle Einverständniserklärungen der Betroffenen vorliegen, dürfte es keinerlei Widerstand mehr der betroffenen Grundstückseigentümer und Landwirte geben.

Wichtig wäre für uns jetzt noch, dass uns ein entsprechender Zeitablauf über die Vorgehensweise vorgelegt wird, damit wir unsere Landwirte entsprechend informieren können.

Ein zweites Anliegen ist, das nicht in Berlin besprochen wurde, dass die Flächen die für das Naturschutzgroßprojekt verwendet werden, auch gleichzeitig als Ausgleichsflächen für Infrastrukturmaßnahmen in unserem Landkreis angerechnet werden können. Damit würde sich die Akzeptanz innerhalb der Landwirtschaft für das Naturschutzgroßprojekt wesentlich verbessern.

Des Weiteren ist sicherzustellen, dass das Ankaufsgremium welches über den Flächenankauf entscheidet, so besetzt ist wie derzeit uns zugesagt wurde und eine Fläche nur dann gekauft werden kann, wenn das Ankaufsgremium einstimmig dem zustimmt.

Sehr geehrter Herr Minister Altmaier,
die Landwirtschaft ist nicht grundsätzlich gegen das Naturschutzgroßprojekt Grünes Band Rodachtal - Lange Berge - Steinachtal, sondern gegen die derzeitige Ausuferung der Planung, die sich nach wie vor über eine Fläche von 8814 ha bezieht. Wir waren in der Phase I, obwohl auch die Phase I von unseren Landwirten abgelehnt wurde, immer bereit zu Gesprächen und haben bei der Phase I intensiv mitgearbeitet, wie Sie auch aus unserem Fragenkatalog, der als Anlage beigefügt ist, entnehmen können. Mit den Antworten sind wir nicht in allen Punkten einverstanden.

Wir sind weiter zum Dialog bereit um ein Ergebnis zu erzielen, das sowohl für die Landwirtschaft als auch für den Naturschutz akzeptabel ist. Entscheidend wird die Ampelkarte sein.

Sehr geehrter Herr Minister, wir bitten Sie, dass die Vereinbarung in Berlin auch tatsächlich umgesetzt wird. Allerdings steht diese Vereinbarung nach unserem Kenntnisstand erst im Entwurf und ist noch nicht bestätigt vom Bundesumweltministerium."

Außer dem Schreiben bekam Altmaier von Ehrlich auch noch einen Käsekorb überreicht.