Der Vertrag mit der kaufmännischen Direktorin Judith Wollstädter wird nicht verlängert. Sie hatte erst vor zwei Jahren die Nachfolge von Wolfgang Vatke angetreten.
Das Landestheater Coburg ist wieder auf der Suche nach einem neuen Kaufmännischen Direktor. Der Vertrag von Amtsinhaberin Judith Wollstädter, die 2012 die Nachfolge des langjährigen Verwaltungsdirektors Wolfgang Vatke antrat, läuft nach vier Jahren zum 1. Februar 2016 aus. Er wird vom zuständigen Verwaltungsausschuss unter Vorsitz von Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) nicht verlängert.
Schon seit geraumer Zeit gab es von verschiedenen Seiten - intern wie extern - Klagen über die Zusammenarbeit mit der 39 Jahre alten Rheingauerin. Nähere Informationen über die Hintergründe der durchaus brisanten Personalie waren am Donnerstag weder von Seite der Stadt, noch von Judith Wollstädter zu erhalten. Ist der Intendant, in Coburg seit der Spielzeit 2010/2011 Bodo Busse, für den künstlerischen Erfolg eines Theaters entscheidend, so kommt der Verwaltungsspitze in dem mit 230 Mitarbeitern und einem Etat von 13 Millionen Euro keineswegs kleinen Wirtschaftsunternehmen durchaus ebenfalls erhebliche Bedeutung zu. Dem Kaufmännischen Direktor obliegt gemeinsam mit dem Intendanten die Theaterleitung.
Auf zwei Jahre befristet
Der jetzt erneut angestrebte oder notwendige Wechsel hat durchaus seine problematische Seite, vor allem im Hinblick auf die bevorstehende schwierige Generalsanierung des Landestheaters. Die sollte längst im Gange sein, hängt aber wegen ungeklärter Finanzierungsfragen zwischen den beiden Trägern, dem baye rischen Staat und der Stadt Coburg, nach wie vor im Status der Verhandlungen.
Offensichtlich vorsichtig geworden nach den Erfahrungen mit Bodo Busses Vorgängern und nun der nicht wie erwünscht funktionierenden Verwaltung, soll die Stelle des Kaufmännischen Direktors für das Coburger Landestheater, das mit seinen Sparten Schauspiel, Musiktheater, Ballett, Kinder- und Jugendtheater sowie Philharmonisches Orchester einen wesentlichen Kulturfaktor für ganz Oberfranken darstellt, zwar dauerhaft besetzt, zunächst aber auf zwei Jahre befristet vergeben werden.
"Bei entsprechender Eignung ist eine unbefristete Weiterbe schäftigung geplant", heißt es in der jetzt unter anderem auf der Homepage der Stadt Coburg (www.coburg.de) veröffentlichten Ausschreibung. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Juli. Vorausgesetzt wird von den Bewerbern und Bewerberinnen laut Stellenausschreibung ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre und/oder Rechtswissenschaften, erwünscht sind zudem Schwerpunkte im Bereich Finanzen, Rechnungswesen und Controlling sowie Kenntnisse im kommunalen Arbeitsrecht.