Coburger Kreisräte diskutieren übers Anruf-Sammel-Taxi

1 Min

Die Kreisverwaltung Coburg soll die Einführung eines Anruf-Sammel-Taxis vorbereiten. Doch wird das überhaupt gebraucht?

Derzeit wird die Einrichtung eines bedarfsgesteuerten Anruf-Sammel-Taxis ab der zweiten Jahreshälfte 2018 geprüft. Deshalb wurde bei der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie und Senioren beschlossen, dass die Verwaltung des Landratsamtes im ersten Halbjahr 2018 einen Fördermittelantrag bei der Regierung von Oberfranken stellen soll, damit das Anruf-Sammel-Taxi eingeführt werden kann. Zudem sollen die erforderlichen Eigenmittel von voraussichtlich 6250 bis 10.000 Euro im Haushalt 2018 berücksichtigt werden.

Dem Ganzen geht ein Antrag des Kreisrates Kanat Akin (SPD) voraus, der möchte, dass zu maximal zwei Uhrzeiten an Feiertagen, Samstagen und vor Feiertagen die Kosten berechnet und Fördermittel eingeholt werden. Es wären Fahrten aus der Stadt Coburg in die Ortschaften zu berücksichtigen ohne die Gemeinden mit Stadtbusanbindung und ohne Rödental-Oeslau, Mönchröden sowie Neustadt, da diese ausreichend versorgt sind.


Förderung für fünf Jahre

Die aktuelle Kostenschätzung liegt zwischen 35.000 und 50.000 Euro pro Jahr. Eine Förderung kann erfolgen für die Dauer von maximal fünf Jahren, beginnend mit einer Förderquote von 65 Prozent im ersten Jahr, im zweiten mit 55 Prozent, im dritten mit 45 Prozent, 40 Prozent im vierten Jahr und 35 Prozent im letzten Jahr. Die ÖPNV-Aufgabenträger haben sich mit mindestens 20 Prozent an den förderfähigen Ausgaben zu beteiligen.

Kreisrat Michael Fischer hegte jedoch Zweifel, ob ein solches Angebot überhaupt angenommen wird. "Es stellt sich diese Frage und das ist unser Problem", entgegnete Landrat Michael Busch (SPD). Stellvertretender Landrat Rainer Mattern (CSU) meinte, man solle nicht von vorneherein sagen, es ginge nicht, es müsse probiert werden.


Finanzielle Unterstützung des Kreisjugendrings

Bei der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie und Senioren wurde festgelegt, dass dem Kreisjugendring Coburg durch den Kreistag per Entscheidung für das laufende Jahr überplanmäßig ein Betrag von 14.250 Euro zur Verfügung gestellt wird.

Dieser zusätzliche Finanzbedarf über das Budget von 175.000 Euro hinaus für übertragene Aufgaben der Jugendarbeit und für die Betriebsträgerschaft des Hauses in Mönchröden resultiert insbesondere aus Tarif- und Sozialversicherungssteigerungen für den Geschäftsführer, die Verwaltungsstelle und Hausmeister. Wie Angelika Sachtleben mitteilte, ist der Betriebsträgervertrag seit 22 Jahren und der für die Jugendarbeit seit neun Jahren nicht mehr angepasst worden. So betrugen laut Sachtleben die durchschnittlichen Tarifsteigerungen der vergangenen zehn Jahre mehr als 25.500 Euro. "Der vom Kreisjugendring geltend gemachte Mehrbedarf liegt also um rund 11.000 Euro unter den Durchschnittskosten", sagte Sachtleben. Als Begründung gab sie an, dass Minderausgaben für Energie und Wasser und Mehreinnahmen aus Vermietung zum Teil die Personalkostensteigerungen kompensiert hätten. Derzeit werde mit dem Kreis noch verhandelt und das Ergebnis werde auf der Dezembersitzung dem Ausschuss bekanntgegeben mit dem Ziel, dass der Kreistag dann entscheiden könne.