Vor vier Jahren sah es so aus, als ob der Kaufhof seinen 40. Geburtstag in Coburg gar nicht mehr erleben wird. Doch dann folgten Zusagen der Stadt, die aber bis heute nicht eingelöst wurden. Der IHK-Präsident appelliert, der OB hofft.
Seit 40 Jahren gibt es in Coburg den Kaufhof - und das ist auch gut so, wie am Freitag alle Redner bei der Geburtstagsfeier betonten. IHK-Präsident Friedrich Herdan bezeichnete das Kaufhaus als "Innovationsfaktor für die Innenstadt", Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach (CSU) sprach von einem "Einkaufsmagneten" - und Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD) dankte dem Unternehmen für dessen Treuebekenntnis zum Standort. Denn: "Es waren nicht nur einfache Zeiten", wie der OB im Rückblick auf die vergangenen 40 Jahre feststellte. "Immer wieder wabern diese Gerüchte hoch."
2009 drohte die Schließung Mehr als nur Gerüchte waren das, was im März 2009 viele Coburger aufschreckte: Der Metro-Konzern dachte über die Schließung mehrerer Kaufhof-Häuser nach, und da wackelte plötzlich auch das in Coburg ganz bedenklich.
Dass Metro letztlich doch nicht die Lichter in der Vestestadt ausknipste, war vielen Gesprächen und Verhandlungen zu verdanken. An deren Inhalte erinnerte gestern Friedrich Herdan: "Die Bestandsgarantie, die es von Metro gab, war an Bedingungen geknüpft." Allen voran: "Die Coburger Innenstadt sollte attraktiver werden." Aber heute, mehr als vier Jahre später, sei noch nichts passiert.
Konkret spielte Friedrich Herdan damit auf mögliche Erweiterungen des Kaufhofs in Richtung Postgebäude oder Steinweg an. "Wir haben viele gute Ideen", sagte Herdan und nannte konkret eine "überdachte Meile zum Steinweg". Der IHK-Präsident wollte seine Worte zwar explizit als Appell verstanden wissen, "dass jetzt endlich etwas passieren muss". Er nahm aber die Stadt Coburg durchaus ein wenig in Schutz: "Die Schuld ist nicht nur auf einer Seite zu suchen." Das konnte wiederum Kastner gestern nur bestätigen.
/> Einer will nicht mitmachen Alle Überlegungen im Zusammenhang mit einer Ausdehnung in Richtung Steinweg würden derzeit an einem Grundstückseigentümer scheitern, wie Kastner am Rande der Geburtstagsfeier erneute erklärte. Aber er zeigte sich auch zuversichtlich und schloss sich somit den offiziellen Worten von Herdan an. Der hatte der Kaufhof-Führungscrew versprochen: "Wir sind dran und nutzen alle Möglichkeiten."
Hannes Schmidt, Geschäftsleiter des Kaufhof in Coburg, und Carsten Schepers, zuständiger Regionalgeschäftsführer von Kaufhof, hörten das bestimmt gerne und konnten daraufhin vielleicht noch ein bisschen besser gelaunt zum Anschneiden der großen Geburtstagstorte schreiten.
Traurig, dass die Innenstadtentwicklung an einem einzelnem Grundstück scheitern soll. Macht dem Herrn Sauerbrey ein attraktives Angebot, welches auch die taktischen Vorteile mit berücksichtigt und kauft dieses Stück Land.
Wäre doch nicht so schwer. Oder spielt da ein schwelender Konflikt im Hintergrund mit eine Rolle? Vielleicht kann Herr Herdan das Zünglein an der Waage in Form eines Vermittlers spielen. Aber wahrscheinlich wird es so laufen wie immer: zwei harte Fronten, zwei fränkische Schädel. Ne, so wird das nichts. Eher zieht der Kaufhof nach Rödental.