Pro Jahr besucht Steinbeißer laut Eigenaussage seitdem circa 200 Flohmärkte - egal ob bei Regen oder Schnee. Mittlerweile habe er eine feste Followerschaft, die ihm dabei zusieht. "Das motiviert mich dann noch mehr, auf den Flohmarkt zu gehen", erzählt der Influencer.
"Ich finde immer etwas": Influencer Fustler hat Flohmarktgänge zum Beruf gemacht
Und das macht er konsequent: "Auch wenn ich nur zwei, drei Stunden geschlafen hab, ich gehe trotzdem hin", erzählt er. Dabei sei er meist in Franken unterwegs - egal ob auf dem Nürnberger Flohmarkt am Flughafengelände oder in Knetzgau. Bei jeglichen Ausflügen verbinde er jedoch auch Trips in andere Städte mit einem Flohmarktbesuch vor Ort.
Ausschau hält er dabei besonders nach alten Spielzeugen, Videospielen, Brettspielen, Technik und Kuriositäten - und das erfolgreich. "Ich würde wetten, egal wie groß der Flohmarkt ist, ich finde immer etwas", sagt er selbstbewusst.
Seine Leidenschaft findet sich auch in seinem Namen in den sozialen Medien wieder: "Fustler" nennt sich der Coburger auf seinen Kanälen auf Instagram, TikTok, YouTube, Facebook, Threads und Twitch. Der Begriff ist eine Kombination aus den Wörtern Flohmarkt und Hustler (deutsch: Macher).
Das war der größte Schatz des Trödel-Influencers
Beim Stöbern auf dem Flohmarkt ist er mittlerweile Profi. Seine Tipps für Flohmarktgänger? "Immer versuchen zu verhandeln, das gehört auf einem Flohmarkt einfach dazu", rät der 29-Jährige. Und auch mehrere Dinge an einem Stand zu kaufen, mache aus seiner Sicht Sinn - dann könne man nämlich Mengenrabatte heraushandeln.
Doch was passiert mit seinen Errungenschaften nach dem Kauf? Jeden Mittwoch eröffne er auf Twitch eine Auktion und versteigere die neuesten Funde an seine Community, erzählt Steinbeißer. Außerdem verkaufe er Ebay.
Sein bisher größter Schatz? "Ich habe mal eine Lederjacke von Lufthansa verkauft und dafür zwischen 300 und 400 Euro bekommen. Gekauft habe ich sie zusammen mit einer anderen Jacke für 30", erzählt der 29-Jährige.
Überraschungs-Automat in Coburg kommt gut an - gibt es bald einen zweiten?
Allein vom Verkauf der Flohmarktfunde lasse sich jedoch nicht leben. Zusätzlich kaufe er darum Neuware bei Großhändlern an und verkaufe diese auf Amazon weiter. Damit sichere er sich gemeinsam mit seiner Frau und einem Mitarbeiter seinen Lebensunterhalt.
Und noch etwas hat sich der Influencer einfallen lassen: In Coburg können Fans oder andere Interessenten Überraschungspakete aus einem Automaten erwerben, den Steinbeißer regelmäßig befüllt. Und dieser scheint einen Nerv zu treffen: "Ich hätte niemals gedacht, dass der Automat so gut angenommen wird", sagt der 29-Jährige. Aktuell überlege er darum, sich einen weiteren anzuschaffen.
Über Strategien und Taktiken, die es beim "Reselling", also dem Weiterverkauf von Ware, zu beachten gibt, hat Steinbeißer sogar schon einen Online-Kurs abgehalten und gemeinsam mit anderen Autoren ein Buch geschrieben. Weitere Specials, wie etwa ein besonderes Event, seien bereits in Planung. Verraten wolle er dazu allerdings noch nicht zu viel - es soll schließlich eine Überraschung bleiben. Weitere Nachrichten aus Coburg und Umgebung findet ihr in unserem Lokalressort.