Seit Samstag leuchtet der Coburger Weihnachtsbaum vor Schloss Windsor. Der "Lighting"-Zeremonie wohnte auch Prinz Andreas bei.
Das hätte sich Birgit Renner auch nicht träumen lassen, als sie vor einigen Jahren von Neustadt nach London, genauer gesagt in den Stadtteil Windsor, gezogen ist: Plötzlich war sie von ganz vielen "Residenzlern" umgeben! Und rund um einen Weihnachtsbaum, der im Callenberger Forst geschlagen worden ist, wurden Coburger Bratwürste und Coburger Schmätzchen verzehrt, außerdem gab es Bier vom Grosch in Rödental. Ganz schön crazy, oder?
Das "Lighting", also das Einschalten der Kerzen, war der vorläufige Höhepunkt der Aktion "Ein Coburger Weihnachtsbaum für die Queen". Viele hundert Schaulustige waren am Samstag zu der Zeremonie vor Windsor Castle gekommen - natürlich auch Birgit Renner. "Die Stimmung war sehr heiter und ausgelassen", erzählte sie dem Tageblatt. Die bewundernden Blicke der Briten galten aber nicht nur der prächtigen Nordmanntanne und den beeindruckenden, goldenen Kugeln aus Lauscha. "Auch das Coburger Christkind erheiterte speziell die Kinder, die es mit strahlend großen Augen bewunderten", berichtete Birgit Renner. Denn ein Christkind gibt es nicht im englischen Weihnachten.
"Coburgs Christ child", als das Femke-Freya Flessa vom britischen Moderator angekündigt wurde, richtete sich ebenso wie Coburgs Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber mit einigen Worten - auf englisch - an die Zuschauer. Birgit Weber betonte, welch große Ehre es für die Stadt
Coburg sei, in diesem Jahr der Queen einen Weihnachtsbaum schenken zu dürfen. Sie erinnerte daran, wie Prinz Albert einst den Brauch des Weihnachtsbaums auf die Insel brachte - und sie betonte, welch besonders innige Liebesbeziehung das zwischen der damaligen Queen Victoria und Coburgs berühmtesten Sohn gewesen sei.
Von der königlichen Familie nahm kein Mitglied am "Lighting" teil, wohl aber vom Coburger Herzogshaus: Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha war eigens für die Zeremonie nach London gereist.
Wieso schenken wir der Stadt Windsor überhaupt einen Coburger Weihnachtsbaum? Die haben uns doch die Namensrechte am britischen Königshaus weggenommen? Das ist doch eigentlich eine Sauerei. Die Belgier, der König Philippe und seine Mathilde heißen ja auch noch Sachsen-Coburg und Gotha. Und Sakscoburggotski in Bulgarien ist ja immerhin eine slawisierte Version. Aber Windsor?
Obiges ist natürlich falsch. Da habe ich etwas verwechselt, und dafür entschuldige ich mich. Es liegt natürlich am tollwütig gewordenen deutschen Kaiser Wilhelm II. mitsamt seiner Generalität. Mit solchen Leuten wollte das britische Königshaus eben nichts mehr zu schaffen haben. Kann man es ihnen verdenken?
Warum und wieso ist ja jetzt wurscht. Die haben den Namen meiner Heimatstadt geklaut, ersetzt oder was auch immer... Das gefällt mir nicht.
Leute, Leute ... –"Windsor" ist KEIN Stadtteil von London, sondern eine selbständige 28.000-Einwohner-Stadtin der westlich der Hauptstadt gelegenen Grafschaft Berkshire. Wenn Ihr schon wegen diesem Nonsense so einen Aufriß macht, informiert Euch bitte VORHER, wo das ganze spielen soll. Das setzt ja der ohnehin kaum zu toppenden Peinlichkeit dieser jüngsten Demonstration residenzlerischer Megalomanie im Wortsinn die Krone auf.
Und Queen Victoria steht nebenan auf ihrem Sockel gerade so, als ob ihr der ganze Rummel am A.... vorbeigeht, genauso wie dem Rest der Royals.