Der Betreiberin der Coburger Kultkneipe "Bei Adam" reicht es. Immer wieder kommt es zu Diebstählen, Verschmutzung und Vandalismus - insbesondere die Bedienungen leiden darunter.
- Coburger Kneipe "bei Adam" hat vermehrt Ärger mit respektlosen Gästen
- Verschmutzte Toiletten, Diebstähle und Vandalismus
- "Sind extrem auf Bedienungen angewiesen": Personal leidet unter Situation
- "Eigentlich eine tolle Gemeinschaft": Mehrzahl der Gäste sei rücksichtsvoll
Die Coburger Kultkneipe "bei Adam" schockt auf Facebook mit Bildern verschmutzter Toiletten. Schon seit der Pandemie kommt es immer wieder zu Vandalismus. "Jetzt ist es noch intensiver geworden", so die Partnerin des Wirts, D. Pfeifer, gegenüber inFranken.de.
Coburger Kneipe "Bei Adam" immer wieder verschmutzt - Servicepersonal "mehr als ausgelastet"
Toilettenpapier und Bierdeckel verteilen sich auf den Böden. "Es gibt noch schlimmere Bilder", sagt Pfeifer. Vor allem die Herrentoiletten seien betroffen, hinzu komme die Aggression mancher Gäste und Diebstähle von Aschenbechern, Kerzen oder Dekoartikeln. Das Problem sei vor allem seit der Pandemie aufgekommen, als nur der Biergarten geöffnet war, so Pfeifer. "Zu uns kamen viele neue Gäste, eine jüngere Generation in die Kneipe. Zwischendrin lief es mal richtig gut, aber momentan werden die Regeln nicht mehr be- und geachtet. Eigentlich sind wir ja eine tolle Gemeinschaft hier, die meisten Gäste sind sehr rücksichtsvoll."
Wegen einzelner rücksichtsloser Gäste habe sich das Team nun dazu entschieden, seinem Unmut auf Facebook Luft zu machen. "Wir - das gesamte Adam-Team geben uns jeden Tag Mühe, unseren Gästen eine angenehme Atmosphäre zu bieten. Wir jammern nicht, sind offen, gehen auf die meisten Wünsche ein, verwahren mitgebrachte Getränke und geben sie wieder mit, schauen über manches hinweg", heißt es hier. Der Dank "von gewissen Personen ohne Wertschätzung" sei dann verbreitetes Klopapier.
"Wir können uns nicht die ganze Zeit damit beschäftigen, aufzuräumen und nachzukaufen", sagt die verärgerte Marketing-Verantwortliche. Eigens angestellte Reinigungskräfte gebe es nicht. So werde das Servicepersonal in Zeiten von Personalmangel von ihrer eigentlichen Funktion oft abgehalten und sogar beschimpft. "Sie sind mehr als ausgelastet und nehmen uns viel ab. Die Gäste sollten es wertschätzen, dass jemand da ist und sie bedient." Denn davon lebe nun mal der Betrieb einer Kneipe.
"Bleibt in Zukunft fern": Klare Ansage an respektlose Gäste in Coburger Kultkneipe
Die Probleme häuften sich vor allem am Wochenende, wenn die Kneipe bis 5 Uhr geöffnet ist. Natürlich sei dann Alkohol im Spiel. "Viele Leute können damit umgehen, wenige Ausnahmen nicht und werden aggressiv." Polizeieinsätze kämen ebenfalls vor - jedoch selten, die Streitigkeiten könnten zumeist intern gelöst werden. "Randale aber können wir nicht nachweisen", betont Pfeifer.
Dem Team gehe es nicht darum, Verdächtige zu benennen. Ob der Post die Richtigen erreiche, sei fraglich, "aber irgendwann ist mal Schluss", sagt Pfeifer. So heißt es in dem öffentlichen Statement: "Bleibt in Zukunft fern. Erledigt das bitte in den eigenen vier Wänden, wir verzichten auf Dich/Euch."