Erster Christopher Street Day mit Pride-Parade in Coburg - dieses Programm ist geplant

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Mit Pride-Parade: In Coburg findet von 22. Juli bis 24. Juli 2022 zum ersten Mal ein Christopher Street Day statt.
Coburg: Christopher Street Day feiert Premiere
Christophe Gateau/dpa

Von Freitag (22. Juli) bis Sonntag (24. Juli 2022) findet in Coburg zum ersten Mal ein Christopher Street Day (CSD) mit Pride-Parade statt. Michael Klein sprach mit inFranken.de über Motivation, Ziele und Erwartungen.

  • Coburg: Christopher Street Day (CSD) findet vom Freitag (22. Juli) bis Sonntag (24. Juli 2022) statt
  • Buntes Programm: "Vielfalt feiern" - Pride-Parade, Afterparty und Workshops geplant
  • "Viel Zuspruch erhalten": Positives Feedback lässt Veranstalter hoffen
  • "Werden nicht locker lassen": CSD in Coburg soll jährlich stattfinden

"Um auf die Pluralität und Vielfalt unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen", findet von 22. bis 24. Juli 2022 der erste Christopher Street Day in Coburg statt. Das sei ein wichtiger Schritt, erklärt Pressesprecher Michael Klein gegenüber inFranken.de. Die queere Community sei in Coburg bislang nämlich "nicht stark repräsentiert" und das wolle man ändern. Man müsse der Community "eine Stimme geben" und somit auf Themen aufmerksam machen, die "sonst nicht gehört werden".

Christopher Street Day in Coburg: "klares Zeichen für Akzeptanz und Weltoffenheit"

"Sexuelle Orientierungen außerhalb der Heteronormativität erleben immer noch Stigmatisierung und Abwertung in unserer gegenwärtigen Gesellschaftsstruktur", heißt es in der Pressemitteilung des Veranstalters. Die klare Forderung: "Niemand sollte aufgrund seines Geschlechtes und / oder sexuellen Orientierung diskriminiert oder ausgegrenzt werden". Dass das heute noch lange keine Selbstverständlichkeit ist, zeigte kürzlich erst wieder ein Vorfall in Nürnberg.

Um ihre Forderungen nach außen zu tragen und "ein Zeichen gegen Diskriminierung der LGBTQIA+ Community" zu setzen, darf auch beim CSD in Coburg die traditionelle Pride-Parade nicht fehlen. Los geht es am Freitag (22. Juli 2022) um 18 Uhr vom Bahnhofsplatz Richtung Marktplatz, wo dann für 19 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant ist. Anschließend findet laut Veranstalter im Jugendzentrum Domino noch eine Eröffnungsparty statt, die von 20 bis 0 Uhr geplant ist und 5 Euro Eintritt kosten wird - Einlass ist ab 16 Jahren. 

Der CSD soll außerdem "Leuten, die sich bisher nicht trauen" eine Möglichkeit bieten, sich zu vernetzen und zu organisieren. "Wenn sich bisher in Coburg organisiert wurde, dann waren das meistens Studierende, die dann nach kurzer Zeit wieder weg waren", erzählt Klein. Und mit ihnen verschwanden dann auch immer wieder die Strukturen. Aus diesem Grund wolle man nun einen Ansporn liefern, "etwas zu organisieren, das nachhaltig ist". 

Workshops und Infostände als erste Annäherung: "Werden nicht locker lassen"

Die Veranstaltung soll auch eine "erste Annäherung an die Mehrheitsgesellschaft" ermöglichen, wie Klein es im Interview ausdrückt. Deshalb werde es am Samstag, 23. Juli 2022, ab 9 Uhr in der Coburger Innenstadt zahlreiche Infostände der Parteien und Organisationen zum Thema Diversität der LGBTQIA+ - Community geben. 

Darüber hinaus werden ab 14 Uhr auch noch Info-Workshops im LEISE am Markt und Fugenlos angeboten, "welche unter anderem zum Thema Outing, Queerness und Sexualitäten informieren und Unterstützung anbieten". Den Abschluss der Veranstaltungen bildet ein ökumenischer Wortgottesdienst am Sonntag um 14 Uhr in der Salvatorkirche. Einen Überblick über das gesamte Programm gibt es hier.

"Mir wurde in der letzten Zeit immer abwechselnd heiß und kalt", sagt Michael Klein abschließend im Hinblick auf die Premiere des CSD in Coburg. Es sei nämlich im Voraus schwierig abzuschätzen, wie die Coburger*innen die Veranstaltung annehmen werden. "Wir rechnen aber zumindest damit, dass wir das JUZ vollkriegen", fügt er hinzu. "Das wären dann so um die 150 bis 200 Leute". Da das Feedback bislang aber "überwiegend positiv" ausgefallen sei und sich die Veranstaltung schon "gut rumgesprochen" habe, könne es aber gut sein, dass noch mehr Menschen kommen. Sollte der erste Christopher Street Day in Coburg ein Erfolg werden, plane man auf jeden Fall die Veranstaltung auch für die Zukunft zu etablieren. "Aber selbst wenn nicht, werden wir nicht locker lassen", fügt er hinzu.