Beim Kreissängertag des Sängerkreises Coburg-Kronach-Lichtenfels in der Angerturnhalle in Michelau blickten die Musikfreunde optimistisch in die Zukunft. Ein besonderes Augenmerk soll künftig dem Nachwuchs gelten.
Mit über 3000 Sängerinnen und Sänger repräsentiere der Sängerkreis eine breite Bevölkerungsschicht und ein reges Verbandsleben. Allerdings mache es ihn betroffen, wenn Chöre ihren Singbetrieb mangels Stimmpotenzial einstellen. Kein Verständnis hatte Freitag für Vereine, die eine Zusammenarbeit mit Nachbarvereinen ablehnen. "Da gilt dann auch keine Ausrede wegen fehlender Chorleitung. Wenn gutes Stimmpotenzial vorhanden ist, dann findet sich auch ein Chorleiter", sagte Vorsitzender Günter Freitag.
Junge Menschen motivieren Als Ziel für die Zukunft nannte der Vorsitzende eine Förderung des Gesangs in den Schulen und Kindergärten.
"Wenn es gelingt, jungen Menschen die positive Erfahrung des Singens mit auf den Weg zu geben, werden sie und ihr Umfeld ein Leben lang davon zehren."
"Wer singt, versteht auch gewaltfrei und verständnisvoll zu leben", sagte Peter Jacobi, Präsident des Fränkischen Sängerbundes. Er riet den Chören, auch einmal neue Formen des Liedgutes auszuprobieren.
Geschäftsführer Hermann Neubauer gab einen Einblick in die Entwicklung der Mitgliedsvereine. Dem Sängerkreis gehören aktuell 151 Chöre (Vorjahr 153) mit insgesamt 3084 Sängerinnen und Sängern (Vorjahr 3179) an. Die Hälfte der Chöre sind gemischte Chöre, nahezu ein Drittel (52) reine Männerchöre.
Ein Kinderchor musste 2014 aufgeben Dazu kommen zehn Frauenchöre, zwei Gospelchöre, ein Pop-Chor, eine Instrumentalgruppe und neun Kinder- und Jugendchöre.
Ein Kinderchor musste im vergangenen Jahr seinen Singbetrieb einstellen. Derzeit singen im Sängerkreis 213 Kinder und Jugendliche.
Zu Beginn der Veranstaltung präsentierten sich der Männerchor und der gemischte Chor der Sängergruppe Maintal unter der Leitung von Heribert Ritzel und Pia Hempfling. In die Herzen der Zuhörer sangen sich auch die Jüngsten der Sängergruppe mit kindlichen Charme und drei fröhlichen Liedbeiträgen.
Vorsitzender Günter Freitag wird auch geehrt Eine besondere und für ihn unerwartete Ehrung erfuhr Vorsitzender Günter Freitag. Für seine außergewöhnlichen Verdienste um das Chorwesen im Sängerkreis wurde ihm die Melchior-Franck-Plakette verliehen.
Günter Freitag, der bereits als Kind erste Chorerfahrung sammelte, wurde 1992 zum Zweiten Vorsitzenden des Sängerkreises und ab 1995 zu dessen Vorsitzendem gewählt.
Des Weiteren ehrte der Sängerkreis 35 Sängerinnen, Sänger, Chorleiter und Vorsitzende, die einen großen Teil ihres Lebens dem Chorgesang gewidmet haben.
Von einem Kreissängertag sollten richtungsweisende Impulse für die musikalische und organisatorische Arbeit ausgehen, deshalb treffen sich einmal im Jahr die Chöre zu ihrem Kreissängertag.
Wie war das diesmal?
Nun, auf der Bühne sitzen in einer Reihe würdige ältere Herren, einschließlich einer Quotenfrau, und wickeln die Regularien lt. Tagesordnung ab.
Anwesende Ehrengäste sind genötigt, ein Grußwort (ist es auch ihre persönliche Überzeugung?) zu sprechen, wobei der Hausherr etwas vom Thema abkommt und hauptsächlich den hiesigen Turnverein als Betreiber der Festhalle würdigt, aber sei´s so, leider gibt es in der Stammgemeinde keine Chöre mehr, diese haben sich bereits seit längerer Zeit in den Vorruhestand bzw. die Rente verabschiedet.
Die chorische Einstimmung durch den Männerchor hätte eine bessere Auswahl der Chorliteratur verdient gehabt, sagte doch mein Tischnachbar: "Was singen die denn, das Lied singen wir am "Heldengedenktag", gemeint ist der Volkstrauertag, am Ehrenmal.
Gut, dass der Gemischte Chor und vor allen Dingen der Kinderchor mit seiner auch optisch erfreulich anzusehenden engagierten Chorleiterin hierzu einen Gegenpol setzte.
Schön, dass es noch junge engagierte Chorleiterinnen gibt!
Bei den Berichten zur Geschäftsordnung hatte man leider den Eindruck, dass manche der älteren Herren beim Reden die Luft ausging, man konnte sie kaum verstehen.
Der an und für sich wichtigste Punkt, das musikalische Leben im Sängerkreis, richtungsweisende Hinweise in Chorarbeit und Liedauswahl sowie die Ausrichtung auf die Zuklunft durch den Kreischorleiter fehlten leider.
Sein Stellvertreter versuchte den Ablauf des vergangenen Jahres zu erläutern, derweil der Amtsinhaber im Saal einherschwebte. Schade!
Im Großen und Ganzen gesehen: Die Bewirtung war gut, Kuchen gab es in Hülle und Fülle, verdiente Leuite wurden geehrt, aber außer diesen Ehrungen war leider nichts gewesen und von der Chorjugend hörte man nur, dass es innerhalb ihrer Organisation Probleme gäbe. Schade!