Einige Brunnen in Coburg liegen still. Das hat auch einen Grund, wie die Stadt erklärt. Die Meinungen über die Maßnahme sind zwiegespalten. Nicht alle Bürgerinnen und Bürger haben Verständnis dafür.
Trotz der sommerlichen Temperaturen und viel Sonnenschein sprudeln die Wasserfontänen um das Albertdenkmal in Coburg nicht. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, sind fehlende Steuereinnahmen der Grund dafür. Wie Stadtsprecher Louay Yassin gegenüber dem BR erklärte, führe die wirtschaftliche Misere dazu, dass die Gewerbesteuereinnahmen die Ausgaben nicht mehr decke. Deshalb hat die Stadt Coburg Sparmaßnahmen ergriffen.
"Die Stadt Coburg muss jährlich dreieinhalb Millionen Euro einsparen", sagte Yassin. Bei einigen größeren Städten wie München oder Erlangen ist die Lage sogar noch prekärer, sie müssen noch drastischer haushalten. Städte und Landkreise klagen bundesweit über ihre angespannte Finanzlage.
Gespaltene Meinung über Abschaltung der Brunnen in Coburg
Die Bevölkerung würde nur von wenigen Einsparungen in Coburg unmittelbar betroffen sein, hieß es. Die meisten würden im Hintergrund laufen, so der Sprecher. Da die Einsparungen in der Verwaltung jedoch nicht für das Erreichen der finanziellen Ziele ausreichen, habe sich die Stadt dazu entschieden, auch bei den freiwilligen Leistungen zu kürzen. Sichtbar werde dies im Fall der Brunnen, wo man sich durch die Stilllegung Einsparungen von rund 50.000 Euro jährlich erhoffe. Laut Yassin war es der Stadt wichtig, die Kürzungen breit zu streuen und soziale Bereiche möglichst zu schonen.
Viele Coburgerinnen und Coburger zeigen dem BR zufolge Verständnis für den Sparkurs. Wenn man sparen müsse, dann sei das eben so, sagt eine junge Frau auf dem Marktplatz und verweist auf den noch funktionierenden Kinder-Springbrunnen am Albertsplatz. Im Gegensatz dazu ist eine ältere Frau wenig begeistert: Vor allem für Familien mit kleinen Kindern seien die Wasserspiele rund um das Albertdenkmal im Sommer stets ein beliebter Treffpunkt gewesen. Eine weitere Dame vermisst das beruhigende Plätschern und die angenehme Kühle beim Bummel durch die Innenstadt.
Auch die historischen Springbrunnen im Hofgarten und im Rosengarten werden nicht mehr betrieben. Grünen-Stadtrat Wolfgang Weiß versteht die Sparmaßnahmen der Stadt grundsätzlich. Die Abschaltung der Springbrunnen sei von der Verwaltung entschieden worden, erklärte Weiß. Allerdings bringe der Springbrunnen eine spürbare Abkühlung und erhöhe die Aufenthaltsqualität für alle auf dem Platz. Besonders in Zeiten des Klimawandels und erhöhter Temperaturen sei es wichtig, dass die Springbrunnen laufen.
Trinkwasserbrunnen sprudeln in Coburg weiterhin
Daher plant Weiß, das Gespräch mit dem Oberbürgermeister und dem Klimaschutzbeauftragen der Stadt Coburg zu suchen, um zumindest den Springbrunnen auf dem Marktplatz im nächsten Sommer wieder in Betrieb zu nehmen.
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Trotz der Sparmaßnahmen wird aber weiterhin für Erfrischungen gesorgt. Insgesamt sorgen 15 Trinkwasserbrunnen in der Stadt weiterhin für Abkühlung. Zwei davon befinden sich am Rande des Marktplatzes und sollen auch weiterhin betrieben werden, wie Yassin versichert.