Beschäftigte, Management und Gesellschafter verzichten auf Lohnsteigerungen und Renditen, um die Sitze-Herstellung in Coburg zu sichern.
Die Kosten am Standort Coburg müssen sinken: Das hatte der Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung von Brose Fahrzeugteile, im Juli bei einer Betriebsversammlung gefordert. Unter anderem hatte er den hohen Krankenstand in dem Werk kritisiert: Durchschnittlich 26 Tage im Jahr fehlten die Produktionsmitarbeiter.
Maßnahmenpaket: Brose will Standort Coburg wettbewerbsfähig halten
Das hat sich inzwischen geändert. Der Krankenstand ist gesunken auf durchschnittlich 15 Fehltage, und gemeinsam wollen Beschäftigte, Management und Gesellschafter in den nächsten fünf Jahren 40 Millionen Euro sparen, um den Standort intern wettbewerbsfähig zu halten. Gleichzeitig will Brose bis 2024 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
Zu dem Maßnahmenpaket gehört die Umstellung von Akkord- auf Prämienlohn ab 2020, der Verzicht auf ein Prozent Lohnsteigerung im Jahr 2020 (Brose unterliegt nicht dem Tarif für die Metall- und Elektroindustrie, passt aber seine Löhne in der Regel entsprechend der Tarifsteigerung an) und Verzicht auf Nachtschichten am Sonntag. Die Gesellschafter des Familienunternehmens wollen auf Rendite verzichten und so 19 Prozent der Einsparsumme beitragen. Weitere 28 Prozent sollen durch Rationalisierung in der Fertigung und in der Logistik erreicht werden.
Brose investiert 100 Millionen am Standort Coburg
Brose wird dafür 100 Millionen Euro am Standort Coburg investieren, unter anderem in eine Modernisierung des Presswerks und der Kunststoffspritzerei. Über die Einzelheiten der Vereinbarung zur Standortsicherung sollen die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung am nächsten Dienstag informiert werden.
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