Gleich drei Mitglieder der BRK-Bereitschaft Neustadt wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Sie erklärten, wie viel ihnen Helfen und Gemeinschaft bedeuten.
Das hat es seit über 100 Jahren nicht mehr gegeben: Bei der Hauptversammlung der BRK-Bereitschaft Neustadt wurden gleich drei Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt. "Es lässt sich nicht in Worten ausdrücken, was Lothar Welsch, Dieter Lorenz und Dr. Gerhard Beyer für unsere Bereitschaft geleistet haben", sagte Bereitschaftsleiter Michael Stelzner.
Lothar Welsch ist im Januar 1946, also bereits vor 70 Jahren, der BRK-Bereitschaft Neustadt beigetreten - zu einer Zeit, in der das durch den Krieg erschütterte Deutschland dringend Hilfe benötigte. "Damals gab es noch nicht einmal Krankenwagen, die Verletzten mussten mit Tragen abtransportiert werden", erzählte Landtagsabgeordneter Jürgen W. Heike (CSU).
Heike: Stets an andere gedacht
Er lobte vor allen Dingen Lothar Welschs Selbstlosigkeit. "Er hat sich immer für andere eingesetzt und nie danach gefragt, was für ihn dabei herausspringt", betonte Heike. Lothar Welsch habe sich für den ersten Krankenwagen der Neustadter Bereitschaft eingesetzt. "Auch die Ausbildung der Jugendlichen hat er übernommen und bis heute maßgeblich geprägt", sagte er. Dabei sei er immer bescheiden geblieben. "Dafür habe ich ihn schon als Kind immer bewundert", so Heike. Lothar Welsch selbst erinnert sich gerne an die Zeit beim BRK. "Ich würde gerne alles noch einmal erleben", sagte er. Er habe damals nach seinem Beitritt sofort Anschluss bekommen. "Da waren immer Leute, die mich gefördert und unterstützt haben", berichtete er.
Dieter Lorenz ist vor 62 Jahren zur Bereitschaft Neustadt gestoßen. "Als Pfadfinder habe ich die Sanitätsausbildung gemacht, das hat mir so gefallen, dass ich dabeigeblieben bin", sagte er. Auch er habe viel Positives aus der Zeit beim BRK mitgenommen. "Ich habe viele Freundschaften geschlossen, die bis heute anhalten." Diese Kameradschaft sei einer der Gründe, weshalb er jungen Leuten rät, sich ebenfalls beim BRK zu engagieren. An seinen größten Einsatz könne er sich gut erinnern. "Ich war bei der Olympiade 1972 in München im Einsatz", erzählte er.
Beim Blutspenden lief es im vergangenen Jahr gut
Bei der Versammlung blickte die Bereitschaft auf das vergangene Jahr zurück. So verzeichnete Michael Stelzner positive Entwicklungen bei den Blutspendeaktionen. "Im Vergleich zum Vorjahr haben sich 70 Leute mehr gemeldet, und es gab sogar 55 Erstspender", berichtete er. Er hoffe, dass das so bleibt. "Das geht nur, wenn auch die Mitglieder in ihrem Bekanntenkreis noch mehr Werbung für die Blutspende machen", betonte er.
Weiterhin lobte Stelzner, wie erfolgreich der "Glückshafen" bei Veranstaltungen in und um Neustadt im vergangenen Jahr gewesen sei. "Insgesamt haben wir 46 200 Lose verkauft - so viele waren es noch nie", freute sich Stelzner. Das Mobil habe man im letzten Jahr allerdings sanieren müssen. "Es ist schon circa 35 Jahre alt, da war das nötig", sagte er. Stelzner blickte in die Zukunft. "Wir müssen einen neuen Rettungswagen beschaffen, unser jetziger Wagen ist schon in die Jahre gekommen", sagte er. Der Marienverein Wildenheid habe sich schon bereit erklärt, einen Teil der Kosten zu übernehmen. "Trotzdem suchen wir noch weiter nach Spendern", sagte er.
Michael Stelzner gibt die Leitung ab
Schließlich gab Michael Stelzner die Bereitschaftsleitung ab. Die anwesenden Mitglieder wählten den bisher stellvertretenden Bereitschaftsleiter Benjamin Curth zu Stelzners Nachfolger.