Der aktuelle Ausbau zwischen den beiden Neustadter Kreiseln ist nur der Anfang: Schon im kommenden Jahr wird es weitere Bauarbeiten geben.
Die derzeit laufende Straßensanierung zwischen dem Siemenskreisel und dem Kreisel an der Heubischer Straße ist nur der Anfang. "Wir haben die Bundesstraße 4 im Blick", sagte Jens Laußmann, Leiter der Servicestelle Kronach im Staatlichen Bauamt Bamberg, auf Tageblatt-Nachfrage. Das heißt: Zwischen dem Ende der Rödentaler Umgehung und der Landesgrenze Richtung Sonneberg müssen sich die Verkehrsteilnehmer in den kommenden Jahren noch mehrfach auf Behinderungen einstellen.
Nur wenig neue Nachrichten gibt es zum Abschnitt zwischen Mönchröden und der Abfahrt Haarbrücken - ein wichtiges Teilstück, aber in einem denkbar schlechten Zustand. Aber noch gibt es vom Staatlichen Bauamt kein endgültiges Statement zum Ausbau, der eigentlich nach Ende des kommenden Winters hätte stattfinden sollen. Alles hängt wohl an ein paar Unterschriften von Landwirten, deren Grundstücke für den Ausbau der Bundesstraße 4 benötigt werden. Wie weit der Stand der Verhandlungen ist - darüber schweigen sich derzeit sowohl der Bayerische Bauernverband als auch das Staatliche Bauamt in Bamberg aus.
Kreisel wird höher gelegt
Einfachere Eigentumsverhältnisse warten bei der Sanierung für den Abschnitt zwischen der Haarbrücker Abfahrt und dem Siemenskreisel. Den vor 18 Jahren nach einem Bürgerentscheid gebauten Kreisverkehr hat die Realität auf den Straßen längst überholt - er ist zu klein dimensioniert. "Wir werden ihn deshalb erneuern, vielleicht sogar schon kurzfristig", teilte Roland Daum vom Staatlichen Bauamt mit. "Kurzfristig" könnte da vielleicht schon heißen: im kommenden Jahr. Mit dem Neubau einher wird auch eine neue Straßenführung gehen, weil der Siemenskreisel gut einen halben Meter höher gelegt wird.
Wann es dann mit dem Ausbau Richtung Haarbrücken weitergeht, ist noch offen. "Wir erstellen gerade ein Konzept sowie eine Wirtschaftlichkeitsberechnung", bestätigte Günter Engelhardt, Sachgebietsleiter für den Straßenbau im Coburger Land. Wobei es für das Staatliche Bauamt schon klar sei, dass auch auf diesem Abschnitt erheblicher Sanierungsbedarf vorhanden ist. Die Straße wurde schließlich vor über 40 Jahren gebaut - als Staatsstraße und für den Verkehr unweit der deutsch-deutschen Grenze gedacht. Also ist die Situation vergleichbar mit dem Abschnitt, auf dem derzeit die Bauarbeiten laufen - es müssen sowohl Fahrbahn als auch der Unterbau erneuert werden. "Zukunftsfähig machen", will Günter Engelhardt die Straße.
Schnell und billig wird der Abschnitt auf jeden Fall nicht zu sanieren sein. Alleine schon deshalb, weil gleich fünf Bauwerke auf der 1,3 Kilometer langen Straße zwischen dem Siemenskreisel und dem Haarbrücker Abzweig liegen. Eines davon bezeichnete Engelhardt ohne großes Drumherumreden auch gleich als "Sorgenkind": die Brücke über die Bahnstrecke Coburg-Sonneberg. An diesem Bauwerk haben die Zeit, das Salz des Winterdienstes und der mindestens um den Faktor 4 gestiegene Schwerlastverkehr ihre Spuren hinterlassen. "Wir werden deshalb um einen Neubau nicht herum kommen", vermutete Baurat Engelhardt. Der Abriss und Neubau der Brücke wird schon von der Planung her nicht einfach, weil die Deutsche Bahn dafür ihre Strecke zumindest zeitweise wird sperren müssen. Und Bahn-Sperrungen haben einen enorm langen Vorlauf.
Erst Bundes-, dann Staatsstraße
Bekanntermaßen auf dem Wunschzettel von Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) und zahlreichen Kommunalpolitikern ganz oben steht auch die Sanierung der Staatsstraße 2708 zwischen dem Kreisel an der Heubischer Straße und der Landkreisgrenze kurz vor Mitwitz. Jens Laußmann kann das verstehen: "Sie steht auch bei uns auf der Dringlichkeitsliste."
Einen kurzfristig angesetzten Ausbau schließt der Leiter der Kronacher Dienststelle dennoch aus: "Wir brauchen vorher sehr umfangreiche Erhebungen." Im Fokus steht dabei der Abschnitt zwischen Neustadt und dem Stadtteil Horb. Dort gibt es zahlreiche hochwertige Laichgewässer, Einschränkungen durch die Lage an der Landesgrenze sowie das Naturschutz-Großprojekt "Grünes Band", das auch noch berücksichtigt werden will. Vorgespräche mit den Naturschutzbehörden stehen an, Jens Laußmann rechnet damit, dass das Staatliche Bauamt im "zweiten Halbjahr" eine Entwurfsplanung für den Ausbau vorlegen kann.
Diese dürfte sich voraussichtlich relativ nah am bestehenden Straßenverlauf orientieren.