Wie das Ensemble 4.1 beim Coburger "Verein" nach mühsamer Anreise mit seiner Interpretationskunst tiefen Eindruck hinterlässt.
Beim Coburger Verein war mit "Ensemble 4.1 Piano Windtet" ein Klavierquintett in seltener Besetzung im Foyer der HUK zu Gast und erntete mit seinen meisterhaften Darbietungen reichen Beifall.
Mühseliger Weg nach Coburg
Dabei hatten es die fünf Musiker gar nicht so leicht, rechtzeitig zum Konzert in Coburg zu erscheinen. Von USA kommend, wurden wegen des Sturms Flüge gecancelt und Zuglinien eingestellt, sodass sie nur mit viel Glück ihr Ziel erreichen konnten.
Ihrem Spiel konnte man jedenfalls die ausgestandenen Strapazen nicht mehr anmerken. Sie beeindruckten mit organischem, nahtlosen Zusammenspiel, brillanter Technik sowie intensiver dynamischer Gestaltung.
Das Ensemble mit der ausgefallenen Bezeichnung musiziert in einer recht seltenen Besetzung, die man in der Klassik nur bei Mozart und Beethoven findet: Oboe (Jörg Schneider), Klarinette (Alexander Glücksmann), Fagott (Christoph Knitt), Horn (Fritz Pahlmann) und Klavier (Thomas Hoppe). Es handelt sich also um ein Klavierquintett mit Bläsern statt der häufiger zu findenden Streicher.
Nach dem Vorbild Mozart schuf Ludwig van Beethoven in frühen Jahren sein Quintett Es-Dur, das insgesamt heiter und kantabel angelegt ist und noch nicht wie später so oft die "Klaue des Löwen" zeigt. Man hörte blutvolles Musizieren in den raschen Ecksätzen, wo das virtuose Klavier eine dominierende Rolle spielte und weichen Ansatz der Bläser im expressiven Mittelsatz.
"Jerusalem Mix"
Es folgte ein interessantes zeitgenössisches Werk des 1975 in Israel geborenen Avner Dorman mit dem Titel "Jerusalem Mix" aus dem Jahr 2007. Der Komponist schildert die Widersprüchlichkeit der Stadt mit ihren Geräuschen, Melodien, Feiern und Gebeten, aber auch den negativen Seiten: ein die Idylle zerstörendes Bombenattentat.
Das eindrucksvolle, unter die Haut gehende Opus wurde vom Ensemble 4.1 mit großem Ernst und ebensolchem Können dargeboten. Durch die informativen Einführungen in die Werke durch den Klarinettisten Alexander Glücksmann wurde dem Publikum das Verständnis für die Kompositionen erleichtert.