In den zwei Kategorien "bestehende Bausubstanz" und "Neubau" war der Baukulturpreis ausgelobt worden.
Das mit einer Vorstudie 2009 auf den Weg gebrachte Flächen- und Siedlungsmanagement der Initiative Rodachtal trägt Früchte. Man will weg vom Bauen auf der grünen Wiese, die innerörtlichen Kernbereiche wieder beleben, dem Verfall entgegenwirken, nachhaltig und generationenübergreifend alte Bausubstanz regenerieren. Damit und mit dem Baukulturpreis, ist Martin Finzel, Vorsitzender des länderübergreifenden kommunalen Verbundes, sei man durchaus Trendsetter. Der Baukulturpreis sei nur ein Anreiz, der eben dafür Mut machen soll, in den Kommunen gebe es zudem spezielle Förderprogramme, Baulotsen oder Bauberatungsgutscheine.
Neun Bewerber
In den zwei Kategorien "bestehende Bausubstanz" und "Neubau" war der Baukulturpreis ausgelobt worden. Im Fördertopf lag ein Preisgeld von 4000 Euro, das die RV-Banken Lichtenfels-Itzgrund gesponsert hatten. Neun Objekte waren in die engere Auswahl gekommen. Eine Fachjury hatte sich Ende Januar nach intensiver Beratung und Bewertung dafür entschieden, zwei Baukulturpreise und einen Sonderpreis zu vergeben - allesamt für Sanierungsobjekte in historischer Bausubstanz. In Heldburg hat sich die Familie Anke und Michael Höllein mit der Sanierung eines Großbauernhofes einen Traum erfüllt. Guido und Heike Kalb hatten sich hier mit Zeit und Mühe ans Werk gemacht, ein Fachwerkhaus im Zentrum von Ummerstadt zu erhalten. So mussten von den 360 einst verbauten Ziernägeln, deren Zapfen bis durchs Gebälk gehen, um die 200 in akribischer Handarbeit neu gedrechselt werden. Dreieinhalb Jahre hat die Sanierung gedauert. "Was hier in unserem historischen Städtchen mit viel Liebe saniert wird", würdigt Bürgermeisterin Christine Bardin, "das ist nicht mit Geld zu bezahlen".
Den Baukulturpreis und 1500 Euro gab es auch für Manuela und Peter Hofmann aus Seßlach (siehe Beitrag oben).