Am vierten Augustwochenende fand der diesjährige Coburger Open-Air-Sommer statt. Doch nicht bei allen sorgte das Event für Feierlaune.
Im Rahmen des Open-Air-Sommers in Coburg fiel am Donnerstag (22. August 2024) der Startschuss zu den Freiluft-Konzerten auf dem Schlossplatz. Den Anfang machte Rapper Trettmann. Am Wochenende gaben dann der bekannte Party-Schlagersänger Dieter Thomas Kuhn und die Erfolgsband Pur ihre Hits zum Besten. Am Freitag (23. August 2024) sollte dort eigentlich auch die deutsche Musiklegende Marius Müller-Westernhagen auftreten. Doch aufgrund einer Infektion des Künstlers musste das ausverkaufte Konzert kurzfristig abgesagt werden.
Das mehrtägige Event sorgte anscheinend nicht bei allen Coburgern für gute Laune und Festival-Feeling. In einer lokalen Facebook-Gruppe machte ein aufgebrachter Nutzer seinem Ärger über den Open-Air-Sommer Luft - und erntete dafür gehörigen Gegenwind.
Kritik an Open-Air-Sommer sorgt für heftige Diskussion im Netz: "Unglaublich, was manche Menschen denken"
"Ich finde dieses Festival sowas von unnötig", schreib der besagte User am Donnerstag in seinem Social-Media-Beitrag. "Der ganze Hofgarten ist so abgesperrt, dass man zehn Minuten Umweg in Anspruch nehmen muss, um mit seinem Hund Gassi zu gehen, ich finde das so lächerlich", schimpfte er. Da aktuell bereits "überall in Coburg gebaut" werde, sei das ihm zufolge ein "zusätzliches Nerven der Bürger". Für seinen Beitrag bekommt er jedoch mächtig Kontra aus der Community.
"Unglaublich, was und wie manche Menschen denken", entgegnet ein anderer Nutzer. "Nur weil 'er' keinen Umweg laufen will, sollen hunderte keinen Spaß haben, einfach nur krank". Viele andere vertreten eine ähnliche Meinung. "Was stimmt mit manchen Menschen nicht?", fragt ein weiterer Facebook-User. "Sie brüskieren sich im Internet, weil sie wegen einer Veranstaltung nicht durch den Hofgarten gehen können und somit einen Umweg von zehn Minuten haben? Ist das wirklich dein Ernst?", zeigt auch er sich fassungslos.
Andere versuchen dem Ganzen mit Humor zu begegnen. "Dein Hund geht sicher gerne zehn Minuten Umweg", kommentiert eine Nutzerin. Andere pflichten ihr bei. "Ist doch optimal, da hat der Hund zehn Minuten mehr Gassi-Weg, ich sehe da jetzt kein Thema", schreibt ein anderer. Weitere Nachrichten aus Coburg findet ihr in unserem Lokalressort.
In einer Stadt, die jedes Jahr ein Wochenende Teile der Innenstadt für eine isolierte Gruppe von etwa 2.500 Burschenschafter „reserviert“, sollten doch wohl auch vier Konzerte populärer Künstler mit jeweils etwa 10.000 Besuchern pro Abend für die breite Öffentlichkeit möglich sein. Von eigenen Konzertbesuchen der Reihe kann ich sagen, dass Stimmung unter Besuchern und Bevölkerung sehr offen und angenehm war. Ich habe die Coburger als gute Gastgeber wahrgenommen. Das Lineup scheint in den letzten Jahren vielfältig gewesen zu sein und sich klar an verschiedene Alters- und Zielgruppen gewendet zu haben. Schon bemerkenswert für so eine kleine Stadt!
Ich finde es ebenfalls befremdlich, wenn man sich und seinen Dackel über die Interessen so vieler Menschen stellt, zumal der Gassi-Gang ja mit etwas Umweg möglich ist. Man muss den Mann deshalb nicht anfeinden, wer sich aber öffentlich äußert muss eben auch mit den öffentlichen Reaktionen klarkommen.
Hoffentlich gehören diejenigen, die den Hundebesitzer jetzt im Internet verbal steinigen, nicht zu den klugen Leuten, die die Feuerwehr beschimpfen, wenn sie mit ihrem heiligen Auto einen Umweg fahren müssen!
Ganz nebenbei, wenn ich mir die Liste der Künstler ansehe, die dort regelmäßig auftritt, würde ich mich als Anwohner auch über die akustische Luftverschmutzung beschweren.
Sollte der Hund die 10 Minuten Umweg nicht durchhalten, muss er eben auf den Schlossplatz sch...