Auch Coburg setzt ein Zeichen gegen Gewalt

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Maria Struppert (Dritte von links) hatte die öffentliche Tanz-Aktion erstmals auch in Coburg organisiert. Foto: Daniela Pondelicek
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Foto: Daniela Pondelicek
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Weltweit wird am Valentinstag tanzend gegen Gewalt an Frauen und Mädchen protestiert. In diesem Jahr gab es einen solchen "Flashmob" auch auf dem Albertsplatz. Hinter der Idee steckte eine engagierte Lehrerin mit ihrer Schulklasse.

Was ist denn da am Samstagnachmittag plötzlich in Coburgs Straßen los? Die Sambagruppe Aipalé trommelt buchstäblich die ganze Stadt zusammen und führt sie zum Albertsplatz, wo gegen die Gewalt an Frauen getanzt wird. Weltweit erheben sich eine Milliarde Menschen und nehmen an der Kampagne "One Billion Rising" teil - und dieses Jahr ist Coburg zum ersten Mal dabei.


Tag der Liebenden


Der Valentinstag wurde für die Protestaktion bewusst gewählt. "Es ist der Tag der Liebenden, und wir möchten der Gewalt mit Liebe begegnen", erklärt die Organisatorin Maria Struppert. Sie ist Sport- und Bewegungslehrerin am Privaten Beruflichen Schulzentrum in Coburg und hat von der Aktion von einer Kollegin aus Nürnberg erfahren. "Sie hat letztes Jahr mit ihren Schülern mitgemacht und war begeistert." Daraufhin habe sie ihrer Klasse vorgeschlagen, sich in Coburg das nächste Mal ebenfalls zu beteiligen.


Rund 250 Tänzer


"Wir haben uns das Ziel gesteckt, hundert Leute zusammen zu trommeln", erzählt Maria Struppert. Am Samstagnachmittag finden sich auf dem Albertsplatz allerdings sogar rund 250 Tänzer ein - und etliche Zuschauer. Die festgelegte Choreographie sei eine Herausforderung gewesen, berichtet die Organisatorin. "Am Anfang hatte ich Angst, dass sie zu schwer ist", sagt sie. Doch man habe sich dann entschieden, die Tanzschritte nicht zu verändern. "Schlussendlich war es mir nicht wichtig, dass die Choreographie perfekt ausgeführt wird. Die Tänzer sollten Spaß haben und sich beim Training wohlfühlen."


Gute Atmosphäre gelobt


In vielen Workshops haben die Teilnehmer die Tanzschritte eingeübt. Eine von ihnen war Laura Bückreiß. Sie tanzt im Jugendzentrum in Neustadt. "Unser Betreuer hat uns von dem Flashmob erzählt und dachte, das wäre genau richtig für uns." Beim Training sei die Atmosphäre immer sehr gut gewesen. "Besonders der Zusammenhalt in der Gruppe hat mir gefallen", sagt Laura Bückreiß. Mit der Choreographie habe es keine Probleme gegeben. "Mir ist es leicht gefallen, die Tanzschritte zu erlernen", erzählt sie.


One Billion Rising (zu deutsch: "Eine Milliarde erhebt sich") ist eine Aktion gegen die Gewalt an Frauen. Die Milliarde bezieht sich darauf, dass laut eines UN-Berichtes jede dritte Frau in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung wird, was hochgerechnet eine Milliarde ergibt. In 190 Ländern wird die Kampagne - immer am Valentinstag - inzwischen mitgetragen. Es wird dabei jeweils auf öffentlichen Plätzen getanzt. Das Lied "Break the Chain" und die Choreographie sind dafür speziell ausgearbeitet worden.