Am Donnerstag wurde damit begonnen, im Hofgarten 71 Bäume zu pflanzen. Sie sollen auch als Sichtschutz zum ehemaligen DSZ dienen. Dort geht aktuell nichts voran.
71 Bäume! Es handelt sich somit um eine der größten Pflanzaktionen in der Geschichte des Hofgartens, die da am Donnerstag begonnen hat.
Die Maßnahme hat zwar mit dem benachbarten DSZ-Projekt zu tun. Allerdings stellt Bernhard Ledermann vom Grünflächenamt klar: "Die Pflanzungen wären auch dann erfolgt, wenn der Umbau des DSZ bereits wie geplant über die Bühne gegangen wäre." So wolle man ganz grundsätzlich "nachteilige Auswirkungen für den Hofgarten ausblenden" - egal, ob es sich in direkter Nachbarschaft des Landschaftsparks um eine Bauruine oder um eine fertiggestellte, mehrgeschossige Bebauung handelt.
Die Kosten für die Bäume, die zwischen dem großen Kinderspielplatz und dem herzoglichen Mausoleum gepflanzt werden, übernimmt der Investor des DSZ-Projekts.
Wer sich alles über die Bauruine ärgert sowie viele Hintergründe zu dem von Anfang an umstrittenen Projekt lesen Sie hier
Es hätte schlimmer kommen können, nämlich wenn dieses Planungsdesaster tatsächlich ganz ausgeführt worden wäre. Jetzt muss man nur noch der Natur ihren Lauf lassen: Frostsprengung, Erosion, natürliches Pflanzenwachstum usw. ... Dann ist das zum Betonskelett rückgebaute DSZ irgendwann nicht mehr da und man hat ein schönes Biotop in der Stadt. Dauert halt ein bisschen. Wie das so läuft über die Jahrhunderte, kann sehr gut in Angkor Wat verfolgen.
Das ist ja eine wirklich sehr lustige Angelegenheit, über die hier berichtet wird: die Kosten für die Anpflanzung der Bäume übernimmt der "Investor" des "DSZ - Projekts". Wie denn ? Dieser "Investor" hat zwar offensichtlich keine Mittel, um dieses mehr als fragwürdige "Projekt" abzuschließen, kann aber für die Stadt Bäume für den Hofgarten kaufen ? Das verstehe wer mag - aber es ist ja zwischenzeitlich ohnehin so, daß man nicht mehr unbedingt verstehen muß, was um einen herum passiert. Was reitet eigentlich die Stadt Coburg, sich von dem "Investor" eines - sagen wir einmal: mehr als fragwürdigen - "Projekts" einfach ein Geschenk machen zu lassen ? Ist das ein Teil des "Deals", um auf diese Art und Weise die gereizte Stimmung in einem Teil der Bürgerschaft über die architektonische "Verhunzung" der Leopoldstraße zu glätten ? Ist die Stadt Coburg, die doch so großen Wert auf ihre wirtschaftliche Potenz legt - jedenfalls dann, wenn eine Außenwirkung gewünscht wird - so arm, daß sie noch nicht einmal 71 Bäume bezahlen kann und sich diese stattdessen lieber von einem fragwürdigen "Investor" schenken läßt ? Sind wir hier in Coburg oder in Schilda ?