44 Leih-Großeltern helfen 42 Familien in Kreis und Stadt Coburg

2 Min
Leihopa Dieter mit Nina, Janka und Sahrah beim gemeinsamen Spielen Archivfoto: Wolfgang Desombre
Leihopa Dieter mit Nina, Janka und Sahrah beim gemeinsamen Spielen Archivfoto: Wolfgang Desombre

Der Seniorenbeirat beschäftigte sich mit dem Jahresbericht der Oma- und Opa-Vermittlung und bekam den Pflegestützpunkt Coburg vorgestellt.

In der Stadt Coburg befindet sich bisher der einzige Pflegestützpunkt in Oberfranken. Er besteht seit fünf Jahren. Über dessen Tätigkeit berichtete Gabriele Hetz am Mittwoch bei der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirates der Stadt Coburg im Rathaus. Dort gibt es eine kostenlose Beratung für alle Bürger der Stadt. Hetz: "Der Pflegestützpunkt ist Anlaufstelle für Rat- und Hilfesuchende rund um das Thema Pflege und bietet neutrale, vertrauliche und unabhängige Beratung." Dienstleistungen der Kranken- und Pflegekasse, der Stadt, des Landkreises und der Fachstelle für pflegende Angehörige würden hier bürgerfreundlich zusammengefasst.


Beratung wird in Coburg gesucht

2010 war der Pflegestützpunkt der erste überhaupt in Bayern. Mittlerweile gibt es laut Hetz neun davon, aber der weitere Ausbau des Pflegesstützpunktnetzes stagniere.
Deswegen nutzten wohl auch Besucher aus Nachbarlandkreisen die Beratungsmöglichkeit in Coburg.

Gegenstand von Unterstützung und Beratung seien Rechtsfragen und psychosoziale Themen genauso wie ganz praktische Hilfestellungen bei notwendigen Umbaumaßnahmen, Antragstellungen oder die Beschaffung von Hilfsmitteln. "Wünschenswert wäre die Beteiligung der Sozialverwaltung des Bezirkes Oberfranken zur Verbesserung des Beratungsangebotes", sagte Gabriele Hetz. Bislang gebe es nur maximal zwei Sprechtage der oberfränkischen Sozialverwaltung, das nächste Mal eben am 18. Juli. Die Sprechzeiten des Pflegestützpunktes im Coburger Bürglaßschlösschen seien Montag bis Mittwoch von 9 bis 13 Uhr, am Donnerstag von 11 bis 16 Uhr und am Freitag von 9 bis 12 Uhr. Jeweils einmal im Monat gebe es Außensprechstunden in Sonnefeld, in Neustadt bei Coburg, in Seßlach und in Bad Rodach.

Rosemarie Kaiser erstattete Bericht über die "Oma- und Opa-Vermittlung Stadt und Landkreis Coburg". Aktuell habe das als Verein gegründete Projekt 111 Familien als Mitglieder in der Stadt Coburg und noch einmal 42 Familien im Landkreis Coburg. Als "Omas und Opas" habe der Verein 44 Mitglieder.


Nutzung einer bereits vorhandenen Bushaltestelle am Goldbergsee

Viele Coburger vermissten eine Stadtbushaltestelle nahe des Coburger Goldbergsees. Nicht weit weg vom See gebe es zwar eine Bushaltestelle, die werde aber derzeit nur für die Schulbusse genutzt, bedauern die Mitglieder des Seniorenbeirates. Reinhard Popp hat sich jetzt einmal um die Angelegenheit gekümmert. Aber er hat bislang auf Granit gebissen. Würde man diese Haltestelle - dort fährt die Stadtbuslinie 5 - regelmäßig anfahren, so befürchtet die ÖPNV-Beauftragte Marita Nehring eine "Durchschleifwirkung" auf den ganzen Stadtbusfahrplan. Alle Buslinien seien ja zwecks Umsteigemöglichkeiten untereinander abgestimmt. Verkehrsprobleme werden befürchtet, da der Stadtbus bei Nutzung der Haltestelle von der Staatsstraße abbiegen müsse.

Popp hat sich damit aber nicht zufriedengegeben. Er hat sich den Stadtbusfahrplan mal eingehend vorgeknöpft und festgestellt, dass gerade an den Wochenenden und Feiertagen die Verweildauer an den Endhaltestellen in Beiersdorf oder am Schloss Callenberg lange genug seien. Die Nutzung der Stadtbushaltestelle am Goldbergsee müsse also nicht zwangsläufig zu Verwerfungen im Stadtbusfahrplan insgesamt führen. Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse hat er einen Antrag formuliert, den der Seniorenbeirat einstimmig unterstützt. Ziel ist eben, dass zumindest an den Wochenenden und an den Feiertagen die beschriebene Stadtbushaltestelle zwischen Beiersdorf und Goldbergsee angefahren wird.

Beim Coburger Seniorenservice gebe es im Moment 26 aktive ehrenamtliche Mitarbeiter mit handwerklichem und hauswirtschaftlichem Geschick, berichtete Antje Hennig vom Büro "Senioren und Ehrenamt". 350 Einsätze dieser Art habe es im vergangenen Jahr gegeben, sagte Hennig. Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) freute sich: "Das ist ein tolles Angebot, das wir machen können." Und noch eine Zahl wurde bekanntgegeben: Der "Besuchsdienst für Senioren der Stadt Coburg" verfügt über ein Team von rund 40 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Zu Beginn dieses Besuchsdienstes waren es acht.