Ricarda-Lang-Nachfolge: Oberfränkin will Grünen-Chefin werden - "Bedeutung des ländlichen Raums"

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Ricarda-Lang-Nachfolge: Pegnitzerin will Grünen-Chefin werden - "Bedeutung des ländlichen Raums"
Susanne Bauer (links) will die Nachfolge von Ricarda Lang als Grünen-Bundesvorsitzende antreten.
Ricarda-Lang-Nachfolge: Pegnitzerin will Grünen-Chefin werden - "Bedeutung des ländlichen Raums"
Collage inFranken.de: Annette Hofmann ;

Nach dem Rücktritt von Ricarda Lang und dem Scheitern der Ampel hat sich eine Oberfränkin ins Spiel für den Grünen-Vorsitz gebracht. Susanne Bauer aus Pegnitz will die Probleme auf dem Land mehr in den Fokus rücken.

DieAmpel-Koalition ist seit wenigen Tagen Geschichte und bald stehen Neuwahlen an. Für die Grünen bedeutet das eine Menge Arbeit. In den vergangenen drei Jahren der Regierungsverantwortung wurde wohl keine andere deutsche Partei so häufig kritisiert und auch zur Zielscheibe von Wut - wie etwa bei den Bauernprotesten Anfang des Jahres oder den Debatten ums Heizungsgesetz. Dazu sind die Umfragewerte stark nach unten gesunken. Noch-Bundeswirtschaftsminister Habeck hat bereits angekündigt, bei den kommenden Wahlen als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen zu wollen. 

Doch auch beim Grünen-Vorsitz bewegt sich etwas. Ricarda Lang hatte zusammen mit Omnid Nouripour Ende September den Rücktritt vom Parteivorstand verkündet - als Reaktion auf die aktuelle Krise der Partei. Jetzt will eine Politikerin aus Oberfranken an die Grünen-Spitze: Susanne Bauer aus Pegnitz. Ihr politischer Fokus: Die Menschen im ländlichen Raum. Hier schneiden die Grünen bei Wahlen traditionell besonders schwach ab. 

Susanne Bauer aus dem Kreis Bayreuth will in den Grünen-Vorsitz - das sind ihre Themen

"Unsere Bezirkssprecherin bewirbt sich auf dem Frauenplatz als Bundesvorsitzende auf dem anstehenden Parteitag in Wiesbaden vom 15. bis 17.11.2024", heißt es in einer öffentlichen Mitteilung des Grünen-Bezirksverbands Oberfranken. "Susanne möchte damit ein Angebot machen für alle, die sich eine progressive, solidarische und soziale Grüne Politik wünschen und auch die Bedeutung des ländlichen Raums betonen", erklärt der Verband weiter. Mit  "jahrelanger Erfahrung in unterschiedlichen grünen Ämtern und Mandaten" kenne Bauer die Partei aus unterschiedlichen Blickwinkeln, heißt es zur Begründung.

Hinter sich versammle Bauer "ein breites Bündnis an Parteifreund*innen, die sie auch auf diesem Wege unterstützen", erklärt der Verband. Die Sozialarbeiterin und gelernte Ergotherapeutin lebt nach eigenen Angaben in Pegnitz und hat zwei Söhne. Sie ist Fraktionssprecherin der Grünen im Pegnitzer Stadtrat und Mitglied des Kreistags. Bauer engagiert sich unter anderem beim Bund Naturschutz, bei der Hungerhilfe Pegnitz und beim Nationalpark Steigerwald e.V., wie es auf ihrer Website heißt. 

Ihr größtes Anliegen: Die Grünen sollen auch "im ländlichen Raum Gewicht gewinnen", schreibt Bauer in einer öffentlichen Bewerbung für den Parteivorsitz. "Wieso setzen wir uns nicht massiv dafür ein, die Schuldenbremse endlich zu lösen und wieder in die Zukunft zu investieren?", heißt es dort weiter. Ihre Ziele: Sie wolle unter anderem "überfällige Klimaanpassungsmaßnahmen vornehmen, sozialen Ausgleich für Mehrbelastungen leisten" sowie "die von CSU-Verkehrsministern zusammengesparte Infrastruktur stärken". Zudem strebe Bauer eine "notwendige, grundlegende Strukturänderung in der Landwirtschaft an", die Ernährung "sichern" und Landwirten "nachhaltige Planung ermöglichen" soll, heißt es.