In Bayreuth will die evangelische Stadtkirche mit "unkonventionellen" Methoden mehr Interessenten locken. Dafür wurde jetzt ein spezielles Bier gebraut.
Die Wahl des Kirchenvorstands am 20. Oktober 2024 ist für die Evangelische Kirche traditionell wichtig, denn die Kirchenvorstände leiten zusammen mit den Pfarrpersonen die Gemeinden. "Außerdem baut sich unsere Kirche von unten auf, die Delegierten in wichtigen Leitungsgremien des Dekanatsbezirks und der Landessynode (unserem ‚Kirchenparlament‘) werden über die Kirchenvorstände gewählt", erklärt Carsten Brall, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bayreuth-Stadtkirche.
Dass es der Kirche, der evangelischen wie der katholischen, alles andere als gut geht, ist kein Geheimnis. Immer mehr Menschen in Bayern treten aus - oder werden erst gar nicht getauft. Daher plant die Bayreuther Gemeinde nun einen ungewöhnlichen Schritt zur Wahl: "Neben zahlreichen Aktionen in den Gemeinden planen wir auch gemeindeübergreifend mehrere Aktionen. Dazu gehört, dass wir ein passendes Bier brauen: Kreuzlas-Bräu", so Pfarrer Brall.
"Zum Bayreuther Land gehört das Bier": Das ist der Plan der evangelischen Kirche
Das stehe auf einem Bild, das extra zur Kirchenvorstandswahl im Dekanatsbezirk Bayreuth-Bad Berneck vom Bayreuther Künstler Matthias Ose gemalt worden sei. Es ziere demnächst Bierdeckel und mehr, denn bei Glenk-Bräu in der Altstadt werde jetzt ganz speziell das Bier der Wahl gebraut. Bald soll es das Bier dann beispielsweise bei Gemeindefesten, Wahlpartys und besonderen Gelegenheiten geben. So seien auch Aktionen in der Öffentlichkeit geplant, bei denen "Verantwortungsträger aus der Kirche bei einem Bier ins Gespräch mit den Menschen aus der Stadt kommen", erläutert der Pfarrer.
"Das Motiv zeigt viel davon, was für die Wahl wichtig ist: der Bezug zur Heimat mit ihren vielen charakteristischen Markgrafenkirchlein, der nötige Weitblick, den die neuen Kirchenvorstände für ihre Aufgaben brauchen und das Ganze vor der malerischen Silhouette des Fichtelgebirges, das unsere Region prägt", so Brall. Zum Bayreuther Land gehöre "auch das Bier, bei dem Menschen miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam in die Vergangenheit schauen und Pläne für die Zukunft schmieden". Deshalb setze man seine Hoffnung jetzt ganz auf das fränkische Traditionsgetränk.
"Wie wollen wir gemeinsam Kirche gestalten? Was soll sich ändern, was soll bestehen bleiben? Für die Gestaltung der Zukunft brauchen wir in den Gemeinden auch weiterhin Menschen, die mitmischen wollen und fest auf dem Boden der Tatsachen stehen", so die Erklärung. Michael Sonnenstatter, Pfarrer in der Lutherkirche, kenne Eckhard Hentes, den Eigentümer von Glenk-Bräu, schon lange. Die Brauerei habe auch 2017 ein Jubiläumsbier zum Lutherjahr gebraut. "Wir bringen das Thema KV-Wahl auch auf unkonventionellen Wegen in die Gemeinden und wollen dabei helfen, Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Das eher leicht und sommerlich im Geschmack gebraute Bier sorgt jetzt schon für Aufmerksamkeit – das wünschen wir uns für die Wahl." Und so war vor wenigen Tagen Braubeginn. Ob der Plan aufgeht, bleibt hingegen abzuwarten. Mehr Nachrichten aus Bayreuth gibt es im Lokalressort.