Initiative "Uns reicht's" will Aktenfreigabe im Fall Peggy

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Foto: David Ebener/dpa
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Der jüngst gegründete Unterstützerkreis "Uns reicht's" fordert eine Öffnung der Spurenakte im Fall Peggy. Auch an der Unschuld von Peggys Mutter zweifelt die Initiative.

"Die Gesamtsichtung der uns zur Verfügung stehenden Akten sowie jahrelange akribische Recherchen zeigen eindeutig, dass in Lichtenberg kein Mord an Peggy stattgefunden hat." So steht es in einer Verlautbarung, mit der gestern der jüngst in Münchberg gegründete Unterstützerkreis "Uns reicht's" zur Suche nach der seit Mai 2001 verschwundenen Peggy Knobloch an die Öffentlichkeit gegangen ist. Zugleich hat die zehnköpfige Gruppe die Bayreuther Staatsanwaltschaft aufgefordert, die Spurenakten zu öffnen und angeblichen Ungereimtheiten in den Aussagen von Peggys Mutter nachzugehen.

Dirk Lauer, der Sprecher der Initiative, zeigte sich verwundert, "dass alle Hinweise in Richtung einer Entführung ignoriert werden und versucht wird, Sachverhalte falsch darzustellen." So seien Zeugen, die Peggy nach dem 7. Mai 2001 noch lebend gesehen haben wollen, als ungläubig diffamiert worden. Selbst der ehemalige Kriminalhauptkommissar und Soko-Fahnder Ralf Behrendt bekundet, er könne weder eine Entführung des Mädchens ausschließen, noch könne er sicher sagen, dass Peggys Mutter nichts mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun habe. "Wir wollen keinem etwas anhängen, sondern herausfinden, was mit Peggy passiert ist", sagte Lauer. "Alles, was Frau Knobloch dazu einfällt, ist, uns als Mob zu bezeichnen. Dabei müsste sie doch das allerhöchstes Interesse an der Aufklärung haben."

Oberstaatsanwalt Herbert Potzel sagte dazu, man werde das Schreiben der Initiative prüfen. "Auch wir haben eine Entführung Peggys ja nie ausgeschlossen. Aber die kriminalistische Erfahrung lehrt, dass nach so vielen Jahren des Verschwindens in den seltensten Fällen die Person lebend auftaucht." Eine Veröffentlichung der Akten sei bei einem laufenden Verfahren rechtlich nicht möglich. Die Frage, ob die Ermittlungsbehörden Peggys Mutter erneut befragen, ließ Potzel offen.