Auch andere Gründe, ihn nicht reinzulassen, fallen Therde Stimphile nicht ein: "Wir waren gut angezogen", berichtet er. Seine Frau erzählt, dass Therde das Nachleben aus Amerika kennt und dort sehr auf den Dresscode und das Verhalten geachtet wird. Da er weder polizeibekannt noch sonst in der Vergangenheit auffällig war, versteht sie nicht, warum er nicht in den Club durfte.
Frustriert und alleingelassen: Therde wünscht sich mehr Unterstützung
Nicht nur seine Frau macht das geschilderte Verhalten der Securitys an diesem Abend fassungslos. "Ich bin wirklich frustriert. Niemand schreitet ein und ich fühle mich alleingelassen", sagt Therde. Seit zwei Jahren lebt die Familie in Deutschland. Ihm gefalle das Land sehr gut, er finde es nur schade, dass ihm ein paar wenige Leute das Leben schwer machen.
Geschäftsführerin lehnt Stellungnahme ab
Suraja Stimphile versuchte nach dem Vorfall, die Geschäftsführerin des Nachtclubs zu kontaktieren. "Hätte sie auf meine Nachricht reagiert, wäre ich nicht an die Öffentlichkeit gegangen". Sie habe die Nachricht allerdings gelesen und nicht darauf geantwortet.
Erst nachdem der Sachverhalt bereits an die Öffentlichkeit gedrungen war, habe sie sich zurückgemeldet, wollte aber dennoch keine Stellungnahme abgeben. Gegenüber inFranken.de erklärt die Geschäftsführerin ebenfalls, dass sie sich zu dem Vorfall nicht äußern möchte.
Mehrere Male Opfer von Rassismus geworden
Der erste Vorfall dieser Art sei dies übrigens nicht gewesen, erzählt Therde. Insgesamt viermal habe er schon Ähnliches erlebt. Seine Frau erzählt vom Kulmbacher Bierfest, auf dem ihr Mann mit Lederhose und Hemd erschienen ist. "Daran sieht man doch, dass er sich integrieren will", sagt sie. Auf dem Fest sei er dann mehrfach angepöbelt worden. Er dürfe solche Kleidung nicht tragen.
Auch in den sozialen Netzwerken berichten immer mehr Betroffene von Rassismus im Alltag. Unter dem Hashtag #metwo finden sich auf Twitter zahlreiche Geschichten von Menschen, die sich aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert fühlen.