Zahl der Raddiebstähle im Kreis Bamberg steigt

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In den vergangenen Monaten ist die Zahl der gestohlenen Fahrräder im Landkreis Bamberg angestiegen. Foto: A. Schreiber
In den vergangenen Monaten ist die Zahl der gestohlenen Fahrräder im Landkreis Bamberg angestiegen.  Foto: A. Schreiber
Ein in Ebing gestohlenes Rad Foto: pr
Ein in Ebing gestohlenes Rad  Foto: pr
 

Noch werden im Landkreis Bamberg vergleichsweise wenige Fahrräder gestohlen. Doch hat die Polizei zuletzt eine auffällige Häufung festgestellt.

Wer in Städten wie Bamberg, Erlangen oder gar Nürnberg mit seinem Fahrrad unterwegs ist, der hat fast schon automatisch ein dickes Schloss dabei. Diese Städte liegen in der Fahrraddiebstahlsstatistik Frankens weit oben: In Bamberg wurden 2015 mit 671 Diebstählen pro 100.000 Einwohner frankenweit im Schnitt die meisten Räder gestohlen. So wurden in der Studentenstadt 483 registriert und der Trend zeigt weiter nach oben: 2016 kamen noch einmal 105 Fälle mehr dazu.

In diesen Sphären bewegen sich die Fälle im Landkreis Bamberg längst nicht. "In einer Stadt mit Bahnhof, wo viel Fahrradmobilität vorhanden ist, sind die Zahlen wesentlich höher", erklärt Markus Dotterweich, Sprecher der Polizei Bamberg-Land. Doch habe es in den vergangenen Monaten auch im Landkreis einen vermehrten Anstieg an Fahrraddiebstählen gegeben.


Oft in Hirschaid und Hallstadt

So wurden 2017 bisher 52 solcher Fälle im Landkreis registriert. Auffällig sei aber die Häufung in den vergangenen beiden Monaten, so Dotterweich. Waren es von Januar bis Mitte Mai insgesamt 30 Diebstähle, wurden in der Zeit danach bis Mitte Juli bereits 22 Fälle der Polizei bekannt. Auch hier sei die Nähe zur Bahnlinie auffällig: In Hallstadt (8) und in Hirschaid (11) haben Diebe am meisten zugeschlagen.

"Noch ist es kein Problem, wir wollen aber verhindern, dass es zum Problem wird", erklärt Polizeisprecher Dotterweich zur Entwicklung der jüngsten Zahlen. Die Gesetzeshüter wollen Fahrradbesitzer stärker sensibilisieren. Schließlich klettern die Zahlen in den warmen Monaten mit einem generell zunehmenden Radverkehr nach oben.


Räder nicht ausreichend gesichert

Fahrräder werden im Landkreis nicht nur zu gleichen Teilen an Bahnhöfen und auf öffentlichen Straßen und Plätzen, sondern ebenso zu einem Drittel von Privatgrundstücken gestohlen. Das ließe sich aus Sicht von Polizeisprecher Dotterweich oftmals verhindern: "In etwa 40 Prozent der Fälle wurde festgestellt, dass die Fahrräder in keiner Weise gegen unbefugte Wegnahme gesichert waren." Zudem seien versperrte Räder meist nicht an festen Gegenständen angekettet.

Nur in seltenen Fällen konnte bislang der Täter ermittelt werden: "Die Aufklärung gestaltet sich regelmäßig schwierig, da Geschädigte oft ihr Fahrrad kaum beschreiben und keine Rahmennummer angeben können."


Teure Räder fehlen weiter:

Der Fall zweier beim Seefest in Ebing gestohlener Räder fällt auf, schließlich wurden Mountainbikes im Gesamtwert von über 4000 Euro entwendet. So wurde ein weiß-schwarzes Mountainbike der Marke Cube/Attention (Bild) im Wert von 500 Euro zwischen 16. Juni, 23 Uhr, und 17. Juni, 1 Uhr, entwendet - am 17. Juni zwischen 23 Uhr und Mitternacht, ein 3600 Euro teures goldfarbenes Bike der Marke Simplon/elvox. Die Polizei bittet um Hinweise unter 0951/9129310.


Raddiebstähle in den Gemeinden - was tun?

Fälle pro Gemeinde Bis Juni registrierte die Polizei Raddiebstähle in Hirschaid 11, Hallstadt 8, Altendorf 5, Breitengüßbach 3, Bischberg 5, Buttenheim 1, Kemmern 1, Litzendorf 2, Memmelsdorf 1, Oberhaid 2, Pettstadt 1, Priesendorf 1, Rattelsdorf 4, Stegaurach 1, Strullendorf 4, Zapfendorf 2 Fälle.

Rat der Polizei Die Polizei rät, das Fahrrad stets mit massiven Bügel- oder Panzerkabelschlössern an festen Gegenständen anzuketten. Der Fahrradpass sollte sorgfältig ausgefüllt und gut aufbewahrt werden. Den Pass gibt es oft bei Händlern. Er stellt keinen Eigentumsnachweis dar. Dennoch kann er mit dem Kaufbeleg und einem Foto auch für die Versicherung wichtig sein.

Für den Diebstahlsfall Um ein Fahrrad identifizieren zu können, benötigt die Polizei die Rahmennummer sowie die Marke und den Typ des Fahrrads. Die Rahmennummer ist entweder am Lenkerkopf, am Rahmensitzrohr unterhalb des Sattels, auf der Unterseite des Tretlagers oder auf der Gepäckträgerplatte. Bei älteren Rädern kann die Nummer woanders angebracht sein.

Code ist gut Als Kennzeichnung empfiehlt die Polizei zusätzlich die Fahrradcodierung. Diese besteht aus Zahlen und Buchstaben und lässt sich anhand der amtlichen Schlüsselzahlen von Fundämtern und Polizeidienststellen entschlüsseln. Alternativ sollte ein eigenes individuelles Kennzeichen angebracht werden. Radhändler oder der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) nehmen Codierungen vor.

Link zu Tipps Mehr Empfehlungen und Verhaltenstipps gibt es im Internet unter www.polizei-beratung.de.