Der kleine Burgebracher Gemeindeteil wird am 30. Dezember zum Lichtermeer - schon zum zehnten Mal.
Es dauert, bis einem ein Licht aufgeht, oder besser, man muss sich auf die Suche nach Leitungen, Birnchen oder Strahlern begeben, um einen Eindruck von dem zu gewinnen, was sich da anbahnt. Vor allem am Tag ist das ein äußerst anspruchsvolles Unterfangen. Denn einen Eindruck von der vollen Strahlkraft der Veranstaltung, die ein Vielfaches der rund 100 Einwohner in den Burgebracher Gemeindeteil locken wird, erhält man erst in der Dunkelheit: Am Sonntag nach Weihnachten, also am 30. Dezember, ist in Wolfsbach wieder "Lichtermeer" angesagt. Weil es das mittlerweile zehnte Fest dieser speziellen und weithin strahlenden Art ist, legt sich die Dorfgemeinschaft wohl ganz besonders ins Zeug. So wie Hedwig und Werner Lamprecht.
In der Woche vor Weihnachten sind sie schon weit gekommen, haben vor ihrem Wohnhaus schon etliches installiert, wie etwa einen großen Weidenstern, ein paar kleine Eulen an der Fassade und spezielle Wolfsbacher Holzkreationen. Mit etlichen Accessoires warten Lamprechts noch bis kurz vor dem Fest, damit die teils empfindlichen Installationen nicht noch kurz bevor sie in Szene gesetzt werden kaputt gehen.
"Es geht immer wieder was kaputt und das ist schade", meint die 67-Jährige. Aber aus der Erfahrung der letzten neun Feste hat sie ebenso gelernt,wie die anderen Wolfsbacher.
Aktive Dorfgemeinschaft
Wie ist Wolfsbach eigentlich zu seinem Lichtermeer gekommen? Der Ort ist unter anderem seit seinen tollen Erfolgen bei der Dorferneuerung immer wieder durch die sehr aktive und innovative Dorfgemeinschaft aufgefallen, die viel tut für das gute Aussehen des kleinen Ortes an der B 22, der gleich hinter Mönchsambach und vor Mönchherrnsdorf liegt.
Weil hier alle auch ihre Anwesen in der Adventszeit liebevoll herrichten, war die Idee entstanden, man könnte daraus doch ein Fest machen. Das war vor neun Jahren und das Fest ein voller Erfolg, berichtet Werner Lamprecht. Das war Ansporn und Verpflichtung, zumal sich etliche auswärtige Besucher eingefunden hatten. Weil es Ähnliches in der Region nicht gibt, wurde das Wolfsbacher Lichtermeer immer mehr zum Geheimtipp - der inzwischen doch ein paar Tausend Besucher anlockt.
Weihnachtlicher Gesang
Was wird geboten? Ein kleiner schmucker Ort, in dem nahezu alle Anwesen und Höfe liebevoll hergerichtet und fantasievoll beleuchtet sind. Das Dorfgemeinschaftshaus mit angrenzender Festhalle ist das kulinarische Zentrum, was Speis und Trank betrifft. Ab 15 Uhr beginnt der Betrieb, ab 16 wird in der kleinen Marienkirche dreimal weihnachtlicher Gesang geboten. Auch hier bringt sich Familie Lamprecht aktiv mit ein. Nach dem Singen geht's weiter mit diversen Diensten. Die Jugendgemeinschaft rund um Stefan Luckert hat einen Einsatzplan erarbeitet. Der zeigt, wo sich wer einbringt. Nicht selten bleiben die vielen Besucher bis weit in die Abendstunden hinein. So haben Hedwig und Werner Lamprecht schon einige Male keine Bratwüste mehr bekommen, "aber dann haben wir eben Gulasch gegessen". Auch nicht schlecht, findet das Ehepaar.
Absprachen stehen an
Bis zum 30. Dezember haben Lamprechts wie alle Wolfsbacher noch viel zu tun. Noch ein paar Singproben im Wohnzimmer, Hedwig Lamprecht wird sich dann noch um einige Beleuchtungsobjekte im Dorf kümmern, ein paar Absprachen zu treffen haben. Und dann hofft man, dass sich wieder alle an dem schönen Ort erfreuen.