Das Verbrennen von Gartenabfälle war lange üblich. Nun werden die Gesetze verschärft und das Feuer im Garten ist verboten. Welche Alternativen gibt es?
Ist der Gesetzgeber da kleinlich, oder ist es ein großer Wurf für die Umwelt? Die Meinungen gehen auseinander, aber immerhin müssen gleich drei Gesetze und Verordnungen bemüht werden, um ein Gewohnheitsrecht in den ländlichen Gärten abzuschaffen.
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz des Bundes, die Luftreinhalteverordnung des Freistaats und die bayerische Pflanzenabfallverordnung sollen dafür sorgen, dass die Luft im Land besser wird. Gartenabfälle dürfen nicht mehr verbrannt werden.
Die neuen Vorschriften haben in etlichen Gemeinden im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung für Verwirrung und auch für Verärgerung gesorgt, weil zunächst nicht klar was, was der Gesetzgeber denn nun eigentlich genau verboten hat.
Ein Sprecher des Umweltministeriums in München stellt klar, dass sich "vom Grundsatz her" gar nicht so viel verändert hat: Das Verbrennen von Gartenabfällen ist und war innerhalb geschlossener Ortschaften generell nicht erlaubt. Bislang gab es aber ein kleines Schlupfloch in dieser Vorschrift: Gemeinden konnten mit einer eigenen Satzung für einen begrenzten Zeitraum im Jahr (in der Regel im Herbst und/oder im Frühjahr) das Verbrennen von Gartenabfällen erlauben - eine in ländlichen Regionen seit Jahrhunderten geübte Praxis, so etwas wie ein Gewohnheitsrecht.
Abfall heißt jetzt Wertstoff
Damit ist jetzt Schluss: Das Bundesumweltministerium hat den "Abfall", der beim Großputz im Garten anfällt, zum Wertstoff deklariert und fordert dessen sachgerechte Verarbeitung. Die Bundesländer ziehen nach und passen ihre entsprechenden Verordnungen der neuen Rechtslage an. Damit heißt es auch in Bayern: Feuer aus, Rauchverbot im Garten.
Die neuen Vorschriften sind zufällig auf der Höhe der Zeit: Das Hochdruckwetter der letzten Woche hat vielerorts im Freistaat die Feinstaubwerte wiederholt auf bedenkliche Werte steigen lassen. Zwar trägt das Feuerchen im Garten dazu weit weniger bei als Verkehr, Heizungen und Industrie; aber immerhin.
Ökologisch bedenklich ist die Brandstiftung im Garten auch deshalb, weil Tiere oft in Laub- und Reisighaufen Unterschlupf suchen und beim Zündeln getötet werden. Und: Es gibt Alternativen zum Scheiterhaufen, und die kosten meist nur ein wenig Zeit und kein Geld. So wird die Aufregung um das flammende Inferno wohl schon bald verraucht sein ...
Biotonne Wer nur einen kleinen Garten hat, bringt Laub und Zweige gut in der Biotonne unter, die von den Kommunen in der Regel kostenlos zur Restmülltonne angeboten wird.
Sammelstelle Wer größere Mengen Gartenabfall entsorgen muss, findet in der Regel auf dem Wertstoffhof seiner Gemeinde einen Container für Grünschnitt. Dann stellt sich nur das Transport-Problem.
Häcksler Eine weitere sinnvolle Lösung ist, den Gartenabfall im Garten zu lassen: Mit einem Häcksler (ab 200 Euro) zerkleinert, kann man die Pflanzenreste wie Rindenmulch verwenden oder zu Kompost verarbeiten und wieder verwenden.
Kompost Eine dicke Lage aus Ästen und Laub ist die ideale Grundlage für einen Komposthaufen oder ein Hochbeet. Die Äste verrotten im Lauf der Zeit.
Brennholz Dickere Äste, wie sie etwa beim Baumschnitt anfallen, kann man im Kaminofen verbrennen. Dazu müssen sie in handliche Stücke gesägt und ein bis zwei Jahre, je nach Dicke, trocken gelagert werden.
Biotop Ein Haufen aus Ästen und Laub kann einen Garten nicht nur optisch bereichern. Er bietet einen wertvollen Lebensraum für Kleintiere, manchmal überwintern sogar Igel darin.
An kwz und andere Betroffene:
Die häusliche Müllverbrennung ist selbstverständlich nicht erlaubt. Wie die Regeln bzw. die Gesetzlage sind, kann man einem Flyer entnehmen, der sich im Internet leicht finden lässt (Link nachstehend). Mein Tipp: Drucken das Papier aus und stecken Sie es anonym oder mit freundlichem Gruß von Ihnen, Ihrem zuständigen Bezirkskaminkehrermeister und mit Hinweis auf die nächste Umweltbehörde ihrem unvernünftigen Nachbarn in den Briefkasten. Ich wünsche Ihnen, dass es wirkt. Bitte rufen Sie auf (keine Sorge, kein Fake):
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&ved=0ahUKEwjq-PLvvaPSAhXkNJoKHRJbCNoQFggtMAM&url=http%3A%2F%2Fwww.lra-ebe.de%2FDox.aspx%3Fdocid%3D46D76420-433A-4599-90B6-B3B7F6CFDE5D%26orgid%3D96C0ED6C-81FF-4A78-8C1E-59AED4C0C8C1&usg=AFQjCNE60hNM_RU5zCfk9hW8tQQH8TvvtQ&cad=rja
Das Recht, möglichst gute Luft zum Atmen zur Verfügung zu haben sollte man sich nicht nehmen lassen. Und jeder kann seinen Beitrag leisten, die eigene Atemluft und die seiner Mitmenschen nicht unnötig zu belasten. Und deshalb nochmals: Gartenabfälle dürfen nicht verbrannt werden.
Leutz, habt ihr ein Hirn ?
wenn ja, dann erübrigt sich die Disskussion !
Falls kein Hirn vorhanden sein sollte :
checkts einfach, dass sich jeder Grund-und Gartenbesitzer einen Komposthaufen anlegen kann...
ansonsten: viel Spass in Euerer hochglanzpolierten, sterilen und keimfreien Gartenlandschaft...
Kleinstlebewesen, Vögel, und Insekten scheissen ja eh nur alles voll, wozu braucht das Ungeziefer einen Lebensraum..
Unfassbar, Abfälle im Garten verbrennen. Wie kommt man denn auf sowas bitte. Geht gar nicht. Das Gesetz ist gut.
Wenn ich manche Kommentare hier lese muss ich obacht geben, dass ich meine gute Kinderstube nicht vergesse.
Also, wenn Sie wegen der vergleichsweise harmlosen und relativ fair geführten Auseinandersetzung hier fürchten müssen, ihre gute Kinderstube zu vergessen, kann ich Ihnen nur raten: Wandern Sie aus auf eine einsame Insel, gehen Sie nicht ins Internet und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker...