Winterwetter: Polizei lobt die Autofahrer

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Fotos: Ronald Rinklef
Fotos: Ronald Rinklef
 
 
 
 
 
 
 

Obwohl es am Mittwoch ununterbrochen geschneit hat, passierten nur wenige und zum Glück keine schweren Unfälle. Auch die Verspätungen im Linienverkehr von OVF und Bamberger Verkehrsbetrieb hielten sich in Grenzen.

Schnee hat den Vorteil, dass man ihn auf der Straße sieht - im Gegensatz zu gefrierender Nässe. So erklärt man sich bei der Polizei, dass es am Mittwoch trotz des anhaltenden Flockenwirbels fast keine wetterbedingten Unfälle gab. Jeder habe erkennen können, dass es rutschig ist, und die allermeisten hätten sich entsprechend vorsichtig verhalten, lobten übereinstimmend Helmut Fischer (Polizei-Inspektion Bamberg-Land) und sein Kollege Holger Demel von der Inspektion Stadt die Verkehrsteilnehmer.

Im Landkreis passierten zwischen Dienstag, 5 Uhr, und Mittwoch, 14 Uhr, insgesamt 16 Unfälle, davon waren jedoch nur zwei wetterbedingt und wenig dramatisch. Im Stadtgebiet, wo es laut Holger Dremel statistisch betrachtet an jedem Tag sieben Mal kracht, verzeichnete die Polizei von Dienstagabend bis Mittwoch gegen 15 Uhr nur einen einzigen Unfall.


Weil es am Mittwoch seit etwa 4 Uhr bis in den Nachmittag hinein ohne Pause schneite, waren auch geräumte Straßen schnell wieder weiß. Die Straßenmeisterei des Staatlichen Bauamts etwa, die 325 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen zwischen Ebrach und den Jurahöhen bei Roßdorf am Berg betreut, war mit zehn Fahrzeugen unterwegs. Bei einer Umlaufzeit von etwa drei Stunden seien die Räum- und Streufahrzeuge aber nicht in der Lage gewesen, alle Strecken schneefrei zu halten, berichtete Hauptstraßenmeister Harald Maul.

Der morgendliche Berufsverkehr rollte wetterbedingt langsam, aber ohne besondere Vorkommnisse. Die Linienbusse in der Stadt sowie die OVF-Busse im Umland hatten Verspätungen von wenigen Minuten bis zu einer Viertelstunde. So lautete die Auskunft beim Verkehrsbetrieb der Stadtwerke und bei einem für den OVF zuständigen Bahnsprecher.Weniger die weiße Pracht als vielmehr der Frost machte am Mittwoch einigen Zügen in der Region zu schaffen.

Wie die DB Regio Nordostbayern am frühen Nachmittag informierte, führte die Kälte zu Problemen an einigen Zügen des Franken-Thüringen-Expresses und in der Folge auf den Strecken zwischen Nürnberg, Bamberg, Würzburg und Jena zu Verspätungen von bis zu 20 Minuten. Ein Bahnsprecher bedauerte dies und versprach: "Wir arbeiten gemeinsam mit dem Hersteller an der Behebung dieser technischen Probleme."

In der Stadt waren wieder alle Kräfte des Winterdienstes in drei Schichten im Einsatz und gab es laut Claus Reinhardt, Pressesprecher im Baureferat, keine größeren Probleme. Er appellierte an die Mithilfe und das Verständnis der Bürger. An beidem scheint es zu mangeln. So berichtete der Pressesprecher von Autos, die auf Wendehämmern stehen und Schneepflüge behindern. Und von eingehenden Beschwerden, wenn auf die Seite geschobener Schnee auf Geh- und Radwegen landet oder vor der Fahrertür geparkter Autos.

Nach dem Schneepflug, der die Fahrbahnen räumt, kämen ja noch die Fußtrupps, die die Geh- und Radwege wieder benutzbar machen, bittet Reinhardt um Geduld: "Wir können den Schnee nicht in Luft auflösen." Und der Winterdienst kann es offenbar auch nicht allen recht machen. So beklagte sich gestern eine Bambergerin im Baureferat, weil der Uferweg am Kanal entgegen anders lautenden Informationen auf Hinweisschildern geräumt und gestreut war. Sie wollte ihr Kind auf dem Schlitten transportieren...

Die Chirurgen im Klinikum haben seit Dienstagabend mehrere Patienten mit Knochenbrüchen verarzten müssen, die sie sich bei Stürzen auf glattem Boden zugezogen haben. Von einer dramatischen Lage wollte Dr. Joachim Knetsch, Chefarzt der Notaufnahme, aber nicht sprechen.

Das könnte sich womöglich ändern, wenn eintritt, wovor die Meteorologen warnen: extreme Glätte am Freitag. Dann soll es tauen und auf den eiskalten Untergrund regnen. Alle im Winterdienst tätigen Stellen, mit denen wir gestern sprachen, verfolgen nach eigenen Angaben die Glatteis-Warnungen und wollen kurzfristig entscheiden, ob Sonderschichten und das vorsorgliche Ausbringen von Salz nötig sind.