Kleine Stückzahlen
Ein Problem, mit dem nicht nur er zu kämpfen hat, sondern auch andere Apotheker. Mehrere stellen nun eigene Desinfektionsmittel in kleineren Mengen her - etwa Jürgen Auernhammer von der Vitale Apotheke im Bamberger Hafen. "Da wir pro Apotheke pro Tag nur 100 Stück als verlängerte Rezeptur produzieren dürfen, bitten wir um Verständnis, dass wir pro Kunde nur eine Packung abgeben können", erklärt Auernhammer.
Alkohol für Italien
Sein Kollege Held und Schnapsbrenner Motzel überlegen nun, Rohalkohol ins italienische Krisengebiet zu schicken, wo er bitter benötigt werde. Entsprechende Lieferungen stimme man gerade mit dem Zoll ab. Der Strullendorfer Brandweinspezialist ist außerdem gerade dabei, mit den Behörden die Genehmigung für einen zweiten Brennvorgang einzuholen - denn von der Sammelaktion am vergangenen Wochenende hat er noch 350 Liter Schnapsreste im Kanister. Daraus will er weitere 190 Liter Alkohol brennen.
Weitere Tüftler:
Bier und Brot in der Not
B rot und Bier: "Das sind in Bayern Grundnahrungsmittel", findet Markus Raupach - deshalb hat er mit der Bäckerin Stefanie Pfeiffer einen Lieferservice für beides auf die Beine gestellt. Unter der Internetadresse www.bierundbrot.online können Kunden aus Bamberg und dem nahen Umland ihre Bestellungen abgeben - etwa für zwei Laibe Steinofenbrot, zwei Zimtschnecken und dazu sechs Flaschen regionales Bier.
Einen Lieferservice samt Onlineshop bietet auch Bambergs kleinste Brauerei: der Hopfengarten. Unter der Adresse https://hopfengarten-bamberg.de nimmt der Gärtnereibetrieb Bestellungen entgegen - auch für Gutscheine.
Lokal und digital
H art trifft die Krise den Bamberger Einzelhandel. Die meisten Geschäfte sind geschlossen, um so wichtiger werden nun digitale Schaufenster - und Vertriebswege. Online-Shops sprießen aus der virtuellen Erde. So hat Lions5, eine 2018 in Bamberg gegründete Softwarefirma, unter der Adresse https://stopcrisis.bonista.de lokalen Unternehmern eine Plattform geschaffen, um Gutscheine zu verkaufen, wie Geschäftsführer Andreas Schönberger erklärt.
Ähnliches entsteht gerade unter der Adresse www.bamberghelfen.de unter der Federführung des Bamberger Uhrenhandels Horando. Beide Initiativen sind laut den Organisatoren nicht auf Profit aus.
Taxifahrer gehen einkaufen
B ei den Bamberger Taxifahrern herrscht in der Corona-Krise häufig tote Hose. Deshalb konzentrieren sich die mehr als 40 Taxiunternehmer mit ihren fast 80 Fahrzeugen vermehrt auf Besorgungsfahrten.
"Dabei können die Bürger das Taxi nutzen für Fahrten zu Supermärkten, Apotheken und so weiter - und müssen dabei nicht einmal selbst mitfahren", wie Michael Fiegl, Geschäftsführer der Taxigenossenschaft erklärt. Hierfür würden Pauschalen berechnet, die bei rund 15 Euro liegen. Die Taxifahrer gehen bei den Einkäufen in Vorleistung.
Auch andere Bamberger Taxiunternehmer bieten ähnlichen Service - nach Absprache.
Aktion:
Aufruf Auch Sie haben eine kreative Geschäftsidee, um der Krise zu trotzen? Dann melden Sie sich bei uns. Wir wollen pfiffige Projekte aus Stadt und Landkreis Bamberg vorstellen.
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