Großbaustelle im Wald: Gleich neben dem alten Wasserwerk aus dem Jahr 1912 entsteht das Neue. Die Stadtwerke investieren rund acht Millionen Euro. Die Folge: Der Wasserpreis in Bamberg steigt. Foto: Ronald Rinklef
Nicht nur Öl und Gas machen das Leben teurer. Auch die regionalen Produkte und Dienstleistungen legen kräftig zu. Der Grundpreis für das Wasser verzehnfacht sich.
Es war die letzte Sitzung des Aufsichtsrats der Stadtwerke vor der Sommerpause. Doch bis heute ist von den Beschlüssen nichts nach draußen gedrungen. Lag es an der eher unerfreulichen Botschaft, dass zwei wichtige Angebote der öffentlichen Daseinsvorsorge deutlich teurer werden?
Bei den Stadtwerken versucht man den Eindruck zu vermeiden, die Nachricht werde deshalb so zögerlich kommuniziert, weil sie keine gute sei. "Wir sind dabei, eine umfangreiche Information für die Öffentlichkeit vorzubereiten", sagt Pressesprecher Jan Giersberg auf unsere Nachfrage. Giersberg sieht die Preisanhebungen auch gar nicht so dramatisch: "Bei den Bussen ist es völlig unspektakulär. Und beim Wasser können wir uns im Vergleich mit anderen oberfränkischen Städten immer noch sehen lassen." Einfamilienhaus: Durchschnittlich 86 Euro mehr im Jahr
Dennoch ändert sich für die Bamberger eine Menge. Der Grundpreis für das Lebensmittel Nummer 1, das aus Bamberger Quellen oder dem Lechgebiet stammt, soll sich ab Januar 2013 glatt verzehnfachen. Das bedeutet: Auf die meisten Bamberger Haus- und Wohnungsbesitzer, die bisher je nach Anschlussgröße zwischen 0,82 und 2,46 Euro pro Monat als Grundpreis zusätzlich zum Arbeitspreis pro Kubikmeter bezahlten, kommt eine Steigerung von mehreren Dutzend Euro in einem Jahr zu. Bei 150 Kubikmetern, einem Durchschnittswert für ein Einfamilienhaus, sind es knapp 86 Euro im Jahr, wie die Stadtwerke ausgerechnet haben.
Zu viel des Guten? Auch die Politik sieht keine unzumutbaren Belastungen für die Verbraucher in Bamberg. Zwar hat der grüne Stadtrat Peter Gack dem Beschluss nicht zugestimmt, doch nicht, weil er ihn grundsätzlich ablehnen würde, sondern weil er sich eine Anhebung der Arbeitspreise gewünscht hätte. "Das wäre die ökologische Variante gewesen. Denn wenn nur der Grundpreis steigt, wird das Sparen von Wasser nicht belohnt."
Andererseits kann Gack auch die Argumente der Stadtwerke verstehen. Die verweisen auf einen in den vergangenen Jahren aufgelaufenen Investitionsstau, der nun unter anderem durch den Neubau des Wasserwerks im Stadtwald aufgelöst wird. Das Projekt sei unvermeidlich, um die Wasserversorgung in Bamberg den gestiegenen hygienischen Anforderungen anzupassen. Sicherheit für die nächsten Jahre? Gack ist überzeugt, dass daran kein Weg vorbei führt: "Das ist der Preis für sauberes Wasser." Parktickets und öffentlicher Nahverkehr werden auch teurer
Doch Wasser ist nicht das einzige Angebot der städtischen Daseinsvorsorge, das im kommenden Jahr die Geldbeutel der Bamberger zusätzlich belasten wird. Teil zwei der Beschlüsse, die vor der Sommerpause gefasst wurden, umfasst eine ganze Latte von Tariferhöhungen für die Verkehrs- und Park GmbH. Der Sprung für die Einzelfahrkarte von 1,60 auf 1,70 Euro ist dabei noch das kleinste Übel. Deutlich kräftiger steigt die Tageskarte für die Park- und Rideplätze, für die künftig 2,50 Euro berappt werden müssen (Erhöhung um 13,6 Prozent). Spitzenreiter beim jährlichen Preis-Spiel ist aber das Semesterticket, das künftig 31 Euro kosten soll. Das entspricht einer Anhebung von 34,8 Prozent.
Glücklich über die höheren Kosten für das Busfahren in Bamberg ist auch der CSU-Vorsitzende Helmut Müller nicht, der wegen der von ihm befürchteten Preisspirale schon dem Beitritt zum Verkehrsverbund Nürnberg nicht zugestimmt hatte: "Die jährlichen Preissteigerungen sind jetzt die unvermeidliche Folge des Beitritts. Jetzt können wir nicht mehr anders, als ja sagen."
... so titelt eine große Deutsche Tageszeitung am heutigen, 17.09.2012. Nachdem die meisten Wasserversorgungsbetriebe jedoch in öffentlicher Hand sind, kann das Kartellamt dort nicht ermitteln, sondern nur bei privaten Unternehmen. Ist ja ein Witz......
Mir sind hier immer ein paar Dinge nicht so ganz verständlich. Es soll nur der Grundpreis steigen. Grundpreis zahlt aber vor allem der Kleinverbraucher. Da trifft es wieder die Schwächsten in der Gesellschaft. Alleinerziehende Mütter, Rentner, usw.! Um wieviel erhöht sich der Wasserpreis eigentlich für die Unternehmen? Um nicht B.... zu sagen, nehmen wir mal das Landratsamt! Also, um wieviel EUR/Monat erhöht sich der Preis für den Landkreis?
Apropos: Früher, als es noch keine GmbH war: War da der Bau schon abzusehen und wenn ja, warum wurden (wie oben aufgeführt) keine Rücklagen gebildet? Ich weiß nun schon seit längerer Zeit, dass Bauvorhaben anstehen. Typisch Staat (hier immer noch so!), dass man weiß, dass man dem Bürger nur in die Tasche fassen braucht, wenn es nicht reicht.
Ich habe an der Stelle noch eine andere Frage: Wie hoch ist derzeit das Sitzungsgeld für die Räte und wurde das auch gleich im Zuge dieser Maßnahmen erhöht?
Buspreise sind das nächste: Die Studenten sind zum Semesterticket "zwangsverpflichtet", soweit ich weiß, also kann man sich ja auch hier einfach "bedienen"; 34 % - kein Problem!
Was mir einfach Sorge bereitet, ist, dass sich, so wie es scheint, so mancher Stadtrat bzw. Aufsichtsrat (?) einfach über den Tisch ziehen lässt und die Kosten abnickt. Eine wirklich kritische Prüfung auf Wirtschaftlichkeit findet doch nirgends statt. Es haben sich doch Leute in diese Gremien gewählt, die von der Sache nicht wirklich "Ahnung" haben. Und auch nicht die Zeit um Sachen auf den Grund zu gehen.
Für mich wäre es schon längst an der Zeit eine "Spar-Vereinigung" á la Freie Wähler zu gründen, die verschiedene Sachen aufklären und kritisch hinterfragen. Das mag nun beim Wasserbau nicht so prickelnd sein, aber wenn ich mir jede Woche die Boller am Schlenkerla und in der Karolinenstrasse ansehe, dreht sich mir - wirtschaftlich gesehen - der Magen um.
Ihr Kommentar bedarf einer Klarstellung, denn die Annahmen, die Sie treffen, sind nicht korrekt:
1.) Der Grundpreis ist nicht für alle Verbraucher gleich, sondern richtet sich nach dem Nenndurchfluss des Wasserzählers. Je höher der Nenndurchfluss, desto höher der Grundpreis. Weil sich Bewohner in Mehrfamilienhäusern den Wasseranschluss und die Kosten dafür teilen, werden sie mit dem aktuellen Preismodell sogar weniger belastet.
2.) Rücklagen für zukünftige Bauvorhaben können nicht "in alle Ewigkeit" vorweg gebildet werden. So sieht es das Kommunale Abgabengesetz vor, so wurden die Preise der Stadtwerke auch vom Kommunalen Prüfungsverband kalkuliert.
3.) Semesterticket: Der "FT" berichtet nur von 34 % Preissteigerung. Nicht aber davon, dass es sich um die erste preisanpassung seit Einführung des Tickets vor acht (!!!) Jahren handelt. Sie ist auch damit verbunden, dass wir jetzt den neuen Uni-Standort auf dem Erba-Gelände an unser Liniennetz anschließen.
Ich hoffe, Ihnen beim "über den Zaun gucken" geholfen zu haben und stehe bei Rückfragen unter presse(a)stadtwerke-bamberg.de für einen sachlichen Dialog zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen Jan Giersberg Pressesprecher Stadtwerke Bamberg
gehts noch ? wir zahlen doch schon genug steuern! wenn es so weiter geht in dieser schönen stadt, sollte man sich ehrlich überlegen, aufs land zu ziehen! demnächst wird ein asylantenheim oder ähnliches gebaut, und deshalb die grundsteuer um 50 prozent erhöht... dann gibts aber eine klage!
Liebe Kundinnen und Kunden,
die heutige Berichterstattung im „Fränkischen Tag“ zum Wasserpreis der Stadtwerke Bamberg hat zu einer Verunsicherung bei vielen Leserinnen und Lesern geführt. Zur Klarstellung:
Ein durchschnittlicher Haushalt im Einfamilienhaus muss zum Jahreswechsel mit monatlichen Mehrkosten von rund sieben Euro rechnen, im Mehrfamilienhaus betragen die monatlichen Mehrkosten pro Haushalt rund 1,20 Euro.
Umgerechnet müssen unsere Kunden zukünftig mit durchschnittlichen Wasserpreisen von 0,0025 Euro pro Liter im Einfamilienhaus und 0,0020 Euro pro Liter im Mehrfamilienhaus rechnen. Es ist falsch, dass die Wasserrechnung in Bamberg im kommenden Jahr auf ein Zehnfaches steigen wird.
Hintergrund dieser Preisanpassung ist die Tatsache, dass wir in den kommenden Jahren mehr als neun Millionen Euro in den Neubau des Bamberger Wasserwerks investieren werden – und damit in die sichere Versorgung mit frischem Trinkwasser. Eine Quersubventierung anderer Bereiche ist nicht erlaubt und findet auch nicht statt.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter presse(a)stadtwerke-bamberg.de zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen Jan Giersberg Pressesprecher der Stadtwerke Bamberg
... so titelt eine große Deutsche Tageszeitung am heutigen, 17.09.2012.
Nachdem die meisten Wasserversorgungsbetriebe jedoch in öffentlicher Hand sind, kann das Kartellamt dort nicht ermitteln, sondern nur bei privaten Unternehmen. Ist ja ein Witz......
Mir sind hier immer ein paar Dinge nicht so ganz verständlich.
Es soll nur der Grundpreis steigen. Grundpreis zahlt aber vor allem der Kleinverbraucher. Da trifft es wieder die Schwächsten in der Gesellschaft. Alleinerziehende Mütter, Rentner, usw.! Um wieviel erhöht sich der Wasserpreis eigentlich für die Unternehmen? Um nicht B.... zu sagen, nehmen wir mal das Landratsamt! Also, um wieviel EUR/Monat erhöht sich der Preis für den Landkreis?
Apropos: Früher, als es noch keine GmbH war: War da der Bau schon abzusehen und wenn ja, warum wurden (wie oben aufgeführt) keine Rücklagen gebildet? Ich weiß nun schon seit längerer Zeit, dass Bauvorhaben anstehen. Typisch Staat (hier immer noch so!), dass man weiß, dass man dem Bürger nur in die Tasche fassen braucht, wenn es nicht reicht.
Ich habe an der Stelle noch eine andere Frage: Wie hoch ist derzeit das Sitzungsgeld für die Räte und wurde das auch gleich im Zuge dieser Maßnahmen erhöht?
Buspreise sind das nächste: Die Studenten sind zum Semesterticket "zwangsverpflichtet", soweit ich weiß, also kann man sich ja auch hier einfach "bedienen"; 34 % - kein Problem!
Was mir einfach Sorge bereitet, ist, dass sich, so wie es scheint, so mancher Stadtrat bzw. Aufsichtsrat (?) einfach über den Tisch ziehen lässt und die Kosten abnickt. Eine wirklich kritische Prüfung auf Wirtschaftlichkeit findet doch nirgends statt. Es haben sich doch Leute in diese Gremien gewählt, die von der Sache nicht wirklich "Ahnung" haben. Und auch nicht die Zeit um Sachen auf den Grund zu gehen.
Für mich wäre es schon längst an der Zeit eine "Spar-Vereinigung" á la Freie Wähler zu gründen, die verschiedene Sachen aufklären und kritisch hinterfragen.
Das mag nun beim Wasserbau nicht so prickelnd sein, aber wenn ich mir jede Woche die Boller am Schlenkerla und in der Karolinenstrasse ansehe, dreht sich mir - wirtschaftlich gesehen - der Magen um.
Ihr Kommentar bedarf einer Klarstellung, denn die Annahmen, die Sie treffen, sind nicht korrekt:
1.) Der Grundpreis ist nicht für alle Verbraucher gleich, sondern richtet sich nach dem Nenndurchfluss des Wasserzählers. Je höher der Nenndurchfluss, desto höher der Grundpreis. Weil sich Bewohner in Mehrfamilienhäusern den Wasseranschluss und die Kosten dafür teilen, werden sie mit dem aktuellen Preismodell sogar weniger belastet.
2.) Rücklagen für zukünftige Bauvorhaben können nicht "in alle Ewigkeit" vorweg gebildet werden. So sieht es das Kommunale Abgabengesetz vor, so wurden die Preise der Stadtwerke auch vom Kommunalen Prüfungsverband kalkuliert.
3.) Semesterticket: Der "FT" berichtet nur von 34 % Preissteigerung. Nicht aber davon, dass es sich um die erste preisanpassung seit Einführung des Tickets vor acht (!!!) Jahren handelt. Sie ist auch damit verbunden, dass wir jetzt den neuen Uni-Standort auf dem Erba-Gelände an unser Liniennetz anschließen.
Ich hoffe, Ihnen beim "über den Zaun gucken" geholfen zu haben und stehe bei Rückfragen unter presse(a)stadtwerke-bamberg.de für einen sachlichen Dialog zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Giersberg
Pressesprecher Stadtwerke Bamberg
gehts noch ?
wir zahlen doch schon genug steuern!
wenn es so weiter geht in dieser schönen stadt, sollte man sich ehrlich überlegen, aufs land zu ziehen!
demnächst wird ein asylantenheim oder ähnliches gebaut, und deshalb die grundsteuer um 50 prozent erhöht...
dann gibts aber eine klage!
Liebe Kundinnen und Kunden,
die heutige Berichterstattung im „Fränkischen Tag“ zum Wasserpreis der Stadtwerke Bamberg hat zu einer Verunsicherung bei vielen Leserinnen und Lesern geführt. Zur Klarstellung:
Ein durchschnittlicher Haushalt im Einfamilienhaus muss zum Jahreswechsel mit monatlichen Mehrkosten von rund sieben Euro rechnen, im Mehrfamilienhaus betragen die monatlichen Mehrkosten pro Haushalt rund 1,20 Euro.
Umgerechnet müssen unsere Kunden zukünftig mit durchschnittlichen Wasserpreisen von 0,0025 Euro pro Liter im Einfamilienhaus und 0,0020 Euro pro Liter im Mehrfamilienhaus rechnen. Es ist falsch, dass die Wasserrechnung in Bamberg im kommenden Jahr auf ein Zehnfaches steigen wird.
Hintergrund dieser Preisanpassung ist die Tatsache, dass wir in den kommenden Jahren mehr als neun Millionen Euro in den Neubau des Bamberger Wasserwerks investieren werden – und damit in die sichere Versorgung mit frischem Trinkwasser. Eine Quersubventierung anderer Bereiche ist nicht erlaubt und findet auch nicht statt.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne unter presse(a)stadtwerke-bamberg.de zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Giersberg
Pressesprecher der Stadtwerke Bamberg