Wahlkrimi: Klaus Homann knapp Sieger in Hirschaid

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Bürgermeister Andreas Schlund (rechts) gratuliert dem Gewinner Klaus Homann, obwohl der nicht sein Wunschkandidat war. Foto: Werner Baier
Bürgermeister Andreas Schlund (rechts) gratuliert dem Gewinner Klaus Homann, obwohl der nicht sein Wunschkandidat war. Foto: Werner Baier
 
 
Die CSU-Spitze gratuliert dem Gewinner
Die CSU-Spitze gratuliert dem Gewinner
 
Georg Kestler 8l.) war eier der ersten Gratulanten.
Georg Kestler 8l.) war eier der ersten Gratulanten.
 
 
 

Der CSU-Kandidat behielt in Hirschaid mit 52,46 Prozent die Oberhand. Der Bewerber der Freien Wähler, Georg Kestler, war einer der ersten Gratulanten.

Klaus Homann will zwei Amtsperioden, also zwölf Jahre lang die Geschicke Hirschaids lenken. Der 57-jährige CSU-Kandidat gewann in einem an Dramatik und Spannung kaum zu überbietenden Finale gegen den Kandidaten der Freien Wähler, Georg Kestler.

30 Minuten vor dem Eintreffen des letzten Stimmbezirksergebnisses lag Kestler bei 18 von 21 Wahllokalen mit zwei Stimmen vor Homann: 50,03 zu 49,97 Prozent hieß es um 18.41 Uhr. Als das Endergebnis an die Leinwand gebeamt wurde, jubelten die wenigen CSU-Anhänger, die im Sitzungssaal des Rathauses den Wahlkrimi verfolgten: Homann gewann mit 52,46 Prozent vor Kestler,der folglich 47,54 Prozent auf sich vereinigte. In absoluten Zahlen: Für Homann entschieden sich 3156 Wähler, für Kestler 2860. Die Differenz von 296 ist nicht üppig, aber doch klar.

Vor zwei Wochen blieb Homann im ersten Wahlgang mit 59 Stimmen unter der absoluten Mehrheit.
An der Seite seiner Frau Christa nahm Klaus Homann die Glückwünsche zahlreicher Hirschaider sowie der auf dem Rathausplatz versammelten CSU-Prominenz des Landkreises entgegen. Schon in der kommenden Woche beginne er mit seiner Vorstellungsrunde, um sich bei den Entscheidungsträgern bekannt zu machen, so Homann gegenüber dem FT. Beim Amtsantritt am 2. Mai wolle er die Amtsgeschäfte mit voller Kraft übernehmen.


Mit harten Bandagen

Homann dankte in einer ersten Ansprache seinen Wählern, den Wahlhelfern und sogar seinem Kontrahenten "für den zwischenmenschlich fairen Wahlkampf", auch wenn an den Rändern mit harten Bandagen gekämpft worden sei. Diesen Eindruck hatten auch andere Hirschaider Kommunalpolitiker. Die CSU-Gemeinderätin Roswitha Dirmeier etwa stellte fest: "So etwas waren wir nicht gewohnt!" Bürgermeister Andreas Schlund (CSU), der aus Altersgründen nach 24 Jahren ausscheidet, gratulierte seinem Nachfolger und wünschte ihm viel Erfolg. Von Herzlichkeit war dabei nichts zu spüren - kein Wunder, nachdem Schlund den Hirschaidern Kestler empfohlen hatte. Homann werde es nicht leicht haben, weil sich der Marktgemeinderat zu einem Debattierclub entwickeln dürfte, meint Schlund.

Allerdings ist Homann um stabile Verhältnisse bemüht. Er führe bereits Gespräche mit der Wählergemeinschaft Sassanfahrt-Köttmannsdorf-Rothensand, die wieder drei Mandate errang. Die CSU hat zusammen mit der Wählergemeinschaft Röbersdorf neun Sitze im Gemeinderat, einschließlich des Bürgermeisters zehn.
Ob er sich nun im Marktgemeinderat der Wahl zum Zweiten Bürgermeister stellen wird, ließ Kestler gestern Abend offen.

Während sich nach dem ersten Wahlgang die Bürgernahe Liste für Kestler ausgesprochen hatte, gab die SPD keine Wahlempfehlung ab. Wie zu erfahren war, hatte Kestler zunächst dem gescheiterten SPD-Kandidaten Horst Auer das Angebot gemacht, Dritter Bürgermeister zu werden. Als Kestler im Anbetracht des Gemeinderatswahlergebnisses dieses Angebot wieder zurückzog, wollte sich die örtliche SPD auch nicht mehr festlegen.