Stadt Bamberg und die Stadtwerke stellten die Gutachten zum Sonderlandeplatz an der Breitenau vor.
Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und Stadtwerke-Chef Michael Fiedeldey zogen diese Bürgerinfo zum Sonderlandeplatz an der Breitenau zügig durch. Zum einen war es nicht das erste Mal, dass eine solche Veranstaltung zum Thema über die Bühne lief. Zum anderen konnten die Herren mit vielseitigen Gutachten in der Hand wedeln und darauf hinweisen, dass jeder Interessierte sich diese Papiere im Rathaus persönlich durchlesen kann. So wurden die Fragesteller im Pfarrsaal St. Kunigund auch recht knapp mit Antworten abgespeist.
Ein Blick zurück: Bereits im Winter 2015/2016 hatten die Stadtwerke Bamberg als Betreiber des Sonderlandeplatzes beim Luftamt Nordbayern die luftfahrtrechtliche Genehmigung des Instrumentenflugs für Helikopter beantragt. Im September 2017 hatte die bayerische Staatsregierung für eine so genannte Kombilösung zwischen dem Bamberger Sonderlandeplatz und dem Verkehrslandeplatz Coburg-Brandensteinsebene geworben, um den Werksflugverkehr mit Geschäftsflugzeugen in der Region auch zukünftig sicher abzuwickeln.
In diesem Zusammenhang sollen in Bamberg Instrumentenflüge (IFR) auch für Flächenflugzeuge ermöglicht werden. Das heißt knapp übersetzt, dass der Pilot sein Flugzeug mithilfe von Instrumenten in der richtigen Lage und auf Kurs hält, nicht nach Sicht auf den natürlichen Horizont und auffälligen Landschaftsmerkmalen wie Flüsse, Autobahnen, Kirchtürme fliegt, sondern unabhängig von Wolken oder Nebel und bordautonom navigiert nach den Strecken-Freigaben des zuständigen Fluglotsen des Kontrollzentrums. Auch der Aero-Club Bamberg hatte mit Schreiben vom 15. Februar 2019 an das Luftamt Nordbayern eine Änderung der Flugplatzgenehmigung zur Einrichtung von Instrumentenflugbetrieb für Flächenflugzeuge und Hubschrauber am Sonderlandeplatz beantragt.
Antworten liegen aus
Die Antwort der Regierung von Mittelfranken (Luftamt Nordbayern) vom 11. März 2019 mit den Antragsunterlagen liegt nun bis zum 6. Mai im Bürgermeisteramt (Zimmer 101a) im Rathaus am Maxplatz öffentlich aus. OB Starke: "Einwände können bis zum 20. Mai schriftlich vorgebracht werden."
Welchen Einfluss nimmt IFR auf den Flugverkehr und die Lärmentwicklung? Was bedeutet IFR für die Natur? Wie verläuft die Flugentwicklung der Bundespolizei? Wie entwickelt sich der Flugverkehr bis 2030 ohne und mit IFR? Der Oberbürgermeister und Stadtwerke-Mann Fiedeldey stellten diese Fragen selbst in den Raum.
Verstärkung gab es für die Beantwortung etwa von Biologin Beate Bugla, die das Umweltgutachten zum Sonderlandeplatz erstellt hat. Sie bescheinigte eine gelungene Konversion an der Breitenau mit Gewinn für Flora und Fauna. Die Arten, die auf dem Flugplatz vorkommen könnten - ob Haselmaus, Eidechse oder Zwergstrauchheide - seien durch erfolgte Ausgleichsmaßnahmen in ihrem Lebensraum erhalten.
So gebe es mit Rücksicht auf die Arten zum Beispiel Kästen für Fledermäuse oder Bodenbrutstätten für Kiebitze, so Bugla. Und: Wenn wild gewachsene Gehölze für den Flugbetrieb gekürzt werden müssten, würde das der notwendigen Förderung des vorherrschenden Sandmagerrasen entsprechen.
Am Ende des ersten Absatzes: "So wurden die Fragesteller im Pfarrsaal St. Kunigund auch recht knapp mit Antworten abgespeist."
Sollten in den diversen Gutachten doch Pferdefüße zu finden sein?
Wegen 20 Brose-Flügen mehr im Jahr - also alle 18 Tage ein Flug - soll die Stadt ein millionenteures IFR-System aus knappen Steuermitteln bezahlen? Da wäre doch einmal eine Umfrage interessant, was der Bamberger Steuerbürger davon hält...