Der Buttenheimer Landschaftsarchitekt Michael Amon hat die Anregungen und Ideen von Bürgern zu einem Grobkonzept verschmelzen lassen. Landschaft, Geschichte und Kultur sollen erlebbar werden.
Gut 3000 Menschen leben in der Marktgemeinde Buttenheim. Wenn jeder die Patenschaft für einen Baum übernimmt, dann sollte die Kunst- und Kulturallee kein Problem sein. So jedenfalls wagte Bürgermeister Johann Kalb (CSU) eine kühne Hochrechnung im Anschluss an den Vortrag von Michael Amon.
Darin hatte der Buttenheimer Landschaftsarchitekt die Vorschläge verschiedener Bürgerrunden zu einem visionären Gesamtpaket geschnürt. Die Grundlage dafür sieht Amon unter anderem im Freizeitverhalten der Buttenheimer, die gerne oberhalb der Siedlung auf dem Flurbereinigungsweg Richtung Judenfriedhof Spazieren gehen. Dieser Freizeitnutzung soll die geplante Allee ebenso zugute kommen wie der Landschaft, die durch die Allee optisch attraktiver gestaltet wird und zugleich an struktureller Vielfalt gewinnt. Die bereits vorhandenen Raritäten und Besonderheiten der Landschaft (interessante Lebensräume/Biotope) wiederum sollen als solche auch bekannter und damit erlebbarer werden.
Amon stellte in seinem mit Herzblut präsentierten Vortrag eine ganze Reihe von Möglichkeiten vor, die mit Realisierung der Allee mit einander verzahnt werden könnten. Mit den Schwerpunkten Landschaft, Kultur und Geschichte. Im Süden wäre der Judenfriedhof beim Seigendorfer Wald ein markantes Ziel, im Norden wiederum würde es eine einstige Gerichtsstätte (Galgen) sein. Innerorts würden neben dem mittlerweile fest etablierten und auch international anerkannten Levi Strauss Museum, die frühere Synagoge und die katholische sowie die evangelische Kirche und weitere geschichtlich oder kulturell bedeutsame Stätten Stationen.
Flurbereinigungsweg wird gut angenommen In der Flur würde die Allee am bestehenden, gemeindlichen Flurbereinigungsweg entstehen. Wofür links und rechts des etwa drei Meter breiten Weges jeweils rund zehn Meter Fläche nötig wären. Dies unter anderem deswegen, damit große landwirtschaftliche Maschinen hier weiterhin problemlos fahren können. Amon sieht, was er mehrmals unterstrich, für besagten südlichen Flurbereinigungsweg bereits eine große Akzeptanz in der Bevölkerung: "Hier sind immer Leute unterwegs."
Denkbar wäre auch ein Ringschluss zum Buttenheimer Rundwanderweg.Zu den neuen Allee-Bäumen sollen sich Hecken und Sträucher gesellen. An markanten Stellen und Wegkreuzungen könnten einfache Sitzgruppen entstehen. Denkbar sei zudem die Einbeziehung etwa von Plastiken in der Art des Litzendorfer Skulpturenweges, zeigte Amon Möglichkeiten auf.
"Wir könnten da ja jedes Jahr einen Wettbewerb veranstalten und immer ein Werk kaufen", ließ Bürgermeister Kalb seinerseits der Fantasie freien Lauf. Überhaupt legte Amon großen Wert auf die Feststellung, dass man noch ganz am Anfang stehe und noch jede Menge Freiraum für Detailplanung bestehe. Das Vorhaben würde zudem den Tourismus unterstützen, also weitere Attraktionen und Aktionen ermöglichen.
Mit Applaus bedacht Für die Präsentation der Visionen erhielt Amon Applaus von Gremium und Zuhörern. Bürgermeister Kalb lobte den ganzheitlichen Ansatz, womit das Vorhaben viele Gruppierungen zusammenbringe. Er halte es jedenfalls für sehr interessant. Nun müsse eruiert werden, mit welchen Kosten zu rechnen sei und was an Fläche benötigt werde. Sinnvoll sei, dass sich an dem Vorhaben Interessierte zusammentun. Eventuell brächten bestehende oder ein neu zu gründender Verein mit Blick auf mögliche Fördertöpfe Vorteile, merkte Kalb dazu weiter an. Jetzt gehe es jedenfalls darum, einen Denkprozess in Gang zu setzen. Amon und seinen Mitstreitern dankte er für deren bisherige Bemühungen.
Kalb verwies in Sachen Kultur auch auf die Kooperation mit dem Levi Strauss Museum und empfahl die Absprache in städtebaulicher Sicht mit dem für Buttenheim zuständigen Planer Christoph Gatz.
Im Gespräch mit dem Fränkischen Tag bestätigte Gatz, von dem Vorhaben zu wissen, Michael Amon hatte deswegen verschiedentlich mit ihm darüber gesprochen. Gatz, zugleich Vorsitzender des Levi-Strauss-Museums Fördervereins begrüßt das Projekt ausdrücklich.
Ein "klasse Projekt" Ein Besonders gut da neu, findet er den landschaftsbezogenen Ansatz bei dem Allee-Vorhaben. Als Städtebauplaner befürwortet er auch die mit der Allee ebenfalls beabsichtigte Stärkung des Geschichtsbewusstseins. Das sei ein wichtiger Baustein der Geschichtsbewältigung. "Natur und Kultur verbunden mit Geschichte, das ist ein klasse Projekt".
Früher hieß es Kreuzweg.