Die Baustelle an der Sterzersmühle zwingt die Organisatoren des Weltkulturerbelaufs zu einer Streckenänderung. Auch die Sicherheit beschäftigt die Macher.
Weniger als drei Monate sind es noch bis zum Start des diesjährigen Weltkulturerbelaufs (WKEL). Und die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Bereits zum achten Mal findet das Sportereignis in Bamberg statt. Derzeit werden laut Sprecher Reiner Schell, die Vereine kontaktiert, um ausreichend Helfer für Versorgungs- und Streckenposten zu gewährleisten. Das sind nicht wenige: Rund 1500 Freiwillige braucht es am Wettkampftag, um Tausende von Teilnehmern an zu versorgen und die Strecke abzusichern.
Diese Vorbereitungen sind für das ehrenamtliche Organisationsteam inzwischen Routine: "Überraschungen gibt es nur, wenn sich etwas an der Strecke ändert", sagt Schell.
Basteln an der Strecke
In diesem Jahr ist das tatsächlich der Fall: Durch die Baustelle an der Sterzersmühle, wo nach dem Wiederaufbau der Kriegsruine an der Regnitz das Welterbezentrum und ein Restaurant entstehen sollen, ist der Steg gesperrt und nicht passierbar. Auch nicht für die Sportler, die der Weg beim Sparkassen-Lauf (21,1 Kilometer) und Brose-Lauf (10,9 Kilometer) bisher über die Untere Mühlbrücke geführt hat.
Knifflige Aufgabe fürs Orga-Team: Die Strecke musste neu geplant und durfte auf keinen Fall kürzer werden. Bisher sind die Läufer bei Halbmarathon-Kilometer 8,49 über die Untere Mühlbrücke Richtung Schranne und das Sonnenplätzchen Richtung Hain gelaufen. Stattdessen wird nach der Umrundung des Schlosses Geyerswörth über die Bischofsmühlbrücke und das Balthasargäßchen in die Judenstraße abgebogen. Im Bereich Gaustadt wurde noch ein wenig gebastelt, nun passt die Distanz wieder - auf den Meter genau. Schell bestätigt: "Die Änderung hat keine Auswirkung auf die Länge der Strecke."
Abstimmung Sicherheitskonzept
Neben dem Streckenverlauf beschäftigt das Orga-Team auch das Thema Sicherheit. Schell erklärt, dass es bereits Gespräche mit den Sicherheitskräften, vor allem der Polizei, gegeben habe. Nach den Geschehnissen in Berlin, wo im Dezember 2016 ein Lkw in eine Menschenmenge gerast war, wird auch in Bamberg über Maßnahmen nachgedacht.
"Wir werden das Konzept wie bei der Sandkerwa oder anderen Veranstaltungen weiterentwickeln", erklärt Bambergs Polizeichef Thomas Schreiber zur grundsätzlichen Vorgehensweise. Derzeit lägen aber keine konkreten Hinweise vor, dass gehandelt werden müsse: "Ich sehe Betonboller und Sperren für Bamberg derzeit nicht angezeigt." Sollte sich an der Informationslage, die sich auch aus Erkenntnissen des Bundeskriminalamts und des Verfassungsschutzes speist, etwas ändern, werde man aber entsprechende Vorkehrungen treffen.
Aufmerksam und präsent sein, das gelte ansonsten für die Sicherheitskräfte beim WKEL wie auch bei jeder anderen Großveranstaltung in Bamberg.
Das Interesse am größten Sportereignis in Nordbayern bleibt derweil ungebrochen: Auch in diesem Jahr werden mehrere zehntausend Zuschauer beim Weltkulturerbelauf erwartet.
Run auf das Rennen: Selbst die Nachrücklisten mussten geschlossen werdenTermin Der Weltkulturerbelauf (WKEL) findet in diesem Jahr am 30. April in Bamberg statt.
Wettbewerbe Neben dem Hauptlauf, einem Halbmarathon über 21,1 Kilometer, starten die Sportler auch beim 10,9-Kilometer-, 4,4-Kilometer-Lauf sowie bei den Schüler- und Bambini-Läufen.
Organisation Das Sportereignis findet alle zwei Jahre in Bamberg statt. Der WKEL wird von einem 18-köpfigen Organisationsteam ehrenamtlich auf die Beine gestellt. Unterstützung bekommt das Team am Lauftag von Vereinen aus Bamberg und dem Landkreis. Finanziert wird das Rennen zu 40 Prozent durch Sponsoren- und 60 Prozent durch Startgelder.
Anmelderekord Laut Reiner Schell vom Orga-Team mussten inzwischen die Nachrücklisten für die Hauptläufe geschlossen werden. So hoch ist das Interesse am alle zwei Jahre stattfindenden WKEL: 3750 Läufer sind beim Halbmarathon, 3600 beim 10,9 Kilometer-Lauf gemeldet. Allein für das kürzere der beiden Rennen stehen 800 Sportler auf der Nachrückliste.
Infos Mehr Informationen rund um den WKEL 2017 gibt es auf der
offiziellen Internetseite.