Dominanter Fachhandel, kaum Leerstände: Memmelsdorf untersucht mit Hilfe eines Konzeptes die Situation des Einzelhandels.
"Mit der Fortschreibung des bestehenden Einzelhandelskonzeptes können wir einen wichtigen Blick in die Zukunft werfen", betonte Bürgermeister Gerd Schneider (parteilos). Denn es zeige zum einen den Status Quo auf, sei aber auch ein wichtiges Instrument für die Weiterentwicklung des Einzelhandels in der Gemeinde.
Besonders beleuchtet wurden die großen sowie die kleinen Geschäfte in den Kommune. "Laut der Studie haben beide noch Potential nach oben. So verträgt die Gemeinde durchaus noch einige größere Einzelhandelsketten. Wir dürfen aber dabei nicht unsere kleinen Geschäfte vergessen", sagte Schneider. Vor allem müsse man darauf achten, Nahversorger in möglichst allen Ortsteilen zu halten. Und darüber hinaus sollten alle Beteiligten mitwirken, aus den bestehenden kleineren Ladengeschäften in den Ortskernen "Schmuckkästchen" zu machen.
Wenn man die Prognose für die stationären Einzelhandelsumsätze in Memmelsdorf betrachtet, sieht es für die Kommune gar nicht so schlecht aus. Schließlich sagen die Experten der "Cima Beratung + Management GmbH" eine leichte Umsatzsteigerung in Höhe von 1,7 Millionen bis zum Jahre 2025 voraus. Welche Auswirkung künftig der Online-Handel auf die stationären Betriebe in Memmelsdorf haben wird, ist laut der Studie indes eher schwierig zu prognostizieren.
Leicht überdurchschnittliches Kaufkraftniveau
Fakt hingegen ist, dass in Memmelsdorf im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ein leicht überdurchschnittliches Kaufkraftniveau erreicht wird. Die Fachleute rechnen sogar mit einer weiterhin positiven Entwicklung. Demzufolge betrüge der nominale Kaufkraftanstieg bis 2025 rund 7,6 Millionen Euro. Die Gesamtnachfrage im Einzugsgebiet liege dann bei etwa 79,2 Millionen Euro.
Regionalplanerisch ist Memmelsdorf mit seinen knapp 9000 Einwohnern als "Grundzentrum" eingestuft. Im Zusammenhang mit dieser zentralörtlichen Einstufung ist im Einzelhandelsbereich vor allem die Grundversorgung der Bewohner im Gemeindegebiet sicherzustellen. Positiv bewertet wird ferner die gute Anbindung an die Autobahn und die Nähe zu Bamberg.
Die Cima hat im Gemeindegebiet insgesamt 27 Betriebe des Einzelhandels und Ladenhandwerks mit einer Verkaufsfläche von zirca 4845 Quadratmetern ermittelt. Die Durchschnittsgröße der Geschäfte liegt bei rund 180 Quadratmetern und damit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von circa 240 Quadratmetern.
Im Ortszentrum von Memmelsdorf ist laut der Studie augenfällig, dass sich hier ausschließlich kleinflächige Betriebe befinden. Großflächige Unternehmen sind nur an der Staatsstraße 2190 zwischen Memmelsdorf und dem Ortsteil Drosendorf zu finden (Edeka, Lidl). Betrachtet man das Warenangebot, wird deutlich, dass in der Gemeinde nicht alle Warenbereiche vom spezialisierten Einzelhandel angeboten werden.
So gibt es beispielsweise keine Geschäfte, die speziell Bücher und Schreibwaren sowie Möbel und Heimtextilien anbieten. Die Warengruppe Lebensmittel und Reformwaren ist flächenmäßig der größte Sortimentsbereich. Dennoch erreicht die Gemeinde in den für das Einzelhandelsangebot in Innenstädten und Ortszentren besonders relevanten Gruppen wie Bekleidung und Wäsche, Schuhe und Lederwaren sowie Uhren, Schmuck und Optik recht hohe Verkaufsflächenanteile. In der Gesamtbetrachtung liegt der Verkaufsflächenanteil des Ortszentrums allerdings nur bei acht Prozent.
Insgesamt dominiert in Memmelsdorf der Fachhandel. 24 von 27 Geschäften sind dieser Kategorie zuzuordnen (Lebensmittelhandwerk, Fachgeschäft, landwirtschaftlicher Verkauf und Getränkemarkt). Das entspricht einem Anteil von rund 89 Prozent. Dem gegenüber gibt es in Memmelsdorf aber keinen Fachmarkt des Nonfood-Sektors. Größere Leerstände von Geschäften gibt es nicht.
Personalie aus dem Gemeinderat:Nachdem das Gemeinderatsmitglied Herbert Stenglein (CSU/FWG-Fraktion) im November unerwartet verstorben ist, rückte Matthias Müller (CSU/ FWG-Fraktion) als Listennachfolger nach. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde er vereidigt.
Und um das herauszufinden musste man eine Firma beauftragen? Würde mich mal interessieren was so was kostet?