Strullendorfs Gemeindeverwaltung hält Einzug

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Foto: Ronald Rinklef
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Verwaltungschef Engert in seinem Element
Verwaltungschef Engert in seinem Element
 
 
 
 
 
 

Nach zwei Jahren im Provisorium kehrt die Strullendorfer Gemeindeverwaltung ins sanierte und erweiterte Rathaus zurück.

Das, was Strullendorf bewegt, wird in 1500 Kartons bewegt. Was sich in welchem befindet und wo hin muss, das weiß Arnold Engert. Er sieht sich selbst übrigens auch als ein Stück Inventar des Rathauses, das zwischen Montagmorgen und Freitagnachmittag vom Provisorium an der Hauptsmoorhalle an den Standort Hauptstraße zurückgekehrt ist. Nach bald zwei Jahren.

An der Hauptsmoorhalle verfrachten Bauhofmitarbeiter den Gemeindebriefkasten auf den Pritschenwagen. Zwischen hier und dem generalsanierten und erweiterten Rathaus pendeln täglich zwei Zwölftonner der Umzugsfirma. Benedikt Wagner ist einer der rund zehn Mitarbeiter des Unternehmens, die unentwegt schrauben und schleppen: Möbel ab- und nach Bedarf auch wieder aufbauen. Im Rathaus sind größtenteils neue Möbel, erklärt der 25-Jährige, Fachkraft für Möbel, Küchen und Umzugsservice, wie er stolz wissen lässt.
Die Arbeit hier macht ihm geradezu Spaß. "Weil die Leute gut drauf, locker und sehr nett sind," sagt er.

Im Rathaus ist es schwierig, Möbel-Leute und Verwaltungs-Leute zu unterscheiden. Zumal Verwaltungschef Engert und Kämmerer Thomas Fischer ihrerseits die roten T-Shirts der Umzugsfirma tragen. "Eine Auszeichnung", gibt sich Fischer stolz: "Die haben wir gekriegt, weil wir so anpacken." Allein am Donnerstag hat Fischer den Inhalt von 700 Kartons mit Archivalien in Regalen verstaut, nachdem er sie nur wenig zuvor im Hauptsmoorhallen-Quartier eingepackt hatte.

Zufriedenheit

Jede Menge Arbeit also für alle. Doch man spürt in all dem Treiben eine gewisse Zufriedenheit der knapp 20 Verwaltungsmitarbeiter. Möglich, dass es an der neuen Umgebung liegt, bei der so rein gar nichts mehr an den dunklen und räumlich beengten Verwaltungssitz von vor zwei Jahren erinnert. Großzügig und lichtdurchflutet präsentiert sich bereits der Eingangsbereich, in dem das künftige Einwohneramt Gestalt annimmt.

Katharina Nüßlein und ihr Kollegen Bernd Oppelt leeren Kartons, sortieren, räumen ein. Um sie herum wuseln "rote T-Shirts", die nach Engerts Plan den Inhalt der Zehntonner im Rathaus verteilen. Katharina Nüßlein fand das Provisorium zwar nicht schlecht, aber hiergefällt es der 19-Jährigen. "Alles neu, neue Möbel, das ist immer schön." Schönheit liegt im Auge des Betrachters: Gemälde des Bamberger Künstlers Cleff III. zieren die Betonwände. "Kunst halt," kommentiert Arnold Engert lapidar. "Ich denke, der wird uns schon noch erklären, was sich dahinter verbirgt."


Alle Zimmer gleich schön

Wesentlich leichter fällt ihm da schon die Beurteilung eines anderen Opus': Das neue Rathaus findet Engert schön. Auch weil alle Zimmer gleich schön und hell sind. Im Vorgängerbau dieses Rathauses hat der heutige Verwaltungschef 1976 seine Ausbildung begonnen. "Ich bin dann von Zimmer zu Zimmer gewandert und war praktisch in jedem - bis auf eines." Damit meint er das Büro das Bürgermeisters. Aber darauf sei er gar nicht erpicht. Was ihm dagegen wichtig war, das ist das Modell des jetzigen Rathauses zu bewahren.

Auch das Kruzifix bedeutet ihm viel. Es begleitet ihn von Büro zu Büro, und damit auch in das aktuelle. Worauf Arnold ebenfalls großen Wert legt, das ist das Rednerpult: "Bisher mussten wir uns fürs Rathaus immer das aus der Hautpsmoorhalle leihen." Nun prunkt ein eigens angeferigtes im neuen Sitzungssaal. Der dürfte zu den schönsten und modernsten im Landkreis zählen. Ein krasser Unterschied zum Vorgängersaal. Es wird wohl ein paar Sitzungen dauern, bis Engert die Technik intus hat. Rathauschef Wolfgang Desel, seit März, Chef im Rathausprovisorium, ist jedenfalls schon jetzt voll des Lobes über seinen Geschäftsleiter, als "den Kopf der Umzugslogistik".