Stadtrat lehnt Biogasanlage in Elsendorf ab

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Etwa hundert Meter beträgt die Entfernung der Wohnbebauung zum Güllebehälter (rechts im Bild). Gleich daneben soll die Hybrid-Biogasanlage hinkommen. Foto: Evi Seeger
Etwa hundert Meter beträgt die Entfernung der Wohnbebauung zum Güllebehälter (rechts im Bild). Gleich daneben soll die Hybrid-Biogasanlage hinkommen. Foto: Evi Seeger

Das Schlüsselfelder Gremium fürchtet zu große Belästigungen für die nahe Wohnbebauung.

Bereits zum zweiten Mal lehnten die Stadträte in der Sitzung am Donnerstag den Bau einer Biogasanlage in Elsendorf ab. Schon im Februar dieses Jahres hatten sich die Stadtväter einstimmig gegen die Anlage ausgesprochen. Dabei hatte sich im nun vorliegenden Tekturplan kaum etwas verändert. Allerdings tritt jetzt der Elsendorfer Landwirt Günter Peßler selbst als Antragsteller auf. Ursprünglich sollte die 75 kW-Hybridanlage in Containerbauweise durch das Unternehmen SM Energy GmbH aus Mitter teich gebaut werden.

Die Räte hielten aber an ihrem Beschluss fest. Die in der ersten Behandlung geäußerten Bedenken, dass aus dem Betrieb der Anlage zu große Belästigungen für die nahe Wohnbebauung zu erwarten sind, bestehen für sie weiterhin. Dass auch die Anwohner diese Bedenken haben, machte die Zahl der Zuhörer aus Elsendorf deutlich.

"Nur weil's gesetzlich erlaubt ist, muss es nicht unbedingt richtig sein", war dazu die Meinung von Matthias Krapp (CSU). Denn eigentlich wäre die geplante Anlage, die neben dem im Jahr 2009 errichteten Güllebehälter gebaut werden soll, als privilegierte Maßnahme genehmigungsfähig. Die Mengen an Rindergülle, Festmist, Grassilage und Getreidekörnern, die zum Betrieb der Anlage benötigt werden, lassen Matthias Krapp außerdem eine Zunahme des Fahrbetriebs, "der mitten durchs Wohngebiet geht", befürchten.

Peter Kaiser (CSU), Stadtrat aus Elsendorf, hatte sich Meinungen von beiden Seiten eingeholt: Wiewohl der Bauherr alle gesetzlichen Auflagen erfülle, müsse die Wohnbebauung in knapp hundert Metern Entfernung gesehen werden. Als diese Häuser gebaut wurden, habe es den Hof noch gar nicht gegeben. Auch Kaiser fürchtet, dass es durch Geruch und Mücken zu enormen Belästigungen für die Anwohner kommen könne.

Für die Ver- und Entsorgung könnte sich Kaiser allerdings eine alternative Strecke vorstellen. Letztendlich sei die Biogasanlage "kontraproduktiv" zum nahen Badesee, den Elsendorf im Rahmen des LAG-Programms bekommen habe.
Peter Giehl (FWG) hätte sich gewünscht, "dass uns mal jemand so eine Anlage vorstellt". "Eine Biogasanlage steht und fällt damit wie sie betrieben wird." Sei sie erst mal gebaut und laufe nicht optimal, habe man Probleme. Gerade am ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage äußerte Hans Wagner (FWG) große Zweifel.

Das Landratsamt entscheidet

Genehmigungsbehörde sei das Landratsamt, antwortete Bürgermeister Johannes Krapp auf die Frage, welche Möglichkeiten es nun gebe. Die Stadt gebe lediglich ihre Stellungnahme ab. Das Landratsamt könne das Einvernehmen der Stadt ersetzen.