Stoppt Bamberg den Schwung von Karsiyaka?

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Wenn der Bamberger Noriense Odiase so frei den Ball unter dem Korb bekommt, können die Gegenspieler, hier die Gießener Scottie Jamens Jr. (links) und Ferdinand Zylka, nur zusehen, wie der Center den Ball in den Korb stopft. Odiase steigerte sich zuletzt und will heute gegen Karsiyaka zum Sieg beitragen. Foto: Daniel Löb
Wenn der Bamberger Noriense Odiase so frei den Ball unter dem Korb bekommt, können die Gegenspieler, hier die Gießener Scottie Jamens Jr. (links) und Ferdinand Zylka, nur zusehen, wie der Center den Ball in den Korb stopft. Odiase steigerte sich zuletzt und will heute gegen Karsiyaka zum Sieg beitragen. Foto: Daniel Löb

Der Bamberger Gast aus Izmir hat seine vergangenen beiden Spiele gewonnen. Das Brose-Team peilt dennoch den dritten Sieg im dritten Champions-League-Spiel an.

Schlag auf Schlag geht es für die Basketballer von Brose Bamberg im Advent weiter. Nach dem 106:99-Erfolg bei den Jobstairs Gießen 46ers am späten Sonntagabend folgt bereits am Dienstag (20 Uhr, live bei DAZN) binnen 48 Stunden die nächste Aufgabe im hektischen Dezember, der so keine Weihnachtsstimmung im Team von Trainer Johan Roijakkers aufkommen lässt.

Karsiyaka erst mit einem BCL-Spiel

Zu Gast in der Brose-Arena ist zum dritten Spieltag in Gruppe F der Basketball-Champions-League (BCL) das Team von Pinar Karsiyaka. Der Verein aus Izmir hat aufgrund von Corona-Fällen im Kader jedoch erst eine Partie in der BCL bestritten. Wie Bamberg hat der türkische Traditionsklub in Bilbao (81:72) gewonnen. In der nationalen Süper-Ligi steht das Team von Trainer Ufuk Sarica mit sieben Siegen bei drei Niederlagen auf dem guten vierten Platz.

Gäste mit einigen ehemaligen Bundesliga-Akteuren

Die Voraussetzungen für die beiden Kontrahenten sind ähnlich. Karsiyaka spielte am Sonntagnachmittag in Bursa und gewann mit 94:81. Aus Izmir, das vom Erdbeben Ende Oktober heftig gebeutelt wurde, reisen die Gäste mit einigen aus der Bundesliga bekannten Spielern nach Bamberg: die beiden Amerikaner Raymar Morgan (32 Jahre, 2015 bis 2017 in Ulm), D.J. Kennedy (31, 2014/15 und 2017 in Ludwigsburg) sowie der 24-jährige deutsche Center mit kurdischen Wurzeln, Mahir Agva (zuletzt 2017 bis 2019 in Gießen).

Das ehemalige Bundesliga-Trio trägt neben dem US-Point-Guard-Duo Tony Taylor (30) und Sek Henry (33) sowie dem Franzosen Ahmat M'Baye die Hauptverantwortung in der Offensive. Der 34-jährige Center-Routinier Semih Erden (2,14 Meter) fehlte sowohl im Freitagsspiel (82:79 gegen Bahcesehir) als auch am Sonntag. Der Nationalspieler lief 2010 bis 2012 in 69 Spielen in der NBA (Boston und Cleveland) auf und dürfte, wenn er denn dabei ist, für die Brose-Center eine hart zu knackende Nuss darstellen.

Konstanz bei Brose fehlt weiter

Bamberg könnte mit einem Sieg, dem dritten im dritten BCL-Spiel, schon fast für die nächste Gruppenphase planen. Rang 2 in der Viererstaffel reicht dafür. Doch Brose-Coach Roijakkers hat es noch nicht geschafft, Konstanz ins Spiel zu bringen. Immer wieder unterlaufen den Bambergern Phasen, in denen sie eine Partie aus der Hand geben. Am Sonntag in Gießen steuerten die Oberfranken nach 30 Minuten bei einer 82:67-Führung einem klaren Sieg entgegen. Doch die Gießener Jonathan Stark (27 Punkte) und Liam O'Reilly (20) warfen ihr Team in der Schlussphase bis auf sechs Zähler heran.

Hall und Kravish übernehmen Verantwortung

Für Bamberg übernahmen in der Schlussphase Devon Hall (20 Punkte, 5 Assists) und Center David Kravish (25 Punkte, 9 Rebounds) die Verantwortung und führten mit dem als Passgeber überzeugenden Bennet Hundt (10 Assists) ihr Team zum Sieg. Allerdings ließ die Trefferquote des 22-Jährigen (zwei Treffer bei zehn Versuchen) zu wünschen übrig.

Odiase mit ansteigender Formkurve

Optimistisch dürfte Roijakkers stimmen, dass die Formkurve von Center Norense Odiase (10 Punkte, 5 Rebounds) steigt und mit Kenneth Ogbe (15/8), dem effizienten Michele Vitali (12/2) sowie Dominic Lockhart (11/2) weitere Spieler Selbstvertrauen tankten. Wenn sich nun noch Christian Sengfelder seinen Leistungen der Vorsaison nähert, hat der Trainer ein ausgeglichenes Team parat. So kann er auch einmal eine schwächere Vorstellung von Chase Fieler und den Ausfall von Tyler Larson (verletzt) verschmerzen.

Ihr Manko in der Reboundarbeit hat die Mannschaft aber in Gießen nur phasenweise beheben können. Zwar fischten sich die Franken nach Fehlwürfen 16-mal den Ball wieder vom Brett, machten daraus aber nur 18 Punkte. Die Hessen nutzten ihre 13 zweiten Chancen zu 20 Punkten. Gegen Karsiyaka muss sich das Brose-Team diesbezüglich steigern. Und auch in der Defensive ist angesichts von 99 Gegenpunkten noch Luft nach oben. "Wir wissen, dass wir das besser können", sagt Hall.