Die fünf Dreier des Scharfschützen führen die Bamberger gegen Alba Berlin auf die Siegerstraße. Am Ende siegt der Spitzenreiter mit 80:64.
Die Brose Baskets bleiben in der heimischen Frankenhölle in dieser Bundesliga-Saison weiter ungeschlagen: Der souveräne Spitzenreiter setzte sich am Freitagabend auch gegen den Erzrivalen aus Berlin mit 80:64 (34:35) durch und sorgte dafür, dass die Albatrosse in den letzten sechs Jahren nun schon zehn Mal in Folge mit einer Niederlage im Gepäck die Heimreise aus Freak City antreten mussten. Am Sonntag (17 Uhr) hat die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri im letzten Hauptrundenspiel gegen die geretteten Bremerhavener die Gelegenheit, den 17. Heimsieg zu feiern und somit am 8. Mai mit einer blütenweißen Weste vor eigenem Publikum in die Play-offs zu starten.
In den ersten zehn Minuten kamen die Bamberger, die auf Janis Strelnieks wegen einer Patellasehnenreizung verzichten mussten, mit der aggressiven Verteidigung der Berliner überhaupt nicht zurecht.
Es gelang kaum einmal, einen freien Wurf herauszuspielen - und das drückte sich in der Quote aus dem Feld deutlich aus: Nur zwei Treffer bei zwölf Versuchen und lediglich zehn Punkte standen nach den ersten zehn Minuten zu Buche. Die Gäste dagegen versenkten 50 Prozent ihrer Würfe und führten mit 21:10.
In den zweiten zehn Minuten agierten die Hausherren dann an beiden Enden des Feldes konsequenter, versenkten fünf von sechs Dreiern und kamen auch zu einigen Stopps. Bei einem Zehn-Punkte-Rückstand nach 17 Minuten übernahm dann Brad Wanamaker und sorgte zusammen mit Lucca Staiger, der zwei Dreier versenkte, für einen 13:0-Lauf, der den Hausherren eine 34:31-Führung bescherte.
Zur Pause lagen aber wieder die Albatrosse, deren Härte von den Unparteiischen nicht immer geahndet wurde, mit 35:34 vorn.
Unter der Regie von Nikos Zisis und mit einem bärenstarken Daniel Theis drehte der deutsche Meister nach der Pause auf. Mit einem 18:2-Lauf rückte der Spitzenreiter die Verhältnisse schnell zurecht und zog auf 52:37 davon. In dieser Phase waren es die Bamberger, die sich an ihren Gegenspielern festbissen und die Alba-Offensive zerstörten. Andrea Trinchieri stand am Spielfeldrand und klatschte Beifall - das kommt auch nicht alle Tage vor. Dank eines Glückstreffers verkürzte Jordan Taylor vor dem Schlussabschnitt auf 46:57.
Wanamaker wieder bärenstark
Tempo-Basketball sowie Staiger mit seinen Dreiern 4 und 5 sorgten dann aber schnell dafür, dass beim 65:48-Zwischenstand vieles für einen Sieg der Gastgeber sprach.
Die Berliner kämpften sich zwar noch einmal auf 63:70 heran, doch der Hausherren-Erfolg geriet dank einer wieder einmal sehr guten Vorstellung von Wanamaker nicht mehr in Gefahr.
Wer der Viertelfinal-Gegner sein wird, entscheidet sich erst am Sonntag, da die derzeit auf Rang 8 stehenden Würzburger am Freitag zuhause gegen Bayern München knapp mit 89:93 verloren und die Gießener mit dem 74:66-Sieg über Göttingen ihre kleine Chance auf die Play-offs wahrten. Verlieren die Unterfranken am Sonntag in Göttingen und setzen sich die Mittelhessen in Berlin durch, wären Letztere der Bamberger Viertelfinal-Kontrahent.
Die Statistik
Brose Baskets Bamberg -
Alba Berlin 80:64 (10:21, 24:14, 23:11, 23:18)
Bamberg Wanamaker (21 Punkte/2 Dreier), Staiger (15/5), Theis (13/2), Miller (12/2), Zisis (8/1), Radosevic
(4), Harris (4), Nikolic (2), Melli (1), Heckmann
Berlin Milosavljevic (12/2), Kikanovic (11), Cherry (11/1), King (8), Taylor (8/1), Lowery (6), Loncar (5), Giffey (3), Ashley, Vargas
SR Rodriguez, Fritz, Neubecker
Zuschauer 6800 ausverkauft
Gesamtwurfquote Bamberg 49 Prozent (27 Treffer/55 Versuche), Berlin 42 (22/53)
Dreierquote Bamberg 57 Prozent (12/21), Berlin 25 (4/16)
Freiwurfquote Bamberg 74 Prozent (14/19), Berlin 80 (16/20)
Rebounds Bamberg 35 (27 defensiv/8 offensiv), Berlin 26 (21/5)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 4/13, Berlin 3/11
Assists Bamberg 18 / Berlin 12
Fouls Bamberg 21 / Berlin 24
..einzig Brad Wanamaker, Lucca Staiger, Daniel Theis sorgten dafür, dass das Spiel nicht total zum abhaken war. Natürlich muß man mit der manchmal doch unsauberen aber im wesenentlichen harten defense des Gegners erst zurechtkommen, trotzdem ist das kein Grund für das schwache Spiel einiger Brose-Akteure..
Speziell da - wie schon im München-Spiel - Leon Radosevic, was ist denn mit dem bloß los, er wirkt als hätte er vor den Spielen eine Schlaftablette eingeschmissen, so blutleer, so wenig athletisch vorn wie hinten, dazu versemmelt er die sogenannten Hundertprozentigen, ob der sein Level bis zu den Playoffs noch hochschrauben kann - bei der derzeitigen Verfassung müßte er das fast schon um zweihundert Prozent heben.. Auch Nicolo Melli offensiv ein Schatten früherer Tage, aber wenigstens ist er defensiv noch ein Gewinn im Vergleich zu Radosevic der kaum mal einen Ball abfischt, sicher in Händen halten kann oder mal nen Block setzt.. Momentan sind die einzigen Big Man mit auseichend Feuer, Energie und Kampfschwein-Modus Elias Harris und Daniel Theis, Heckmann kann seinem Team sicher auch mehr helfen und anbieten als im gestrigen Spiel..
Einzige Erklärung - in diesem Spiel ging es "nur" um die Ehre, Platz eins ist ja bombensicher.. hoffentlich finden die, die gerade eklatante Durchhänger haben bis zu den PlayOffs wieder in die Spur, schließlich will man ja den Titel verteidigen, wieder nach Bamberg holen damit wieder EL-Atmosphäre und große Spiele hier stattfinden können.