Die Brose Baskets werden in Göttingen ihrer Favoritenrolle gerecht und setzen sich klar mit 87:63 durch.
Nach zwei Auswärtsniederlagen in dieser Woche in Gießen und Malaga beendeten die Brose Baskets ihre Tournee in fremden Hallen am Sonntag in Göttingen mit einem deutlichen 87:63 (47:30)-Erfolg. Bis auf eine kurze Schwächephase nach der Pause hatte das Team von Andrea Trinchieri alles im Griff und kann sich nun in Ruhe auf den Euroleague-Auftritt am Freitag (20 Uhr) in der Brose Arena gegen Darussafaka Istanbul vorbereiten.
Die Bamberger machten von der ersten Sekunde an deutlich, dass sie vor allem die Bundesliga-Pleite zuletzt in Gießen vergessen machen wollten. Mit einer aggressiven Verteidigung setzten sie die Göttinger, die auf die Aufbauspieler Marque Perry und Ricky Minard verzichten mussten, unter Druck. Allerdings hatten die Hausherren auf die Ausfälle reagiert und sich mit Chris Jones verstärkt.
Heckmann mit starker Leistung
In der Bamberger Startformation stand erstmals der talentierte Patrick Heckmann, der sich mit einer starken Leistung für das Vertrauen des Trainers bedankte und zur Pause mit neun Punkten bester Werfer des deutschen Meisters war. Nach drei Minuten führten die Gäste bereits mit 8:2. In der Folgezeit hielten die BGler sehr zur Freude der 3700 Fans in der ausverkauften Lokhalle dagegen und kamen bis auf 11:13 heran. Doch bis zum Viertelende zog der hohe Favorit auf 24:15 davon.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs folgte der große Auftritt von Darius Miller. Der Ex-NBA-Profi vollstreckte sicher aus der Distanz, fand aber auch immer den freien Mitspieler, sodass sich die Gäste schnell auf 20 Punkte (42:22) absetzen konnten. Die Brose Baskets zwangen einerseits die Göttinger zu schweren Würfen und kamen auf der anderen Seite durch ihr sehenswertes Passspiel immer wieder zu einfachen Punkten. Die Hausherren durften nur einmal jubeln, als David Godbold mit der Halbzeitsirene von der Mittellinie zum 30:47 traf.
Nach diesem Glückstreffer kamen die Göttinger mit viel Selbstvertrauen aus der Kabine und verkürzten vor allem durch ihren pfeilschnellen Neuzugang Jones (12 Punkte in gut fünf Minuten) bis auf 44:51. Nikos Zisis beendete mit seinem Dreier aber die Flaute der Brose Baskets. Vor allem Brad Wanamaker war es in der Folge zu verdanken, dass der Gast mit einem komfortablen 68:50-Vorsprung in den Schlussabschnitt ging.
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Hier war es dem physisch starken Elias Harris zu verdanken, dass der Bamberger Erfolg schon nach 34 Minuten (80:54) perfekt war. Der 2,03-Meter-Mann ließ die Göttinger Center ein ums andere Mal schlecht aussehen.
"Wir haben über weite Strecken gut verteidigt. Göttingen spielt ähnlich wie Gießen, deshalb waren wir gut vorbereitet. In Gießen waren wir nicht gut, in Malaga haben wir gegen eine starke Mannschaft nur knapp verloren und heute an diese Leistung angeknüpft", sah Bambergs Center Daniel Theis eine deutliche Aufwärtstendenz. Er und seine Teamkollegen dürfen sich am Montag wohl auf einen freien Tag freuen, nachdem dieser nach der Pleite in Gießen gestrichen worden war.
Die Statistik
BG Göttingen - Brose Baskets 63:87 (15:24, 15:23, 20:21, 13:19)
Göttingen Jones (15 Punkte/1 Dreier), Godbold (11/3), Kamp (10), Boykin (10/1), Alexander (5/1), Schwrz (5/1), Spohr (4), Edwards (3), Kulawick, Mönninghoff
Bamberg Wanamaker (15/1), Harris (13), Miller (12/2), Heckmann (9/1), Theis (9/2), Zisis (8/2), Melli (7/1), Strelnieks (7/1), Staiger (3/1), Olaseni (2), Idbihi (2)
SR Rodriguez, Neubecker, Krüper
Zuschauer 3700 ausverkauft
Gesamtwurfquote Göttingen 44 Prozent (24 Treffer/ 54 Versuche), Bbg. 59 (29/49)
Dreierquote Göttingen 33 Prozent (7/21), Bamberg 58 (11/19)
Freiwurfquote Göttingen 67 Prozent (8/12), Bamberg 75 (18/24)
Rebounds Göttingen 28 (16 defensiv/12 offensiv), Bamberg 26 (20/6)
Ballgewinne/-verluste Göttingen 4/17, Bamberg 10/12
Assists Göttingen 15/ Bbg. 19
Fouls Göttingen 22/ Bbg. 22
Trainerstimmen
Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen): "Bamberg hat den Sieg verdient. Insgesamt war es eine ordentliche Vorstellung meines Teams. Wir lagen zur Halbzeit hoch zurück und konnten uns aussuchen, ob wir mit 40 Punkten wie in Tübingen verlieren, oder ob wir kämpfen. Wir sind aus der Umkleidekabine gekommen, haben gekämpft und so gut gespielt, wie wir können. Wir hatte einige Zwischenspurts. Jetzt müssen wir daran arbeiten, diese Läufe auszudehnen und dann miteinander zu verbinden.
Andrea Trinchieri (Headcoach Brose Baskets): "Das war eine neue Situation für uns. Wir kommen von einem Euroleague-Spiel, wo große Spieler unter dem Korb spielen. Hier in Göttingen kreiert Johan Roijakkers immer etwas Spezielles, etwas Anderes. Wir haben 36 Minuten sehr konstant gespielt und waren nur vier Minuten nicht so gut in der Verteidigung. Insgesamt haben wir das Spiel kontrolliert und mit einer großen Rotation gespielt. Elias Harris hat uns einen großen Energieschub gegeben."
..wenn man sich auf den Korbunterschied bezieht, wäre es aber gegen Alba oder ähnlich starke Teams gegangen, wer weiß wie es da ausgesehn hätte...
Natürlich war die Offense sehr gut mit vielen Dreiern, aber man darf nicht vergessen, dass Göttingen nun eben nicht die bissigste Verteidigung spielt wie die oben erwähnten stärkeren Teams.. Von daher ist der Begriff souveräner Sieg ziemlich relativ..
Was aufgefallen ist, ist wieder die Reboundarbeit - also, daran muß noch eminent viel gearbeitet werden, denn mit so laschem Reboundverhalten (und Rebounds kann nun jeder, das ist reine Willens-und Kopfsache..) wird es in der EL sehr, sehr schwer, und das könnte vielleicht dann der berühmte Schuß ins eigene Knie sein.. Auch die Freiwurfquote könnte leicht besser sein, fast ein Viertel liegengelassener Freiwürfe können bei engen Spielen auch ausschlaggebend sein..
Positiv: die starke Vorstellung von Elias Harris unterm Korb - so würde man sich Olaseni wünschen, der aber wirkt oft so als wüßte er nicht genau wo er sich positionieren und was genau er tun soll.. Langsam sollte er doch zumindest beim Rebound einen Centerinstinkt entwickeln der es ermöglicht die Abpraller zu sichern oder wenigstend den gegnerischen Center vom Korb abzuhalten, da hat man oft den Eindruck er muß zulange überlegen, was zu tun wäre.. Eine gute Leistung auch von Heckmann in der ersten Halbzeit, sehr selbstbewußt dieser Auftritt, auch Theis und Miller kommen langsam in die Spur, Melli ein guter Allrounder, lediglich in der Defense könnte er noch ein wenig Range zulegen, Staiger sehr cool, kommt rein und haut mal eben einen Dreier rein, schade dass er nicht öfter angespielt wurde,er war ja ein paarmal frei, wer weiß vielleicht hätte er noch ein, zwei eingeschenkt ..
Nun mal schauen, was am Freitag gegen den Club mit dem unaussprechlichen Namen geht.. wenn alle hochkonzentriert agieren, an Rebounds, ausboxen und bissige Defense denken, ist alles drin..
Nun
Ich habe schon mitbekommen daß, wenn Göttingen besser gespielt hätte, es knapper ausgegangen wäre. Aber der Livestream auf Radio Bamberg war klasse! Ich habe das Spiel die letzten fünf Minuten vor dem Fernseher auf sport1 verfolgt. Aber die Aktion von Darius Miller war klasse!!! Ich hoffe, daß du mir da Recht gibst.
Was du noch bedenken solltest: Der deutsche Basketball ist international zweitklassig. Du darfst da keine Spiele wie in der NBA erwarten (oder in anderen Landesligen).
Endlich mal wieder ein Auswärtssieg der Brose Baskets! Wurde aber auch Zeit.
Ich kann die Basketballübertragung von Radio Bamberg sehr weiteremphelen. Es ist fast so, als würde man sich in der Arena befinden! Das hat das Spiel gestern etwas Besonderes gemacht!
Ich hab das Spiel gesehen, es war alles andere als eine Werbung für den Basketball. Über weite Strecken verkrampft und geprägt von Einzelaktionen. Hätte Göttingen in der ersten Halbzeit nicht grottenschlecht gespielt wäre es sehr knapp ausgegangen. - Da muss noch sehr viel mehr kommen.