Souveräner Auswärtssieg für die Brose Baskets

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Patrick Heckmann (mit Ball) zieht mit Volldampf zum Korb und punktet per Korbleger. Links beobachtet der ebenfalls starke Elias Harris die Aktion des Talents, das über 20 Minuten Spielzeit erhielt. Foto: Daniel Löb
Patrick Heckmann (mit Ball) zieht mit Volldampf zum Korb und punktet per Korbleger. Links beobachtet der ebenfalls starke Elias Harris die Aktion des Talents, das über 20 Minuten Spielzeit erhielt. Foto: Daniel Löb
 
Nicolo Melli hier im Duell mit dem Göttinger Shane Edwards
Nicolo Melli hier im Duell mit dem Göttinger Shane Edwards
 
 
 

Die Brose Baskets werden in Göttingen ihrer Favoritenrolle gerecht und setzen sich klar mit 87:63 durch.

Nach zwei Auswärtsniederlagen in dieser Woche in Gießen und Malaga beendeten die Brose Baskets ihre Tournee in fremden Hallen am Sonntag in Göttingen mit einem deutlichen 87:63 (47:30)-Erfolg. Bis auf eine kurze Schwächephase nach der Pause hatte das Team von Andrea Trinchieri alles im Griff und kann sich nun in Ruhe auf den Euroleague-Auftritt am Freitag (20 Uhr) in der Brose Arena gegen Darussafaka Istanbul vorbereiten.
Die Bamberger machten von der ersten Sekunde an deutlich, dass sie vor allem die Bundesliga-Pleite zuletzt in Gießen vergessen machen wollten. Mit einer aggressiven Verteidigung setzten sie die Göttinger, die auf die Aufbauspieler Marque Perry und Ricky Minard verzichten mussten, unter Druck. Allerdings hatten die Hausherren auf die Ausfälle reagiert und sich mit Chris Jones verstärkt.


Heckmann mit starker Leistung

In der Bamberger Startformation stand erstmals der talentierte Patrick Heckmann, der sich mit einer starken Leistung für das Vertrauen des Trainers bedankte und zur Pause mit neun Punkten bester Werfer des deutschen Meisters war. Nach drei Minuten führten die Gäste bereits mit 8:2. In der Folgezeit hielten die BGler sehr zur Freude der 3700 Fans in der ausverkauften Lokhalle dagegen und kamen bis auf 11:13 heran. Doch bis zum Viertelende zog der hohe Favorit auf 24:15 davon.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs folgte der große Auftritt von Darius Miller. Der Ex-NBA-Profi vollstreckte sicher aus der Distanz, fand aber auch immer den freien Mitspieler, sodass sich die Gäste schnell auf 20 Punkte (42:22) absetzen konnten. Die Brose Baskets zwangen einerseits die Göttinger zu schweren Würfen und kamen auf der anderen Seite durch ihr sehenswertes Passspiel immer wieder zu einfachen Punkten. Die Hausherren durften nur einmal jubeln, als David Godbold mit der Halbzeitsirene von der Mittellinie zum 30:47 traf.

Nach diesem Glückstreffer kamen die Göttinger mit viel Selbstvertrauen aus der Kabine und verkürzten vor allem durch ihren pfeilschnellen Neuzugang Jones (12 Punkte in gut fünf Minuten) bis auf 44:51. Nikos Zisis beendete mit seinem Dreier aber die Flaute der Brose Baskets. Vor allem Brad Wanamaker war es in der Folge zu verdanken, dass der Gast mit einem komfortablen 68:50-Vorsprung in den Schlussabschnitt ging.

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Hier war es dem physisch starken Elias Harris zu verdanken, dass der Bamberger Erfolg schon nach 34 Minuten (80:54) perfekt war. Der 2,03-Meter-Mann ließ die Göttinger Center ein ums andere Mal schlecht aussehen.
"Wir haben über weite Strecken gut verteidigt. Göttingen spielt ähnlich wie Gießen, deshalb waren wir gut vorbereitet. In Gießen waren wir nicht gut, in Malaga haben wir gegen eine starke Mannschaft nur knapp verloren und heute an diese Leistung angeknüpft", sah Bambergs Center Daniel Theis eine deutliche Aufwärtstendenz. Er und seine Teamkollegen dürfen sich am Montag wohl auf einen freien Tag freuen, nachdem dieser nach der Pleite in Gießen gestrichen worden war.


Die Statistik

BG Göttingen - Brose Baskets 63:87
(15:24, 15:23, 20:21, 13:19)

Göttingen Jones (15 Punkte/1 Dreier), Godbold (11/3), Kamp (10), Boykin (10/1), Alexander (5/1), Schwrz (5/1), Spohr (4), Edwards (3), Kulawick, Mönninghoff
Bamberg Wanamaker (15/1), Harris (13), Miller (12/2), Heckmann (9/1), Theis (9/2), Zisis (8/2), Melli (7/1), Strelnieks (7/1), Staiger (3/1), Olaseni (2), Idbihi (2)
SR Rodriguez, Neubecker, Krüper
Zuschauer 3700 ausverkauft
Gesamtwurfquote Göttingen 44 Prozent (24 Treffer/ 54 Versuche), Bbg. 59 (29/49)
Dreierquote Göttingen 33 Prozent (7/21), Bamberg 58 (11/19)
Freiwurfquote Göttingen 67 Prozent (8/12), Bamberg 75 (18/24)
Rebounds Göttingen 28 (16 defensiv/12 offensiv), Bamberg 26 (20/6)
Ballgewinne/-verluste Göttingen 4/17, Bamberg 10/12
Assists Göttingen 15/ Bbg. 19
Fouls Göttingen 22/ Bbg. 22


Trainerstimmen

Johan Roijakkers (Headcoach BG Göttingen): "Bamberg hat den Sieg verdient. Insgesamt war es eine ordentliche Vorstellung meines Teams. Wir lagen zur Halbzeit hoch zurück und konnten uns aussuchen, ob wir mit 40 Punkten wie in Tübingen verlieren, oder ob wir kämpfen. Wir sind aus der Umkleidekabine gekommen, haben gekämpft und so gut gespielt, wie wir können. Wir hatte einige Zwischenspurts. Jetzt müssen wir daran arbeiten, diese Läufe auszudehnen und dann miteinander zu verbinden.

Andrea Trinchieri
(Headcoach Brose Baskets): "Das war eine neue Situation für uns. Wir kommen von einem Euroleague-Spiel, wo große Spieler unter dem Korb spielen. Hier in Göttingen kreiert Johan Roijakkers immer etwas Spezielles, etwas Anderes. Wir haben 36 Minuten sehr konstant gespielt und waren nur vier Minuten nicht so gut in der Verteidigung. Insgesamt haben wir das Spiel kontrolliert und mit einer großen Rotation gespielt. Elias Harris hat uns einen großen Energieschub gegeben."