Die Brose Baskets wollen sich im Gipfeltreffen bei den EWE Baskets für die Niederlage im Pokalfinale vor ziemlich genau einem Jahr revanchieren.
Eine Erfolgsserie geht definitiv zu Ende, wenn sich am Samstag (20.30 Uhr) in Oldenburg die beiden derzeit heißesten Teams der Basketball-Bundesliga gegenüberstehen: Die EWE Baskets feierten zuletzt elf Erfolge in Serie, der deutsche Meister aus
Bamberg verließ sogar in den letzten 20 Partien als Sieger das Parkett und führt das Klassement mit acht Punkten Vorsprung vor dem FC Bayern an. Sollten die Münchner an diesem 30. Spieltag im anderen Spitzenspiel in Ludwigsburg verlieren, hätten die Brose Baskets mit einem Erfolg in Oldenburg vorzeitig den Platz an der Sonne und damit das Heimrecht in allen Play-off-Serien sicher. Die Oldenburger (3.), die ebenso wie die Bayern 46:12 Punkte auf dem Konto haben und bisher nur ein Heimspiel gegen Würzburg (75:82) verloren, wollen in den verbleibenden fünf Partien den Platz unter den ersten vier absichern.
Niederlage im Pokalfinale im Kopf
Obwohl die Brose Baskets in dieser Saison bereits zwei Heimspiele gegen die EWE Baskets im Champions Cup (87:66) und in der Hinrunde (89:76) gewannen, wollen sie noch eine offene Rechnung mit Rickey Paulding und Co. begleichen. "Ich persönlich habe immer noch - wenn ich nach Oldenburg komme - das Pokalfinale von letzter Saison im Kopf. Daher: voller Fokus auf den Samstag", betont Bambergs Kapitän Brad Wanamaker, dem die 70:72-Pleite in der EWE Arena vor ziemlich genau einem Jahr im Kopf herumspukt.
Rezept: 100 Prozent Leidenschaft
"Wir wissen, dass es dort sehr schwer wird. Vor allem, da sie momentan extrem gut drauf sind. Elf Siege in Folge sind ein neuer Vereinsrekord. Wir müssen unseren Basketball spielen, das ist wichtig", fordert der 26-jährige MVP-Kandidat volle Konzentration. Ein Konkurrent um den Titel des wertvollsten Bundesliga-Spielers der Hauptrunde könnte für ihn auch Oldenburgs Urgestein Rickey Paulding sein, der im Moment seinen dritten Frühling erlebt. "Er ist eine Ikone des Basketballsports nicht nur in Oldenburg, sondern in Deutschland. Er hilft jedem, deshalb ist es auch sein Verdienst, dass wir so erfolgreich sind", betont Mladen Drijencic. Oldenburgs Trainer weiß auch Bambergs Topleistungen in der Euroleague zu würdigen: "Viele Mannschaften aus ganz Europa haben kein Rezept gefunden, die Bamberger zu bezwingen. Unser Rezept ist, den Brose Baskets mit 100 Prozent Leidenschaft und Emotion zu begegnen. Dann werden wir schauen, was passiert."
Mit dieser Vorgehensweise gelangen seinen Jungs zuletzt unter anderem Siege gegen Ludwigsburg (81:76) und in Berlin (95:93). Bei den letzten beiden Erfolgen gegen Gießen (76:75) und in Göttingen (79:74) mussten die Oldenburger aber hart kämpfen, um die Oberhand zu behalten. Neben Paulding (13,1 Punkte im Schnitt) ragen beim Tabellendritten vor allem noch die Topwerfer Brian Qvale und Vaughn Duggins (jeweils 14,6) heraus.
Fällt Leverkusens Uralt-Rekord?
Gewinnen die Brose Baskets in Oldenburg und entscheiden auch die restlichen vier Hauptrunden-Partien gegen Braunschweig, in München sowie zum Abschluss daheim gegen Berlin und Bremerhaven für sich, dann winkt ihnen sogar ein neuer Bundesliga-Rekord. Mit dann 25 Siegen in Folge würden sie die Bestmarke der Leverkusener aus der Saison 1969/70 egalisieren. Der TuS 04 gewann in einer perfekten Spielzeit alle 25 Saisonspiele: 18 Partien in der Vorrunde, sechs in der Zwischenrunde und das Finale gegen den MTV Gießen. (Quelle: "50 Jahre Basketball Bundesliga"). Es gibt also bis zum Start in die Play-offs am 8. Mai durchaus noch Ziele für die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri.