Schwache fünf Minuten im dritten Viertel kosten den Bambergern gegen Fenerbahce Istanbul die Chance auf den Sieg.
Vorjahresfinalist Fenerbahce Istanbul wurde seiner Favoritenrolle in
Bamberg gerecht, untermauerte mit dem 83:78 (42:38)-Sieg bei den Brose-Basketballern den vierten Platz in der Euroleague und darf in den Play-offs auf den Heimvorteil hoffen. Die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri dagegen verspielte mit der Niederlage auch die letzte theoretische Chance auf das Erreichen des Achtelfinales. Jetzt gilt es aber, schnell alle Kräfte zu bündeln, denn am Sonntag (20.15 Uhr) steht das Bundesliga-Duell beim Erzrivalen Bayern München auf dem Programm.
Kapitän Elias Harris (Knie) und Scharfschütze Janis Strelnieks (Schulter) mussten weiter zuschauen, aber auch bei Fenerbahce fehlten mit Pero Antic und Kostas Sloukas sowie Bogdan Bogdanovic, der sich früh in der Partie verletzte, wichtige Akteure. Besonders motiviert wirkte auf Bamberger Seite Nikos Zisis, der gegen seinen Ex-Klub sein 279. Euroleague-Spiel bestritt und damit in die Top 3 der Königsklasse aufrückte. Seine gelungenen Offensiv-Aktionen reichten aber nicht gegen den Vorjahresfinalisten, der sich schnell auf 14:6 absetzte. In den ersten sechseinhalb Minuten (12:20) gelang es dem Gastgeber kaum Bobby Dixon & Co. zu stoppen. Mit viel Einsatz und der Unterstützung der Fans kämpften sich die Bamberger heran, doch Dixon versenkte mit der Sirene seinen dritten Dreier zum 21:27.
Auch im zweiten Viertel hatten die Hausherren zunächst Mühe sich gegen die Härte, die von den Unparteiischen sehr einseitig zugelassen wurde, zu wehren. Zisis und Jerel McNeal dampften dann aber den Zehn-Punkte-Rückstand auf 35:38 ein. Die Hausherren hielten jetzt voll dagegen und zwangen auch die Türken zu einigen Ballverlusten und schweren Würfen, die ihr Ziel verfehlten. Trotz der Reboundüberlegenheit (17:12) führte Istanbul zur Pause nur mit 42:38.
Pfiffe für die Schiedsrichter
Auch nach dem Seitenwechsel fielen die Schiedsrichter auf die "Flopperei" von Fenerbahce herein und zogen sich den Unmut der Freaks zu. Ungeachtet der "Schieber"-Rufe zog der Gast durch einen 13:0-Lauf bis auf 55:38 davon. Nach fast fünf Minuten ohne Punkte wirkte der Treffer von Darius Miller wie eine Erlösung. Zwar gelangen den Hausherren in den zweiten fünf Minuten noch 18 Punkte, trotzdem ging Fenerbahce mit einer 68:56-Führung in den Schlussabschnitt.
Doch wenig später sah die Welt für die Gastgeber beim 62:68 schon wieder besser aus. Die Fans witterten Morgenluft, doch Dixon traf nach viereinhalbminütiger Durststrecke für die Gelb-Blauen auch im Fallen und sorgte per Dreier für das 62:73. Aus Frust über die ausbleibenden Pfiffe kassierte Leon Radosevic zwei "Technische" und wurde disqualifiziert. Fabien Causeur brachte die Gastgeber mit zwei Dreiern 131 Sekunden vor Schluss wieder auf 71:76 heran. Doch Wirbelwind Dixon und Mahmutoglu entschieden mit ihren Dreiern die Partie.
Die Statistik
Brose Bamberg -
Fenerbahce Istanbul 78:83 (21:27, 17:15, 18:26, 22:15)
Bamberg Causeur (15 Punkte /3 Dreier), Zisis (15/1), Miller (14/2), McNeal (9), Theis (8/1), Lo (5), Veremeenko (5), Radosevic (4), Heckmann (3), Nikolic, Melli
Istanbul Dixon (26/5), Datome (16/2), Udoh (12), Vesely (9), Nunnally (8/1), Kalinic (7/1), Mahmutoglu (5/1), Bogdanovic, Ugurlu,
SR Radovic (Kroatien), Foufis (Griechenland), Cortes (Spanien)
Zuschauer 6150
Gesamtwurfquote Bamberg 40 Prozent (25 Treffer/63 Versuche), Istanbul 53 (27/51)
Dreierquote Bamberg 35 Prozent (8/23), Istanbul 43 (10/23)
Freiwurfquote Bamberg 87 Prozent (20/23), Istanbul 79 (19/24)
Rebounds Bamberg 30 (22 defensiv/8 offensiv), Istanbul 31 (29/2)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 6/8, Istanbul 4/14
Assists Bamberg 15 / Istanbul 14
Fouls Bamberg 24 / Istanbul 21
Das man den Schiedsrichtern für eine solche "Leistung" auch noch Geld geben muss ist schon ein Witz. Es gibt einfach keine Gerechtigkeit mehr. Man muss immer wieder feststellen, dass wenn Spieler hoch gejubelt werden die Leistung nachläßt(Melli).
Ist leider so; unsere Brösel haben sich in der BBL längst ein gewisses Standing erarbeitet, allerdings nicht bei allen BBL-Schiedsrichtern. Auch in der BBL gibt es welche, die sehr gerne im Mittelpunkt des Geschehens sein wollen und dies mit ihrer Pfeiferei dann auch schaffen; sehr zum Leidwesen des Bamberger Teams und uns Fans.
In der Euroleague hat Bamberg dieses Standing nicht; es gibt dort aber auch sehr gute Refs. Die drei Dumpfbacken gestern waren allerdings unter aller Kanone und wären beim internationalen Basketball-Flopping-Contest besser angesiedelt gewesen.
Trotzdem war es insgesamt eine gute Leistung, die leider nicht belohnt wurde. Schuld daran nicht zuletzt durch einige T-Fouls gegen den Coach und Radosevic, der sich dann auch noch die Disqualikation abholte. Bisschen besser treffen wäre auch ein Mittel gewesen. Wobei man nicht vergessen darf, dass Fenerbahce schon sehr stark gespielt hat, trotz der Verletzung von Bogdanovic. Da fehlen bei Bamberg noch ein paar Milliönchen, schlicht und einfach.
Jetzt gilt es am Sonntag, den Seppeln in Bajuwarenhauptstadt den Zahn zu ziehen bei möglichst herunter gelassener Lederhose. Dann kommt Ulm (nach ein paar weiteren EL-Einsätzen) und auch das wird schwer bis unmöglich, denen eine Niederlage mit mehr als 14 Punkten beizubringen, um den direkten Vergleich nach Bamberg zu holen. Dass Ulm bis dahin noch eins verliert, schon gar nicht gegen Berlin, halte ich für ausgeschlossen.