Die Bambergerinnen zeigen sich nervenstark und gewinnen ihre zweite Play-off-Partie in der 2. Liga Süd in München nach zweimaliger Verlängerung.
Play-off-Stress bereits im ersten Jahr als verantwortlicher Trainer einer Zweitligamannschaft? Ja. Der 25-jährige Konstantin Hammerl freut sich: "Nach der Ernüchterung mit dem 54:58 gegen München hat die Mannschaft die genau richtige Reaktion gezeigt."
Das Bewusstsein, dass es die letzte Bewährungsprobe in dieser Saison sein könnte, die letzte gemeinsame Anstrengung, sei dagewesen, erklärt der DJK-Coach. Viel Professionalität sei eingekehrt. "Unglaublich", sagt Hammerl, "eine Werbung für den Damen-Basketball" sein Münchner Kollege Rüdiger Wichote nach dem 73:72 (55:55, 13:13, 4:5) der DJK Don Bosco Bamberg nach zweimaliger Verlängerung bei der TS Jahn, das die dritte Partie im Halbfinale um die Meisterschaft in der 2. Liga Süd möglich machte.
"Zugegeben, es war auch Glück dabei", erklärt der DJK-Coach. "Aber wie soll es in den Play-offs auch anders sein?" In den ersten beiden Vierteln (14:20, 16:19) spielten die Bamberger Basketballerinnen am Freitagabend ihr Können aus vor rund 250 Zuschauern in der Jahn-Vereinshalle an der Weltenburger Straße, die demnächst einem Neubau weichen wird, der rund 16 Millionen Euro kosten soll. Verdient lag die DJK zur Halbzeit mit 39:30 vorn.
"Dann fehlte im Getriebe unseres Spiels wieder das Öl", blickt Hammerl zurück. Immer weniger sei leicht vonstattengegangen. Den dritten Spielabschnitt entschieden die Münchnerinnen mit 18:8 für sich, beim 48:47 war wieder alles offen. Das umkämpfte 7:8 in den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit brachte die erste Verlängerung (13:13). 1:50 Minuten waren noch zu spielen, als der Gast mit sechs Punkten zurücklag. "Da waren wir schon weg vom Fenster,", so Hammerl, "aber Ivana Grbic mit einem Dreier aus acht Metern und DaJonee Hale ebenfalls mit einem Dreier trotz engster Bewachung erzwangen die zweite Verlängerung." 4:5 in den Spielminuten 46 bis 50 - die Spannung ist nachvollziehbar. Die Spitzenspielerinnen Ivana Grbic, DaJonee Hale, Branka Lukovic, Eva Marschall und Victoria Waldner brachten diesmal alle die erwartete Leistung. Trainer Hammerl setzte alle elf Spielerinnen ein.
Auch Jana Barth, Franziska Hager, Ramona Hesselbarth und Marie Ulshöfer, die sich nie zu schade sind, im Bamberger Programm für den SC Kemmern in der Regionalliga aufzulaufen, haben den Erfolg in München mit erkämpft. Ja, auch die zwei Freiwurfpunkte von Marie Ulshöfer, die lange wegen Krankheit pausieren musste, machten den Sieg aus. Stolz kann sie sein ebenso wie etwa Magdalena Landwehr die am Freitag volljährig wurde.
Die Statistik
TS Jahn München: Bessoir (23), Delafosse (18 Punkte/2 Dreier), Heise (14/3), Schnorr (12), Molz (5), Bohn, Schmidt / DJK Don Bosco Bamberg: Hale (15/2), Grbic (14/1), Lukovic (13), Marschall (12), Waldner (6), Förner (5/1), Landwehr (4), Hesselbarth (2), Ulshöfer (2), Barth, Hager / SR: Farho, Khorassani / Zuschauer: 250