Die Damen der DJK Don Bosco Bamberg unterliegen in der 2. Liga Süd dem Titelanwärter BasCats USC Heidelberg mit 71:92. Die Spielleitung erkennt Sieg ab.
Wie es mit Bayern und dem Bund weitergeht, entscheidet sich nach und nach in diesen Tagen. Die Basketballerinnen der DJK Don Bosco Bamberg wissen seit dem späten Samstagabend genau, wo sie stehen. Die Mannschaft von Trainer Konstantin Hammerl bekam ihre Grenzen und ihren Leistungsstand im Spitzenspiel der 2. Liga Süd klar aufgezeigt. Die BasCats USC Heidelberg, die auf ihrem direkten Weg zurück in die Bundesliga in dieser Form wohl schwer aufzuhalten sein werden, gewannen vor rund 230 Zuschauern in der Graf-Stauffenberg-Halle mit 92:71 (51:28).
Wer Eintritt gezahlt hatte, hoffte mit der Nummer auf seiner Karte auf den Hauptgewinn bei der Ziehung in der Pause, ein teures Mobiltelefon. Die ganze Bamberger Fanschar hoffte vergeblich auf eine Wende im Vergleich zwischen dem Tabellenzehnten der vergangenen Zweitligasaison und dem Absteiger aus dem deutschen Oberhaus der Korbjägerinnen. Zu krass war der Unterschied vom Jump weg. Der Gast war in jeglicher Beziehung besser, spielte attraktiven, schnellen Basketball, trat gar stärker auf in Bamberg als kürzlich der Erstligist TV Saarlouis Royals bei seinem 92:83-Pokalerfolg gegen die DJK.
1:0 ist die einzige Führung
Per Freiwurf sorgte Brettspielerin Branka Lukovic, die nach ihrem Armbruch überraschend ihren Einstand im Hammerl-Team gab und gleich zur besten Spielerin avancierte (21 Punkte, 13 von 16 Freiwürfen, zwölf Rebounds), für das 1:0 nach elf Sekunden - die erste und letzte Bamberger Führung im vermeintlichen Zweitliga-Schlager, der alsbald zu einer einseitigen Angelegenheit geriet. Die wachsame, aggressive Heidelberger Abwehr ließ die Bamberger Offensive meist erst gar nicht zur Entfaltung kommen. Freie Bamberger Würfe waren selten, die erzwungenen Einzelaktionen ebenfalls nicht in gewünschter Zahl erfolgreich.
Routiniert, eingespielt und gedanklich immer schneller traten die Damen vom Neckar in der "Blauen" auf, ihre neuen US-Amerikanerinnen Pele Gianotti (20 Punkte) und Olivia Nash (12) erwiesen sich als echte Verstärkungen. Mit ihrem physischen und athletischen Spiel zogen die Heidelbergerinnen den jungen DJK-Basketballerinnen, die mitunter überfordert wirkten, früh den Zahn. Nach zehn Minuten lag der Gast beim 26:15 erstmals zweistellig vorn, beim 28:51 zur Pause war die Partie längst entschieden. USC-Coach Dennis Czygan ließ es zu, dass es in den Vierteln 3 und 4 (22:19, 21:22) enger zuging. Er wechselte frühzeitig munter durch, so dass alle seine Spielerinnen punkteten und gar die 16-jährige Lise Spatzier selbstbewusst mitmischen konnte.
Die höchste Führung der Heidelbergerinnen leuchtete mit 79:52 nach 32 Minuten auf der Anzeigetafel auf. Eklatante statistische Werte: Der Gast kam zu 84 Wurfversuchen aus dem Feld, verwandelte davon 34. Der DJK waren 59 Versuche vergönnt bei 22 Treffern. Von 54 Rebounds waren beim USC 21 offensiv - der Garant für zweite Wurfchancen. Sechsmal gelang es den Bambergerinnen, sich bei ihren 40 Rebounds insgesamt den Ball am gegnerischen Brett zu sichern. Zwei von 16 Bamberger Dreierversuchern fanden den Weg durch den Korb (Heidelberg 6/22), allein DaJonee Hale traf, als es für eine Aufholjagd zu spät war. Bis zur Pause hatte sie erst vier ihrer 24 Punkte erzielt. Da noch nicht spielberechtigt, fehlte der DJK Rückkehrerin Tori Waldner.
"Wir haben von einem in allen Belangen besseren Gegner die Grenzen aufgezeigt bekommen, und das 40 Minuten lang", erklärte Coach Hammerl. "Heidelberg war in der Lage, jeden unserer Fehler, und wenn er auch noch so klein war, zu bestrafen. Wir schafften es nicht, dieses physische Spiel richtig zu beantworten." Heidelberg habe mit der Intensität eines Erstligisten gespielt. Hammerl: "Für uns gilt es, an diesem Spiel als Mannschaft zu wachsen, und es als Lehrstunde und Ansporn für die kommenden Wochen und Monate zugleich zu nehmen. Brankas Comeback und die gute Stimmung in der Halle haben mich gefreut." DJK Don Bosco Bamberg: Hale (24/2 Dreier), Lukovic (21), Grbic (8), Landwehr (8), Marschall (7), Förner (2), Hesselbarth (1), Barth, Hager, Ulshöfer / BasCats USC Heidelberg: Gianotti (20/1), Chatzitheodoros (13/3), Arthur (12), Nash (12), Lummer (11/1), Daub (7), Palenickova (5/1), Meusel (4), Spatzier (4), Karavassilis (2), Zipser (2) / SR: Aydin, Spörlein / Zuschauer: 230
DJK in der Minuszone
Seit Sonntagnachmittag ist klar: Die Basketballerinnen der DJK Don Bosco Bamberg stehen in der 2. Liga Süd noch ohne Punkte da. Die Spielleitung der Damen-Bundesligen (DBBL) hat den Bambergerinnen den 69:56-Auftaktsieg über den TSV Towers Speyer-Schifferstadt aberkannt und in eine 0:20-Niederlage umgewandelt. Zu einer Geldstrafe kommt noch ein Minuspunkt in der Tabelle. Die Spielleitung ahndet damit den Einsatz der US-Amerikanerin DaJonee Hale, der der für die Spielberechtigung nötige Aufenthaltstitel gefehlt habe. Bekanntlich waren die Kooperationspartner DJK Bamberg und SC Kemmern gefordert, ihren Damen- und Mädchenbasketball neu zu ordnen, als sich der Namenssponsor Brose Ende April zurückgezogen und der Sportliche Leiter Sebastian Gut sein Amt aufgegeben hatte. Das Missgeschick scheint nicht zuletzt dieser Entwicklung geschuldet zu sein.