Die Bamberger gehen in Bonn unter und beklagen mit Leon Radosevic den nächsten Verletzten.
Im Bonner Telekom Dome herrschte schon eineinhalb Wochen vor der heißen Phase der Karnevalssaison ausgelassene Stimmung - die Bamberger Brose-Basketballer dagegen sind nach der 69:106-Pleite am Tiefpunkt dieser wechselhaften Saison angelangt. Der Aufwärtstrend, der zuletzt trotz der Niederlagen im Pokalviertelfinale bei den Münchner Bayern und beim Euroleague-Spitzenreiter in Moskau zu erkennen gewesen ist, wurde am Sonntag von entfesselt aufspielenden Bonnern jäh zunichte gemacht.
Die Hausherren machten von der ersten Sekunde an klar, dass sie die müden Bamberger besiegen und an ihnen in der Tabelle vorbeiziehen wollten. Das Brose-Team, das nach diesem Debakel auf Rang 7 zurückfiel, wirkte abwesend und ließ sich ohne Gegenwehr demütigen. Erschwerend hinzu kommt, dass mit Leon Radosevic, der im zweiten Viertel umgeknickt ist, ein weiterer Akteur verletzt ausfällt.
Erst gab Bonns Center Julian Gamble dem deutschen Meister Rätsel auf, dann drehte Tomislav Zubcic auf und sorgte mit 13 Punkten innerhalb von drei Minuten für einen 20-Punkte-Vorsprung der Hausherren. Die Bonner spielten sich in einen Rausch, bei den Gästen lief rein gar nichts zusammen. Nach 18 Minuten war die Führung der Telekom Baskets auf 51:22 angewachsen - ehe Augustine Rubit und Dorell Wright bis zur Pause für etwas Ergebniskosmetik (31:53) sorgten. Die Trefferquoten von 61:36 Prozent aus dem Feld spiegeln den Spielverlauf eindrucksvoll wider.
Zubcic mit Galavorstellung
Nach einem kleinen Bamberger Zwischenspurt gingen die Zubcic-Festspiele im dritten Viertel weiter. Der Kroate versenkte seine Dreier 5 und 6 und hatte nach dem dritten Viertel bereits 27 Punkte (am Ende 33) zu Buche stehen. Aber auch Josh Mayo präsentierte sich sicher aus der Distanz (3 von 4) - zwölf von 19 Dreiern waren nach 30 Minuten (85:53) im Bamberger Korb eingeschlagen.
Fünf Minuten vor dem Ende machte der überragende Zubcic (wer sonst) den Hunderter, der mit stehenden Ovationen gefeiert wurde, für die Bonner voll.
"Heute ist alles falsch gelaufen. So eine Vorstellung ist nicht zu akzeptieren - vor allem nachdem in den letzten Spielen eine gute Entwicklung zu sehen war", sprach Brose-Kapitän Nikos Zisis Klartext. "Unser Job als Profis ist es jetzt zurückzuschlagen, das sind wir unseren fantastischen Fans schuldig."
Die Statistik
Telekom Baskets Bonn - Brose Bamberg 106:69 (26:14, 27:17, 32:22, 21:16)
Bonn Zubcic (33 Punkte/7 Dreier), Mayo (18/4), Gamble (17), Hill (13/1), Bartolo (8/1), Breunig (6), Klein (4/1), Dileo (4), Curry (3), Jasinski
Bamberg Rubit (16), Musli (13), Nikolic (8/2), Heckmann (8), Wright (7/1), Hickman (6), Lo (5/1), Zisis (4), Radosevic (2), Staiger, Olinde
SR Kovacevic, Hack, Krüper
Zuschauer 5750
Gesamtwurfquote Bonn 63 Prozent (36 Treffer/57 Versuche), Bamberg 46 (24/52)
Dreier Bonn 61 Prozent (14/23), Bamberg 33 (4/12)
Freiwurfquote Bonn 71 Prozent (20/28), Bamberg 85 (17/20)
Rebounds Bonn 25 (21 defensiv/4 offensiv), Bamberg 27 (20/7)
Ballgewinne/-verluste Bonn 9/7, Bamberg 3/17
Assists Bonn 20 / Bamberg 16
Fouls Bonn 20 / Bamberg 24
Brose wirkte abwesend und ließ sich ohne Gegenwehr demütigen. Diese Feststellung kann man nicht abstreiten. Wissen diese Herren denn nicht für wen sie spielen?
Haha
Geld macht keine Körbe