Die Bamberger gewinnen das Gipfeltreffen bei den Bayern trotz eines 17-Punkte-Rückstands mit 97:90 nach Verlängerung und haben Rang 1 damit sicher.
Das war erneut Werbung für den deutschen Basketball. Das Spitzenspiel zwischen München und Bamberg hielt, was es versprach - und das nicht nur 40 Minuten. Die Fans in Deutschland bekamen eine Zugabe der hochintensiven Schlacht. Nach Verlängerung gewannen die Brose Baskets mit 97:90 (41:41, 83:83) nach einem zwischenzeitlichem 17-Punkte-Rückstand im dritten Viertel.
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Damit haben sich die Bamberger den ersten Platz in der Tabelle vor den beiden Abschlussspieltagen gesichert und genießen in den in zwei Wochen beginnenden Play-offs um die deutsche Meisterschaft in allen drei Runden in einem möglichen fünften Spiel Heimvorteil. Die Münchner müssen dagegen noch um Platz 2 zittern. Verfolger Oldenburg (90:75-Sieger über Ulm) hat am letzten Spieltag, 1. Mai, die Bayern zu einem Endspiel um den zweiten Rang zu Gast.
Trinchieri: Ein lustiges Spiel
"Das war ein lustiges Spiel für die Zuschauer, mit vielen Comebacks", kommentierte Brose-Coach Andrea Trinchieri das Match. "Wir haben großen Charakter gezeigt nach dem hohen Rückstand und dem Ausgleich mit der Schlusssirene. In der Verlängerung haben wir die Partie dann kontrolliert." Ein Extra-Lob zollte der Italiener seinen beiden Energizern, Patrick Heckmann (20 Punkte) und Elias Harris. "Beide haben mit für dem Umschwung gesorgt. Patrick war zudem sehr effektiv in Angriff und Abwehr."
Trinchieris Gegenüber, Svetislav Pesic, sah einen verdienten Bamberger Sieg. "Am Ende hatten wir gegen die drei Guards des Gegners Probleme." Die 6700 Zuschauern in der ausverkauften Rudi-Sedlmayer-Halle sahen nach gutem Beginn des deutschen Meisters (4:10, 4. Min.) ein ausgeglichenes erstes Viertel (20:20).
Ständiges Auf und Ab
Das Auf und Ab ging im zweiten Abschnitt weiter. Die Bayern fanden danach in der Defensive nun mehr Zugriff auf den Brose-Angriff, der ins Stocken geriet. Eine Auszeit Trinchieris verpuffte. Drei Ballverluste später sorgte Dusko Savanovic per Dreier für das 29:20 und zwang den Italiener zu seiner zweiten Auszeit. Elf Punkte betrug der Rückstand.
Es dauerte 5:05 Minuten, bis der überragende Brad Wanamaker (29 Punkte) mit Freiwürfen für die ersten Gästezähler im zweiten Viertel sorgte. Nun trafen Patrick Heckmann und Darius Miller aus der Distanz (38:38), ehe der clevere Nikos Zisis mit drei Freiwürfen zum 41:41-Pausenstand ausglich.
Und weiter ging's - nun wieder Richtung Bayern, die aus der Distanz sehr stark trafen. Von 49:43 über 63:51 zogen Taylor, Savanovic & Co. auf 68:51 davon. Doch der Gast kämpfte sich zurück. Dreieinhalb Minuten vor dem Ende brachte Alex Renfroe beim 75:70 mit einem Foul plus einem "Technischen" den Gast wieder ins Spiel. Wanamaker bestrafte dies mit fünf Punkten (3 Freiwürfe plus Halbdistanzwurf). "Man muss dem besten Spieler in einer solchen Situation kein Technisches pfeifen", kritisierte Coach Pesic.
Bamberg bog auf die Siegesstraße ein, ließ aber in den Schlusssekunden Freiwürfe liegen, sodass Maxi Kleber per Tip-in 0,6 Sekunden vor Schluss die Verlängerung erzwang.
Hier dominierte der Meister. Trotz einiger Fehler war Bamberg nun obenauf. Dafür sorgte auch Nicolo Melli, der hier dreimal Würfe der Münchner blockte. Den schnellen Fünf-Punkte-Vorsprung ließ sich das Brose-Team nicht mehr nehmen.
Die Statistik
Bayern München - Brose Baskets n. V. 90:97 (20:20, 21:21, 27:13, 15:29, 7:14)
München Savanovic ( 16 Punkte/3 Dreier), Bryant (15/1), Taylor (14/2), Djedovic (13/2), Kleber (10/1), Renfroe (7/1), Cobbs (7/1), Zipser (5/1), Thompson (3)
Bamberg Wanamaker (29/2), Heckmann (20/3), Zisis (16/2), Miller (10/2), Melli (8), Strelnieks (6), Harris (5/1), Theis (3/1), Radosevic, Staiger
SR M. Reiter, Fritz, Madinger
Zuschauer: 6700 (ausverkauft)
Gesamtwurfquote München 40 Prozent (27 Treffer/68 Versuche), Bamberg 41 (26/64)
Dreierquote München 39 Prozent (12/31), Bamberg 39 (11/28)
Freiwurfquote München 77 Prozent (24/31), Bamberg 85 (34/40)
Rebounds München 42 (33 defensiv/9 offensiv), Bamberg 39 (32/7)
Ballgewinne/-verluste München 4/11, Bamberg 4/11
Assists München 19/ Bamberg 16
Fouls München 33/ Bamberg 31
Das war wirklich ein spannendes und knappes Spiel! Vorallem Brad Wanamaker hat super gespielt. Auch wenn er ein paar Chancen liegen gelassen hat, hat er die Bamberger im 2.Viertel wieder zum Leben erweckt! Die Freiwurfquote war auch sehr, sehr beachtlich! Nicoli Melli hatte gestern auch einen guten Tag (Schlechte hat er ja genug!). Von Radosevic und Theis war gestern leider nicht allzuviel zu sehen. Aber man darf ja auch mal seinen schlechten Tag haben. Das fränkisch-bayerische Derby geht an Franken! Das ist eine gute Vorraussetzung für die Playoffs! Weiter so! Der 1. Platz nach der Hauptrunde ist ja jetzt sicher!
..auf die Playoffs, und stark, wie sich die BroseBaskets immer wieder - zum Teil nach kräftigem Rückstand - zurückgekämpft haben, da hat sicher das harte Stahlbad der EL-Spiele dazu beigetragen, Erfahrungen aus denen man lernen konnte.. Gegen die Fußball-Basketballer war das ein richtiges Rollercoaster-Game, und das schlußendlich gute Ende des Spiels ist überwiegend der "kleinen" Aufstellung zu verdanken, die Center und Insidegame war so gut wie gar nicht vorhanden.
Besonders enttäuschend da die Leistung von Radosevic - da war einfach kein "Feuer" bei ihm zu spüren, sein Spiel sehr blutleer und völlig zu Recht war er aufgrund dessen nicht sehr lange auf dem Feld. Auch Theis kann das besser und man kann nur hoffen, dass die beiden das bis zu den Playoffs wieder hinkriegen, denn es kann nicht alles nur über die Positionen eins bis drei/vier kommen.. Gerade gegen die langen Münchner sahen beide oft schlecht aus, selbst der leicht ...hrrrmmm.. übergewichtige Bryant vernaschte unsere beiden Langen des öfteren, und das obwohl der die Sprunggewalt eines Backsteins hat und von der Wendigkeit einer Waldelfe träumt, dennoch war er besser als unsere beiden zusammen.
Wie auch immer, Fazit - Zwischenziel erreicht, nämlich die Betonierung des ersten Platzes der Hauptrunde..
Für die Playoffs ist noch bei einigen Luft nach oben - in dem Modus befanden sich schon Wanamaker und Heckmann, mit Abstrichen Zisis und Strelnieks, Melli mit guter Defense, aber offensiv auch noch sehr steigerungsfähig ebenso wie Miller, Theis und Harris, letzterer aber mit unbedingtem Einsatzwillen und Kampfgeist sowas wäre schön wenn es bei Radosevic dann auch so zünden würde.